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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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dem Abt stand. Er hob beide Hände.
    »Und sie kommt direkt von …«
    »Ja, ja, Nisodemus«, sagte Gurder. »Das genügt. Braver Junge.« Er warf Masklin einen verlegenen Blick zu.
    »Klingt irgendwie seltsam«, murmelte Masklin.
    »Langsames Laufen … Man würde herunterfallen. Von einer Kugel, meine ich.«
    Erneut starrten sie auf das
Bild.
Es bestand aus kleinen Punkten und zeigte ein lächelndes Gesicht mit Zähnen und Bart.
    »Ist doch logisch«, behauptete Gurder voller Zuversicht.
    »Arnold Bros (gegr. 1905) schickt seinen Enkel, 39, um … um…«
    »Und dann die Namen der beiden Erbauer«, fuhr Masklin fort. »Das verstehe ich nicht. Ich dachte, Arnold Bros (gegr. 1905) hätte das Kaufhaus erschaffen.«
    »Die beiden anderen haben ihm vielleicht dabei geholfen«, vermutete Gurder. »Das ergibt durchaus einen Sinn. Es war ein großes Kaufhaus. Um ein großes Kaufhaus zu erschaffen, muß man hart arbeiten.« Seine Miene verriet vages Unbehagen.
    »Zwei Assistenten, ja. Um die einfachen Dinge zu erledigen.«
    »Na
schön«,
brummte Dorcas. »Fassen wir alles zusammen.
    Die Botschaft teilt uns mit, daß Enkel, 39, in Florida ist, wo auch immer das sein mag …«
    »Erst in der nächsten Woche«, sagte Grimma. »Vorher muß er auf dem Globus trotten. Und Florida …«
    »Ein Name für Orangensaft«, meinte jemand. »Das weiß ich genau: Als wir uns auf der Müllhalde umsahen, entdeckten wir einen alten Karton mit der Aufschrift ›Florida-Orangensaft‹.
    Ich hab’s gelesen«, fügte der Wicht hinzu.
    »Wir können also davon ausgehen, daß Enkel, 39, in der nächsten Woche Orangensaft erreichen wird«, stellte Dorcas skeptisch fest. »Zuvor läuft er langsam auf einem Ball und
jettet,
was auch immer
das
bedeutet. Außerdem scheint er Gefallen daran zu finden.«
    Die Nomen schwiegen und dachten darüber nach. »Heilige Äußerungen sind oft schwer zu verstehen«, sagte Gurder ernst.
    »Diese scheinen
sehr
heilig zu sein«, entgegnete Dorcas.
    »
Ich
glaube, es steckt überhaupt nichts dahinter«, sagte Angalo hochmütig. »Es ist nur eine erfundene Geschichte über einen Menschen, so wie in einigen Büchern.«
    »Wie viele Menschen können auf einer Kugel stehen
und
auch noch langsam auf ihr laufen?« fragte Gurder. Angalo grummelte. »Nun gut. Was sollen wir jetzt unternehmen?« Der Mund des Abts öffnete und schloß sich mehrmals. »Äh, das ist doch völlig klar«, sagte er unsicher.
    »Wir sind ganz Ohr.«
    »Äh. Völlig … klar. Wir müssen, äh, den Ort aufsuchen, wo’s den Orangensaft gibt…«
    »Und?« drängte Angalo.
    »Dort suchen wir Enkel, 39. Es dürfte uns nicht sehr schwer fallen, ihn zu finden. Immerhin haben wir dieses Bild …«
    »Und?« Gurder bedachte Angalo mit einem durchdringenden Blick. »Erinnerst du dich an das Schild mit dem Gebot, das Arnold Bros (gegr. 1905) im Kaufhaus aufhängte? Darauf stand: ›Wenn Sie nicht finden, was Sie suchen, so wenden Sie sich an die Auskunft.«
    Die Wichte nickten. Viele von ihnen kannten jenes Gebot, ebenso wie die anderen:
Alles muß weg.
Und bei den Rolltreppen:
Hunde und Sportwagen müssen getragen werden.
So lauteten die Worte von Arnold Bros (gegr. 1905). Man konnte sie nicht leugnen. Aber… Jene Schilder waren zusammen mit dem Kaufhaus verbrannt. Und dies hier war der Steinbruch.
    »Und?« fragte Angalo.
    Gurder begann zu schwitzen. »Nun, äh, dann bitten wir Enkel, 39, die Menschen vom Steinbruch fernzuhalten.« Peinliches Schweigen folgte.
    »Ich habe noch nie zuvor etwas Dümmeres gehört«, sagte Angalo nach einer Weile.
    »Was bedeutet
jetten?«
erkundigte sich Grimma. »Hat das etwas mit einem Jet zu tun?«
    Angalo schlüpfte sofort in die Rolle des Transportmittel-Experten. »Man bezeichnet Flugzeuge auch als Jets«, antwortete er.
    Alle wußten von Masklins Interesse am Flugplatz und drehten sich zu ihm um.
    Er war nicht mehr da.
    Masklin zog das
Ding
aus dem Wandloch und kehrte nach draußen zurück. Der schwarze Kasten mußte nicht mit Drähten verbunden werden – es genügte, ihn in die Nähe eines Kabels zu bringen.
    Im alten Büro des Verwalters gab es noch immer Elektrizität.
    Masklin lief durch die leere Gasse zwischen den Hütten und schob sich durch einen Spalt in der schiefen Tür.
    Dann stellte er das
Ding
mitten auf dem Boden ab und wartete.
    Es dauerte immer eine Weile, bis der Kasten erwachte.
    Schließlich blinkten erste Lichter, und leises Piepen erklang.
    Masklin verglich es mit dem Gähnen eines Wichts, der am

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