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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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entfuhr es Angalo.
    »
Wie
hat er uns geholfen, das Kaufhaus zu verlassen? Auf
welche Weise?
Er war überhaupt nicht daran beteiligt.«
    Angalos Stimme vibrierte ein wenig, als sei selbst er entsetzt, solche Worte aus seinem Mund zu hören. »Wir haben es ganz allein geschafft. Indem wir Dinge lernten. Niemand hat uns dabei geholfen. Wir lernten, Bücher zu lesen,
deine
Bücher. Wir fanden Dinge heraus und kamen zurecht, ohne daß jemand …«
    Gurder sprang auf, das Gesicht bleich vor Zorn. Der neben ihm sitzende Nisodemus preßte sich die Hand auf den Mund und wirkte viel zu schockiert, um einen Ton hervorzubringen.
    »Arnold Bros (gegr. 1905) begleitet die Nomen überallhin!«
    rief der Abt.
    Angalo schwankte und wich einige Zentimeter zurück, aber sein Vater war einer der einflußreichsten und selbstbewußtesten Wichte im Kaufhaus gewesen, und deshalb gab er nicht so einfach nach.
    »Du
erfindest
das alles!« schnaubte er. »Nun, vielleicht hat im Kaufhaus
etwas
existiert, aber wir sind jetzt nicht im Kaufhaus, sondern
hier.
Jetzt haben wir nur noch uns
selbst!
Das Problem ist: Ihr Büromaterialer seid im Kaufhaus sehr mächtig gewesen, und ihr sucht nach irgendeiner Möglichkeit, an eurer Macht festzuhalten!«
    Masklin erhob sich.
    »Einen Augenblick, ihr beiden …«, begann er. Gurder überhörte ihn. »Darauf läuft es also hinaus, wie? Typisch Kurzwarenler! Ihr wart immer viel zu stolz und arrogant! Kaum gelingt es euch, einen Lastwagen zu fahren, und schon glaubt ihr, alles zu wissen. Vielleicht kehren die Menschen deshalb zurück.
    Vielleicht werden sie von Arnold Bros (gegr. 1905) geschickt, um euren Hochmut zu bestrafen.«
    »Dies ist nicht der geeignete Zeitpunkt, um sich zu zanken«, fuhr Masklin fort.
    »Was für ein Unsinn! Warum findet du dich nicht damit ab, du alter Narr? Es gibt keinen Arnold Bros! Benutz endlich das Gehirn, das dir Arnold Bros gegeben hat!«
    »Wenn ihr nicht still seid, stoße ich eure Köpfe aneinander!«
    Diese Drohung schien den gewünschten Erfolg zu erzielen.
    »In Ordnung«, sagte Masklin, und jetzt klang seine Stimme wieder einigermaßen normal. »Ich glaube, wir sollten die Versammlung nun schließen und den Leuten Gelegenheit geben, sich wieder mit den Dingen zu befassen, die, äh, ihre Aufmerksamkeit verlangen. Auf diese Weise trifft man keine wichtigen und schwierigen Entscheidungen. Wir brauchen Zeit, um über alles nachzudenken.«
    Die Wichte gingen erleichtert. Angalo und Gurder stritten sich noch immer, als sie die übrigen Nomen nach draußen begleiten wollten.
    »Ihr bleibt hier«, sagte Masklin.
    Der Abt holte tief Luft. »Hör mal…«
    »Nein,
ihr
hört
mir
zu!« zischte Masklin. »Vielleicht bekommen wir es bald mit einem großen Problem zu tun, und ihr verschwendet eure Zeit mit sinnlosem Zank! Ihr solltet es eigentlich besser wissen! Begreift ihr denn nicht, daß ihr die anderen beunruhigt?«
    »Nun, es geht um eine wichtige Sache«, brummte Angalo.
    »Ich halte es für angebracht,
daß wir uns die Scheune noch einmal aus der Nähe ansehen«, sagte Masklin scharf. »Ich bin zwar nicht gerade begeistert von der Idee, aber es wäre in jedem Fall nützlich, ein Schlupfloch zu haben. Außerdem bleiben die Leute dadurch beschäftigt. Und solange sie beschäftigt sind, machen sie sich keine Sorgen. Nun?«
    »Ich schätze, da hast du recht«, gestand Gurder widerstrebend ein. »Aber…«
    »Kein ›aber‹«, unterbrach Masklin den Abt. »Ihr verhaltet euch wie Idioten. Die Wichte sehen zu euch auf – ihr müßt ihnen ein gutes Beispiel geben, klar?« Gurder und Angalo wechselten einen finsteren Blick, nickten jedoch.
    »Na schön«, sagte Masklin. »Jetzt gehen wir nach draußen, damit die Leute sehen, daß ihr euch nicht mehr streitet. Anschließend können wir damit beginnen, Pläne zu schmieden.«
    »Aber Arnold Bros (gegr. 1905) ist wichtig«, beharrte Gurder.
    »Mag sein«, entgegnete Masklin, als sie ins Tageslicht des Steinbruchs traten. Der Wind flaute ab, und das Firmament präsentierte ein kaltes Dunkelblau. »Daran kann überhaupt kein Zweifel bestehen«, betonte Gurder.
    »Hör mal«, sagte Masklin, »ich weiß nicht, ob es Arnold Bros gibt, ob er im Kaufhaus gewesen ist oder nur in deinem Kopf existierte. Aber ich weiß, daß er nicht einfach vom Himmel herabfallen wird.« Sie sahen nach oben, und die Kaufhaus-Wichte schauderten unwillkürlich. Man brauchte noch immer eine gehörige Portion Mut, zum endlosen Himmel hinaufzustarren, wenn man den

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