Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
Vom Netzwerk:
sollen. Das Wetter spielt verrückt, und der Regen spült die karge Ernte bereits von den Feldern.«
    »Ja, das Wetter in Wlachkis ist ein Quell steter Freude«, erwiderte der Dyrier und hörte belustigt, wie Attaga scharf einatmete. Leanna hingegen schien ein Grinsen verbergen zu müssen.
    »Das ist mein momentaner Wissensstand, ehrenwerter Legat. Der Stadt scheint im Augenblick keine Gefahr zu drohen. Wir hoffen, dass Euer Aufenthalt weiterhin angenehm und ungestört bleibt.«
    »Verstehe«, sagte Sargan, der sich bereits in seine Gedanken verlor. In dem Dyrier reifte ein Plan, der es ihm ermöglichen würde, aus der täglichen Routine Teremis zu entfliehen. »Kann ich Euch später noch einmal stören? Ich würde mich gern noch genauer mit Euch beraten.«
    In den Augen der Verwalterin blitzte kurz Unsicherheit auf, und ihr Blick erforschte Sargans Gesicht, doch sie hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. »Natürlich, ehrenwerter Legat. Ich stehe jederzeit zu Eurer Verfügung.«
    »Sehr gut«, erwiderte Sargan und schenkte der Wlachakin ein zweideutiges Lächeln. Sie ist gerissen und hat ein Händchen für die Verwaltung von Gütern. Eigentlich wäre sie eine gute Ehefrau.
    Leanna verbeugte sich erneut tief und verließ dann rückwärts den Saal.
    »Attaga, wir müssen uns unterhalten«, kündigte Sargan an, als die Schritte der Wlachakin im Gang verklangen. Gehorsam trat die Zeremonienmeisterin vor Sargan.
    »Ich denke, dass mein Verweilen in Teremi keinem Zweck mehr dient«, erklärte Sargan.
    »Verzeiht, aber ich kann Euch nicht folgen, Gebieter.«
    »Nun, hier ist niemand, mit dem ich Gespräche führen könnte, um meinen Auftrag zu einem Abschluss zu bringen. Es deutet sich an, dass der Krieg bis in das nächste Jahr hinein dauern wird, was äußerst unangenehm ist. Solange in Wlachkis Krieg herrscht, werden wir kaum Handel treiben können.«
    »Dem ist so.«
    »Obwohl Leanna cal Pascali eine amüsante Gesprächspartnerin ist, kann sie uns nicht die Zugeständnisse machen, die wir benötigen. Tatsächlich stehe ich kurz vor dem Scheitern.«
    Sargan hatte auf eine Reaktion Attagas gehofft, doch die Zeremonienmeisterin schwieg.
    »Deswegen werde ich nach Désa reisen.«
    Jetzt kam Leben in Attaga. Sie holte tief Luft und hätte beinahe das Haupt erhoben. »Haltet Ihr das für klug, Gebieter? In ein Kriegsgebiet, womöglich gar in eine Stadt unter Belagerung zu reisen?«
    »Zur Not kann ich mich immer auf das Goldene Imperium berufen. Oder, wenn ich auf die Soldaten von Marczeg Laszlár stoße, einfach behaupten, dass ich ihn zu sprechen wünsche.«
    »Ein hohes Risiko«, gab Attaga zu bedenken.
    Aber Sargan lächelte nur amüsiert. »Balaos wird mich schon beschützen.«
    »Für wann soll ich dann unseren Aufbruch vorbereiten?«
    »Unseren Aufbruch? Ich fürchte, dass ich allein reisen muss, nur begleitet von einigen Leibwachen.«
    »Allein?«
    Die Stimme der Zeremonienmeisterin klang entsetzt. Sargan konnte sehen, wie ihre Hände zitterten.
    »Nun, noch immer gelangen Nachrichten, die für mich bestimmt sind, zunächst hier nach Teremi. Ich benötige eine vertrauenswürdige Person, die diese entgegennimmt und an mich weiterleitet. Wer außer dir käme dafür in Frage?«
    »Ihr ehrt mich, Gebieter. Aber mein Platz ist an Eurer Seite. Sicherlich können wir einen der Beamten …«
    »Nein«, unterbrach Sargan sie arglistig. »Es ist von größter Wichtigkeit, dass Neuigkeiten mich sofort erreichen. Es darf keinerlei Verzögerung geben, jeder Tag könnte wichtig sein. Das traue ich nur dir zu.«
    »Natürlich, aber …«, erwiderte Attaga. Sie wand sich wie ein Fisch auf dem Trockenen, rang nach Worten, aber Sargan ließ ihr keine Wahl: »Genug. Sei stolz, dass dir eine solch verantwortungsvolle Position übertragen wird. Erfolg oder Misslingen meines Auftrages können von dir abhängen. Dein Dienst am Goldenen Imperium wird nicht unbeachtet bleiben.«
    Endlich schien sich Attaga wieder des Protokolls zu erinnern. »Danke für die Zurechtweisung, Gebieter« sagte sie mit demütiger Stimme.
    »Bereite meine Abreise so schnell wie möglich vor. Ich reise leicht, nur eine Handvoll Krieger. Sagen wir zehn. Keine Sänfte, die wäre nicht schnell genug. Pferde. In meiner Abwesenheit repräsentierst du in Teremi Macht und Glanz unserer Heimat, sodass ich dir die Diener, Beamten und die Unterhalterin hierlasse.«
    »Ihr seid zu gütig, Gebieter.«
    »Vermutlich hast du recht«, sinnierte Sargan selbstzufrieden. »Du

Weitere Kostenlose Bücher