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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Troll an. »Oder wegen vieler anderer Gefahren, die dort lauern? Man sagt, dass in einigen Höhlen die dunklen Geister hausen.«
    Da der Mensch Kerrs zweifelnden Gesichtsausdruck bemerkte, winkte er ab. »Ich denke das nicht. So manches Mal haben wir uns in Höhlen vor unseren Feinden verborgen. Dennoch hat so ein Höhleneingang etwas Beklemmendes. Als sähe man in den Schlund der nächsten Welt.«
    »Du musst nicht mitkommen. Du hast uns schon sehr geholfen. Mit dem Elfen können wir vielleicht unseren Kampf gewinnen.«
    »Mich hält hier nichts«, erwiderte Sten gepresst. »Und Vangeliu schien die Bedrohung für uns alle ernst genug zu nehmen. Das genügt mir.«
    Der Mensch trat noch einige Schritte in die Finsternis, die von seiner Lampe nur ungenügend vertrieben wurde. Die Vorsprünge der Felsen und die unebenen Wände sorgten für ein dauerndes Spiel von Licht und Schatten. Mit einem Seufzen legte der Mensch den Kopf in den Nacken und betrachtete die Decke.
    »Wenigsten passe ich in jedem Fall überall durch, wo ein Troll entlanggehen kann«, witzelte er, doch Kerr spürte die Anspannung des Menschen. »Wie tief geht es eigentlich hinab?«
    Kerr zuckte mit den Schultern.
    »Sehr, sehr lange. Es wird immer wärmer und wärmer. Es heißt, dass es selbst da noch tiefer geht, wo ein Troll schon innerhalb kürzester Zeit verdurstet. Aber so tief hinab gehen wir fast nie. In den tiefsten Tiefen gibt es nichts.«
    »Druan hat erwähnt, dass eure Welt warm ist. Seltsam, ich habe mir die Knochen der Berge immer kalt vorgestellt. So kalt wie ihre Schädel, wo der Schnee nicht einmal im Sommer schmilzt.«
    Gemeinsam betrachteten Mensch und Troll den Einstieg in die Unterwelt. Ein Lufthauch drang aus diesem hervor und ließ Stens langes Haar leicht wehen. Die Dunkelheit wirkte einladend auf Kerr, sie lockte mit Versprechungen von Sicherheit und Geborgenheit. Doch für den Menschen, der das Licht und die Weite der Welt unter dem Himmel gewohnt war, musste das vollkommen anders sein.
    »Eine Welt von Stein«, ertönte unvermittelt Tarlins Stimme hinter ihnen. Wieder einmal war der Elf unhörbar an sie herangetreten. Selbst sein Geruch war so schwach und verborgen, dass Kerr ihn erst jetzt bemerkte.
    Stirnrunzelnd wandte der Troll sich dem Neuankömmling zu. »Stein, Wasser, Luft und Wärme. Es gibt mehr in meiner Heimat als nur Stein, Elf.«
    Lächelnd hob Tarlin die Hände. »Das glaube ich dir gern, Troll. Dennoch sieht es von meiner Warte wie eine Welt aus Stein aus.«
    »Warst du schon einmal tiefer in einer Höhle?«
    »Nein. Unsere Heimat liegt über der Erde, im ewigen Wald. Wären die Umstände anders, ich würde keinen Gedanken an Höhlen verschwenden.«
    Die Miene des Elfen war undurchschaubar. Er blickte in die Höhle, doch Kerr konnte nicht ergründen, ob seine Worte böse gemeint oder eine simple Feststellung waren. Während Kerr bei Menschen und Trollen viele Gefühle einfach riechen konnte, blieb der Geruch der Elfen immer gleich. Vielleicht fühlen sie nichts? Oder sie haben keine Gefühle, wie wir sie kennen?
    »Wir alle sind in unserer jeweiligen Heimat am besten aufgehoben«, erläuterte Tarlin. »Das ist so, wie es sein soll. Aber in uns allen brennt die Flamme des Geistes. Sie erlaubt es uns, auch die Dinge zu tun, die gegen unsere Natur sind.«
    Verwirrt blickte Kerr Sten an, der jedoch nur mit den Schultern zuckte. Da dem jungen Troll keine Erwiderung einfiel, schwieg er einfach, bis sich Vroks große Gestalt aus dem Dunkel der Höhle schälte. Umgeben von Fels, war der Jäger in seinem Element. Seine Schritte waren leise, seine graue Haut verschmolz mit dem Muster des Steins um ihn herum. Hatte er unter freiem Himmel immer ein wenig gebückt und zusammengekauert gewirkt, ging er nun stolz und aufrecht. Erst jetzt, als sie im Begriff waren, das offene Land zu verlassen, bemerkte Kerr den Unterschied, sah wie sich die Trolle verändert hatten, als sie an die Oberfläche gekommen waren.
    »Die Gänge sind frei«, berichtete Vrok mit rauer Stimme. »Keine Gefahr.«
    »Gut«, befand Pard. »Geht weiter vor.«
    Darauf drehte der massige Troll sich um und rief laut: »Wir brechen auf! Zurück in die Heimat!«
    Einige Trolle knurrten erfreut, andere schwiegen, doch alle traten in die Höhle und gingen, ohne sich umzusehen, hinab. Als Letzter kam Pard an Kerr vorbei und sagte: »Kommt. Es wird Zeit, Anda zu zeigen, dass sie sich vor der Dunkelheit fürchten sollte!«
    Während Tarlin dem großen Troll ohne zu

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