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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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und Greif getrieben hat, der nun den Untergang für Euch alle bedeutet. Eure politischen Ränke haben mich gezwungen, diesen Krieg zu beginnen, bevor der Sadat und das Sireva sich gegen mich vereinen.«
    »Unfug«, schnaubte Tamár. »Eure Phantastereien von der Königswürde werden auf dieser Erde hier ein blutiges Ende finden. Wir stellen mehr Truppen als Ihr; wir werden Euch jagen wie einen räudigen Hund!«
    »Zunächst einmal, junger Tamár, solltet Ihr Euch hüten, eine Schlacht für gewonnen zu erklären, die noch gar nicht geschlagen ist. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, und nur weil Ihr Euch Marczeg nennen dürft, bedeutet das nicht, dass Ihr auch das Zeug dazu habt.«
    Mit geballten Fäusten trat Tamár einen Schritt auf seine Herausforderer zu. Sofort sprangen Szilas’ Soldaten vor und legten die Hände auf ihre Waffen. Auch die Masriden und Wlachaken, die Ionna und Tamár begleiteten, machten sich kampfbereit. Eine Klinge wurde gezogen, die Mienen verfinsterten sich, und Tamár bereitete sich innerlich schon auf ein Handgemenge vor, da legte Flores Tamár die Hand auf den Waffenarm, bevor die Situation weiter eskalieren konnte, und schüttelte den Kopf. Fast lautlos sagte sie: »Nicht.«
    »Hör auf deine wlachkischen Freunde, Marczeg«, sagte Szilas höhnisch. »Dass man euch alle hier zusammen sieht, ist wohl Beweis genug dafür, dass es von Anfang an euer Plan war, euch gegen mich zu verschwören. Masriden helfen Wlachaken gegen Masriden, Tamár, so weit ist es also gekommen!«
    »Ihr habt uns in dieses Bündnis getrieben«, erklärte Ionna gelassen, die sich während der ganzen Aufregung bislang nicht gerührt hatte. »Zuvor gab es lediglich einen Waffenstillstand. Erst Euer Krieg hat uns zu Waffengefährten gemacht.«
    »Erzählt Eure Lügen jemandem, den sie interessieren. Eure Absichten waren mir sofort deutlich, und nun offenbart Ihr sie jedem, der sehen kann.« Szilas schwieg einen Augenblick. Dann bedachte er Ionna und Tamár mit einem gemessenen Nicken: »Wohlan, Voivodin, Marczeg, wir sehen uns auf dem Schlachtfeld.«
    Mit diesen Worten wandte sich Szilas ab und ging mit wehendem Mantel zu seinem Pferd. Die Sonne fiel auf das blonde Haar des Marczegs, als er sich in den Sattel schwang und seinem Pferd die Sporen gab. Wie betäubt stand Tamár noch einige Herzschläge lang da und sah der kleiner werdenden Gestalt nach, bevor er sich düster an Ionna wandte: »Ich hätte ihm sein verdammtes Grinsen aus dem Gesicht schlagen sollen.«
    »Alles zu seiner Zeit, Marczeg, alles zu seiner Zeit. Lasst uns nun von hier aufbrechen. Nicht, dass Szilas noch eine Hinterlist plant.«
    Während die Delegation zu ihren Pferden ging, presste Tamár zwischen den Zähnen hervor: »Dieser dreimal verfluchte Bastard! Er ist noch genauso arrogant wie früher!«
    »Er ist sehr schlau«, warnte Ionna, während sie aufsaß. »Er hat versucht, Zwist und Uneinigkeit unter uns zu säen. Er war schon immer klug auf seinen Vorteil bedacht, auch während Zorpads Vorherrschaft.«
    Schweigend ritten sie zu den Linien ihrer Armeen zurück. Die Spitzen Marczeg Laszlárs hatten Tamár tiefer getroffen, als er vor diesen Wlachaken zugeben wollte. Der Vorwurf, sein eigenes Volk zugunsten der Wlachaken zu verraten, war bitter, selbst wenn er aus dem Munde desjenigen kam, der durch seinen hinterhältigen Angriff dieses Bündnis überhaupt erst heraufbeschworen hatte. Ohne auf die fragenden Gesichter der Soldaten zu achten, die auf Neuigkeiten von den Verhandlungen hofften, trieb Tamár Szeg hart an, bis sie wieder die Hügelkuppe erreicht hatten, wo Ionna ihre Untergebenen kurz über den Verlauf der Besprechung informierte.
    »Wir sollten entsprechend unserem Plan vorrücken«, schlug die Voivodin laut vor, und Tamár nickte. Mit einem Wink rief er Maiska herbei, die seit dem Fall Turdujs in seiner Garde kämpfte. »Reite zu Odön und Rurjos und gib ihnen Bescheid, dass wir bald angreifen. Sie sollen sich bereit machen und auf meinen Befehl warten.«
    Die junge Kriegerin bestätigte seine Order und galoppierte hinter den Reihen der Wlachaken nach Norden, wo Tamárs Krieger in Stellung gegangen waren.
    »Marczeg«, wandte sich Ionna an ihn. »Ich würde Euch bitten, Flores cal Dabrân als Verbindung zu mir zu akzeptieren.«
    Verblüfft schaute der junge Marczeg die Voivodin an, und auch Flores zog die Stirn kraus. Erklärend fügte Ionna hinzu: »Ihr habt bereits Seite an Seite gekämpft und kennt einander.«
    »Was ist mit den

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