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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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auch immer wir fahren. Ich meine das Ziel. Wann erreichen wir es?«
    »Keine Ahnung.«
    »Die anderen haben Hunger.«
    Sie hatten immer Hunger. Masklin blickte niedergeschlagen zu den Alten hinüber. Einige beobachteten ihn erwartungsvoll.
    »Ich kann nichts daran ändern«, sagte er. »Auch ich bin hungrig, aber hier gibt es keine Nahrung. Hier ist alles leer.«
    »Oma Morkie wird sehr ungemütlich, wenn sie eine Mahlzeit verpaßt«, erinnerte ihn Grimma.
    Masklin starrte sie wortlos an und gesellte sich der Gruppe hinzu. Er nahm zwischen Torrit und der alten Frau Platz.
    Ihm wurde plötzlich klar, daß er nie richtig mit ihnen gesprochen hatte. Als Kind waren sie Riesen für ihn, die ein völlig anderes Leben führten. Später jagte er zusammen mit den anderen Jägern, und in diesem Jahr hatte er immer nur nach Nahrung gesucht oder erschöpft geschlafen. Aber er wußte, warum Torrit als Oberhaupt des Stammes galt – immerhin war er der älteste Nom. Der Älteste trug immer die Verantwortung des Anführers – eine Tradition, die Auseinandersetzungen vorbeugte. Natürlich kam nur ein Mann dafür in Frage – etwas anderes wäre unvorstellbar gewesen. In dieser Hinsicht vertrat selbst Oma Morkie einen festen Standpunkt. Eigentlich seltsam: Sie behandelte Torrit wie einen Idioten, und er traf nie eine Entscheidung, ohne sie vorher angesehen zu haben, wenn auch nur aus den Augenwinkeln. Masklin seufzte und starrte auf die Knie.
    »Ich weiß nicht, wie lange …«, begann er.
    »Mach dir keine Sorgen um mich. Junge«, unterbrach ihn Oma Morkie, die sich inzwischen wieder gefaßt hatte. »Es ist alles sehr aufregend, nicht wahr?«
    »Aber vielleicht dauert es eine Ewigkeit«, sagte Masklin.
    »Ich meine, ich wußte nicht, daß es so lange dauert. Es war eine verrückte Idee …«
    Oma Morkie hielt ihm einen knochigen Zeigefinger auf die Brust. »Junger Mann, ich habe den Großen Winter von 1986 erlebt. Schreckliche Monate. Damals hatten wir
wirklich
Hunger. Grimma ist ein braves Mädchen, aber sie zerbricht sich zu sehr den Kopf.«
    »Ich weiß nicht einmal, wohin wir unterwegs sind!« entfuhr es Masklin. »Es tut mir leid!«
    Torrit saß da, das
Ding
auf den dürren Knien, und schielte ihn kurzsichtig an.
    »Wir haben das
Ding«,
betonte er. »Es zeigt uns den Pfad, jawohl.«
    Masklin nickte betrübt. Komisch: Torrit schien immer bestens darüber informiert zu sein, was das
Ding
wollte. Es stellte nur ein kantiges schwarzes Etwas dar, hatte jedoch ziemlich klare Vorstellungen von der Wichtigkeit regelmäßiger Mahlzeiten. Außerdem legte es großen Wert darauf, daß jüngere Leute den älteren gehorchten. Nie war es um eine Antwort verlegen.
    »Und wohin führt uns der Pfad?« fragte Masklin.
    »Das weißt du ganz genau. Zu den Himmeln.«
    »O ja«, murmelte der junge Wicht und betrachtete das
Ding.
    Er zweifelte kaum daran, daß es dem alten Torrit überhaupt nichts sagte. Masklin hörte ziemlich gut, aber er hatte nie die Stimme des
Dings
vernommen. Es blieb die ganze Zeit über still, rührte sich nie. Seine Aktivität beschränkte sich darauf, schwarz und kantig auszusehen. Darin war es wirklich
gut.
    »Wir können nur dann sicher sein, die Himmel zu erreichen, wenn wir die Anweisungen des
Dings
in allen Einzelheiten befolgen«, intonierte Torrit unsicher. Es klang so, als hätte er diese Botschaft vor langer Zeit bekommen – ohne sie jemals zu verstehen.
    »Ja, hm«, entgegnete Masklin. Er stand auf, wanderte über den schwankenden Boden zur Plane. Dort zögerte er, nahm seinen ganzen Mut zusammen und spähte durch den Spalt.
    Die Welt draußen bestand aus Schemen, Lichtern und sonderbaren Gerüchen.
    Unheil bahnte sich an. An jenem Abend vor einer Woche erschien ihm der Beschluß sehr vernünftig: Alles war besser, als im Bau zu bleiben. Masklin entsann sich an seine feste Überzeugung, doch jetzt… Ein weiterer ungewöhnlicher Punkt fiel ihm auf. Normalerweise beklagten die Alten sich immer, wenn ihnen irgend etwas nicht paßte, doch jetzt wirkten sie fast fröhlich – obwohl alles düster aussah.
    Nomen konnten sehr viel komplizierter sein, als man zunächst glaubte. Vielleicht hielt das
Ding
eine solche Weisheit parat, wenn man ihm die richtige Frage stellte. Der Laster rollte um eine Ecke, und Dunkelheit empfing ihn. Von einem Augenblick zum anderen quietschten die Bremsen. Masklin sah nun einen hell erleuchteten riesigen Raum voller Lastwagen und
Menschen…
Hastig zog er den Kopf zurück und eilte zu

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