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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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versuchten seine Untergebenen doch fast ununterbrochen ihn zu unterhalten.
    Sargan konnte ein Lachen nur schwer unterdrücken, als er an die neue Dienstbeflissenheit seiner Zeremonienmeisterin dachte. Vermutlich muss sie fürchten, dass eine Beschwerde meinerseits von meinem Herrn gegen sie verwenden wird. Eine unangenehme Situation. Und es bedeutet auch, dass Balaos und sie nicht im Bunde sind. Sonst würde der Leibwächter sie decken, und mein Wort wäre einfach in Frage gestellt. Ein kühler Windstoss erfasste Sargans prunkvolle goldene Gewänder, strich über seine Haut und ließ ihn frösteln. Die Freude erstarb, als seine Gedanken weiterkreisten. Oder es ist ein geschickter Plan der beiden, mich in Misskredit zu bringen. Sie spielen mir vor, dass ich Attaga in der Hand habe, um mich zu Fehlern zu verleiten. Bei Agdele, diese ganze Politik treibt mich noch in den Wahnsinn!
    Der Dyrier seufzte laut und wünschte sich nicht zum ersten Mal in einfachere Zeiten zurück. Doch das Schicksal, mit dem er wieder haderte, hatte ihn nun einmal erneut nach Wlachkis geführt. Der Regen erschien Sargan bezeichnend für das ganze Land. Nass, kalt, schmutzig.
    Bei seinem letzten Besuch hatte der Dyrier wenigstens seine eigenen Entscheidungen treffen können. Diesmal war er im Netz des dyrischen Protokolls und der Intrigen gefangen. Es war ein schmaler Grat, der zum Erfolg führte, und auf beiden Seiten lauerten Fehlschläge, die den Tod bringen mochten.
    »Wir gehen wieder hinein«, entschied Sargan unvermittelt, da das unangenehme Wetter seinen Spaziergang verdarb. Gefolgt von seinen Untergebenen, schritt der Legat die Stufen hinab in den Hof.
    Plötzlich ertönte Hufgetrappel, und ein Reiter preschte durch das offene Tor herein. Wasser spritzte, als das Pferd durch eine Pfütze galoppierte, und benetzte Sargan von Kopf bis Fuß. Wütend strich der Dyrier sich einige Tropfen von der Wange. Seine Leibwächter sprangen an ihm vorbei und hoben die Waffen. Ein scharfer Befehl Sargans ließ sie innehalten und an ihren Platz zwei Schritte hinter ihm zurückkehren. Der Reiter stieg ab, ohne die kleine Gruppe zu beachten. Offensichtlich war er sich der Gefahr, in der er sich befunden hatte, gar nicht bewusst. Zwar wurden die Lanzen der Sylken üblicherweise vom Pferderücken aus geführt, doch waren die Krieger auch im Kampf zu Fuß damit geübt. Die Reiterlanzen, die von den Sylken Chantos genannt wurden, hatten eine schwere, stählerne Spitze, die trotz der ziselierten Verzierung absolut tödlich war. Die Waffen mochten nach reinem Prunk aussehen, ebenso wie die Rüstungen der Leibwachen, doch sie waren hervorragend gefertigte Kriegswerkzeuge. Geradeso wie seine Leibwachen keineswegs nur zeremoniellen Zwecken dienten, sondern handverlesene Veteranen aus den Reihen der besten Soldaten des Goldenen Imperiums waren; Meister im Umgang mit Schild, Lanze und Schwert; geborene Reiter, die schon von Kindesbeinen an im Sattel saßen. In die Ränge der imperialen Leibwachen aufgenommen zu werden war eine Ehre, die nur wenigen widerfuhr.
    All diese Dinge zogen durch Sargans Geist, während der Reiter sein Pferd eilig einem Knecht anvertraute und geradewegs im Hauptgebäude verschwand.
    Gemessenen Schrittes ging Sargan zurück in seine Gemächer. Wlachkis ist führwahr ein geplagtes Land, dass es sich mit solch tölpelhaften Boten begnügen muss.
    Der Blick, den Attaga ihm zuwarf, als sie die nassen Flecken überall auf seiner Kleidung bemerkte, sprach Bände. Sofort rief sie einige Untergebene herbei, die Sargan aus dem Gewand halfen und ihm ein sauberes anlegten. Der Dyrier ließ dies alles mit sich geschehen, während er sich seinen eigenen Gedanken hingab und sich zum zigsten Mal fragte, wo Sten wohl in diesem Augenblick sein mochte. Der wlachkische Krieger war eine der wenigen Personen, die Sargan schätzte. Natürlich war die Freundschaft zu dem idealistischen Rebellen nicht ohne Zwist geblieben; immerhin war Sargan nicht ganz offen ihm gegenüber gewesen und hatte lange gezögert, Sten zu helfen. Aber sie hatten gemeinsam Gefahren bestanden und schlussendlich ihre jeweiligen Ziele nur mit Hilfe des jeweils anderen erreichen können. Auf eine Art und Weise, die ihn selbst verwunderte, mochte Sargan den Wlachaken. Eigentlich war er es gewohnt, sich nicht an die Bekanntschaften zu binden, die er auf seinen Wegen traf. Doch Sten war zu einer Ausnahme geworden, und Sargan bedauerte das Leid des Kriegers sehr. Er sollte erfahren, dass seine

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