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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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darfst dich entfernen.«
    Mit gesenktem Haupt verließ Attaga den Raum. Ein Grinsen huschte über Sargans Lippen, als er an das Gesicht der Zeremonienmeisterin dachte. Ich entkomme aus ihrem Umfeld und habe einen triftigen Grund dafür. Ihr geheimer Auftrag wird lauten, mich zu überwachen. Den kann sie nun nicht erfüllen. Und wenn sie mich nicht zu meiner vollsten Zufriedenheit mit Informationen versorgt, knüpfe ich ihr daraus einen Strick, sobald wir wieder in der Zivilisation angekommen sind. Vielleicht ist die Politik doch gar nicht so verschieden von einem Höhlensystem voller Schlangen. Und ich bin der Mungo!
    Während draußen die Vorbereitungen für den Aufbruch des Legaten begannen, lehnte sich Sargan zurück und erfreute sich seiner kleinen, gelungenen Intrige.

43
     
     
    D er Lagerplatz war klein und zwang die Gruppe, eng aneinanderzurücken, obwohl Pard gleich eine ganze Handvoll Jäger als Wachen in den umliegenden Gängen postiert hatte. Dennoch schafften es Mensch und Elf irgendwie, sich abseits zu halten. Kerr hingegen saß mit den anderen Trollen zusammen, aß von den Vorräten, erzählte und lachte. Der beruhigende Herzschlag des Landes wirkte wie Balsam auf sein Gemüt.
    »Dann machen wir Anda platt«, tönte Vrok gerade lauthals und stimmte ein tiefes Lachen an. Die Ankündigung des Jägers klang stolz und mutig, aber Kerr spürte hinter ihr eine Unsicherheit, die seine Worte nicht verbergen konnten. Jedes Zusammentreffen mit Andas Trollen hatte bisher schlimm geendet, mit Druans Tod als traurigem Höhepunkt. Keiner der Trolle hier wollte sich Anda wirklich entgegenstellen, auch wenn niemand dies zugab. Die anderen Feinde der Trolle konnte man besiegen, selbst Zwerge starben unter den Fäusten und Hauern, aber Andas Trolle waren zäh, stark und unnachgiebig. Jeder hier denkt, dass Trolle die besten Kämpfer sind, aber Andas Trolle sind in unseren Köpfen noch mehr als das. Seine eigenen Zweifel sah Kerr in den Mienen der anderen Trolle gespiegelt: Was ist, wenn Anda recht hat? Was ist, wenn sie die wahren Trolle sind und wir nur die schwachen Abbilder, wie Anda es von uns behauptet?
    »Zeit, die Klappe zu halten«, brummte Pard und legte sich auf die Seite. Der Anführer der verbliebenen Trolle war seit der Ankunft in ihrer Heimat unter der Welt schweigsamer und mürrischer denn je, wie Kerr feststellen musste. Die Last der Verantwortung lag deutlich auf dem großen Troll, und Kerr fand seine Laune zunehmend beunruhigend.
    Während die einen leise weitersprachen, rutschte Kerr zu Sten und Tarlin hinüber, die eine Lagerstatt für sich bereiteten. Wieder einmal staunte der Troll über den Menschen. Die dünne Haut mochte schlecht gegen Kälte oder Hitze schützen, aber für alles hatten die Menschen Abhilfe. Immer wenn sie lagerten, rollte Sten eine Decke aus, in die er sich einwickelte und die ihn wärmte.
    »Zeit zu schlafen?«, fragte der Mensch, als das Gerede der Trolle zu Gemurmel wurde.
    »Ja.«
    »Diese ewige Dunkelheit verwirrt mich. Ich könnte nicht einmal mehr sagen, ob es draußen Tag oder Nacht ist. Geschweige denn, wie viel Zeit vergangen ist.«
    »Die Sonne stand einige Male am Himmel«, erläuterte Kerr. »Aber das ist hier nicht so wichtig.«
    »Für mich schon.« Der Mensch wies auf die leuchtenden Flechten, welche die Trolle eingesammelt hatten. »Immerhin habt ihr Licht, sonst wäre ich gänzlich verloren.«
    »Habt ihr keine Sorge, dass dieses Licht Feinde anlocken könnte?«, fragte Tarlin, der bisher geschwiegen hatte.
    »Hier? Kaum. Wir sind viele. Die Schlinger, die hier jagen, trauen sich nicht an so viele Trolle heran. Sie jagen andere Beute.«
    »Das Kleine Volk?«
    »Die Zwerge sind eigentlich häufig so weit oben. Aber wir konnten keine Spuren von ihnen finden. Sie scheinen sich zurückgezogen zu haben. Oder vielleicht kämpfen sie auch in der Tiefe gegen Anda, wer weiß?«
    »Eure Feinde sind aber nicht nur Zwerge und Schlinger, oder?«
    Angestrengt überlegte Kerr, was er auf die Frage antworten sollte. Natürlich gab es in der Unterwelt viele Gefahren. Ganz tief unten konnte der Boden aufbrechen und einen Troll mit flüssigem Feuer überschütten. An manchen Orten war es gefährlich, Feuer zu machen. Nicht alle Tunnel und Höhlen waren sicher, immer wieder gab es Einstürze. Aber abgesehen von den Zwergen, gab es keine große Gefahr, die jeder Trollstamm fürchtete.
    »Hunger und Durst«, antwortete Kerr also. Die beiden anderen sahen ihn verdutzt an.
    »Es ist

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