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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Schritt breiten Spalt springen, dessen Tiefe sich in der Dunkelheit verlor.
    Wann immer Viçinia strauchelte, war Turk zur Stelle, um sie zu stützen. Einmal trug er sie sogar über eine besonders unwegsame Stelle hinweg, doch sein sonstiges Gebaren war weiterhin grob. Die Wlachakin fürchtete, dass die Erschöpfung sie jeden Moment übermannen würde, doch sah sie die dunklen Augen der Trolle um sich herum und wusste, dass es womöglich ihren Tod bedeuten würde, nicht mehr mit ihnen mithalten zu können. Und so zwang sie sich, weiter und weiter zu gehen, immer tiefer in die Eingeweide der Welt vorzudringen, auf düsteren Pfaden, die noch kein Mensch vor ihr betreten hatte.
    Endlich öffnete sich vor ihr eine gewaltige Kaverne, größer als selbst der Thronsaal in Teremi. Im schwachen Licht huschten Schatten hin und her, und sobald Viçinias Blicke das Halbdunkel durchdrangen, sah sie eine Vielzahl von Trollen, die zwischen den Felsen lagen und saßen. Die Augen der Wesen waren auf die Neuankömmlinge gerichtet, und als sie Viçinia bemerkten, sprangen einige auf und gestikulierten wild, während von allen Seiten Laute der Überraschung ertönten.
    »Sind noch andere zurückgekehrt?«, donnerte Turks Stimme durch die Höhle. Köpfe wurden geschüttelt, hier und da erklang ein »Nein«.
    »Verfluchte Scheiße.«
    »Du hast eine Menschin dabei«, rief ein Troll, woraufhin Drak feixte: »Du bist ja ganz schön schlau, Jrax!«
    »Soll ich deinen Schädel auf Zwergengröße quetschen?«, kam die Antwort, doch das Lachen der Trolle erfüllte schon die Höhle.
    »Sie kommt mit uns«, erklärte Turk ruhig, als das Gelächter verebbte. Seine Ankündigung löste ungläubige Blicke und gemurmelte Flüche aus, doch die Trolle schienen sie ohne Widerspruch hinzunehmen.
    Während die kleine Gruppe sich auflöste und ihre Mitglieder sich in der Höhle verteilten, kamen einige Trolle zu Turk. Sie alle hatten ihre Haare kurz geschoren, wie Viçinia auffiel, und sie blickten ihren Anführer fragend an.
    »Die Zwerge sind abgehauen. Sie haben die Eingänge zugemacht. Mit Felsen, die vier oder fünf Armlängen dick sind. Die planen, aus ihren Höhlen nicht so bald wieder herauszukommen.«
    »Anda hat ganze Arbeit geleistet«, staunte einer der Trolle.
    Doch Turk funkelte ihn finster an. »Die graben sich ein, mehr nicht. Es sind noch genug für uns da. Und Anda ist nicht unser Freund, klar?«
    Gespannt folgte Viçinia dem Gespräch und versuchte, sich zusammenzureimen, was hier bei den Trollen und unter ihrer eigenen Welt geschah.
    »Die Zwerge machen ihre Bingen dicht und warten ab. Die verlausten Bartträger schmieden ihre Pläne und schärfen ihre Waffen und lauern darauf, dass wir Trolle verwundbar sind«, fuhr Turk fort. »Anda kann nicht an sie heran. Wen wird sie also wohl als Nächstes jagen?«
    »Die Menschlinge?«
    »Uns, du Weichschädel!«, fauchte der große Troll. »Die Menschen sitzen an der Oberfläche. Da gibt es das Himmelslicht. Wie soll Anda da Krieg führen?«
    »Sie hat den Zwergen in den Arsch getreten. Vielleicht kann sie auch gegen die Menschlinge gewinnen.«
    »Die Zwerge haben sich zurückgezogen. Sich zu verstecken, wenn Gefahr droht, das ist ihre Art. Die sind nicht geschlagen, kapier das endlich.«
    Mit einem entnervten Brummen schüttelte Turk den mächtigen Schädel und wandte sich ab. Während die anderen Trolle noch zusammen stehen blieben und sich unterhielten, schritt ihr Anführer in eine kleine Nische und ließ sich dort seufzend nieder. Vorsichtig folgte Viçinia ihm und kniete sich neben den Troll, der ihre Gegenwart jedoch nicht zu bemerken schien.
    »Warum bekämpft Anda euch?«, fragte die Wlachakin schließlich. Die Miene des Trolls verzog sich, als er antwortete: »Weil sie verrückt geworden ist.«
    »Eine verrückte Trollin? Und was ist mit Druan? Und mit Pard? Was tun sie dagegen?«
    »Die verkriechen sich irgendwo mit dem Rest ihres Stammes.«
    »Anda hat die Zwerge vertrieben? Und euch auch? Wie hat sie das angestellt?«
    »Deine vielen Fragen nerven«, stellte Turk irritiert fest und wandte sich ab. »Ruh dich aus, Menschin. Wir brechen bald auf, und du kannst schon jetzt kaum noch laufen.«
    Eigentlich wollte Viçinia noch mehr von dem Troll erfahren, doch er ignorierte sie, bis sie seinem Rat nachkam und sich auf dem harten Boden ein unbequemes Lager suchte. Obwohl die Hoffnungslosigkeit ihrer Situation ihren Geist beschäftigte, forderten die Strapazen rasch ihren Tribut, und so kam

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