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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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gestürmt, sondern nur mit Bögen geschossen. Ein Glück, dass Ihr rechtzeitig gekommen seid, bevor es wirklich ernst wurde.«
    »Euer Bote hat uns erreicht.«
    »Wir haben auch einige erwischt«, stellte Rurjos mit grimmiger Befriedigung in der Stimme fest und wies den Hang hinab, wo ebenfalls Tote und Verwundete lagen. Masriden schritten bereits zwischen diesen umher und beförderten die Verletzten auf die Dunklen Pfade. Ihre eigenen Brüder und Schwestern, dachte Flores erschaudernd. Wenigstens kämpfen wir nicht gegen unser eigenes Volk.
    »Woher kamen sie?«, erkundigte sich die Wlachakin und blickte den Weg entlang nach Osten.
    »Genau von dort. Kein gutes Zeichen. Wo die Szarken sind …«
    »… wird Szilas nicht weit sein«, ergänzte Flores den Satz. Der alte Krieger hatte recht. Vermutlich waren es Vorreiter, die den Weg der Hauptstreitmacht erkunden sollten.
    »Noch zwei, drei Tage bis zum Aufstieg westlich von Starig Jazek«, murmelte Flores mehr zu sich selbst und sah auf, als die Reiter langsam über den Weg zurückkehrten. Zuerst konnte Flores Tamár nicht sehen, aber dann erkannte sie seinen blonden Schopf zwischen den Kriegern seiner Garde. Die Berittenen sahen erschöpft aus, aber nicht niedergeschlagen. Einige lachten und winkten.
    Der junge Marczeg ritt durch die Reihen der Vorhut und sprang aus dem Sattel, als er bei Flores und Rurjos ankam. »Der größte Teil ist entkommen, aber wir haben da hinten an der Wegbiegung einige eingeholt und niedergemacht.«
    Tamárs Blick fiel auf Rurjos’ Verband. »Du bist verletzt?«
    »Ein Kratzer«, sagte der Veteran und winkte ab. »Ein verfluchter Pfeil ist direkt über den Schild gesegelt. Aber dafür zwängt man sich ja morgens in das ganze Metall!«
    Sowohl Flores als auch Tamár lachten. Aber die Wlachakin wurde schnell wieder ernst. »Wir müssen Späher aussenden. Das war kein Spähtrupp, dafür waren es zu viele.«
    »Ich weiß. Das kann nur bedeuten, dass Marczeg Laszlár in der Nähe ist. Der verfluchte Hund! Man könnte meinen, dass er jeden unserer Schritte vorausahnt!«, ereiferte sich Tamár.
    »Vermutlich waren es tatsächlich seine Krieger, die den Erdrutsch ausgelöst haben. Sie mussten nur aufpassen, in welche Richtung wir uns dann wenden. Haben deine Späher eigentlich jemanden von ihnen entdeckt?«
    »Nur einige Spuren. Falls es Soldaten von Szilas waren, sind sie wie vom Erdboden verschluckt. Das üble Wetter macht sie Suche aber auch nicht gerade einfacher.«
    »Und was sollen wir nun machen?«, mischte sich Rurjos ein.
    »Wir ziehen weiter«, sagte Flores. »Da uns kein anderer Weg geblieben ist, müssen wir den Aufstieg einfach vor Szilas erreichen.«
    »Und wenn uns das nicht gelingt?«, wisperte der alte Krieger leise, um keinen seiner Leute mit seiner Furcht anzustecken. Dabei sah er sich vorsichtig um.
    »Dann werden wir uns dem Drachen stellen müssen.«
    »Immerhin«, sagte Tamár und rieb sich die Stirn. »Dann ist der Krieg wenigstens vorbei, bevor der Winter beginnt.«
    Flores nickte mit gespielter Zuversicht, aber ihre Gedanken waren düster. Und wir ruhen vermutlich in der nassen Erde. Ich wünschte, ich wüsste, wo Viçinia ist und wie es ihr geht. Vielleicht ist es schon bald an ihr, unser Volk vor Szilas zu beschützen.

49
     
     
    D ie Nähe des Herzens brannte in Kerrs Brust. Er spürte jeden Dreeg in jeder Faser seines Körpers. Trotz des schwachen Lichts benötigte der junge Troll seine Augen kaum noch, um sich zu orientieren. Jeder Dreeg zeichnete ein Bild seiner Umgebung in Kerrs Gedanken, denn die Herzschläge vibrierten in allem.
    »Haltet euch an den Händen fest«, befahl Pard, der früher bereits durch diese Gänge und Tunnel gegangen war, denn die Dampfschwaden, die den Tunnel emporzogen, nahmen dem gesamten Stamm die Sicht. »Nicht loslassen. Wenn ihr den Anschluss verliert, dann ruft laut. Hier kann man sich leicht für immer verirren!«
    »Oh, gut«, erwiderte Sten mit einem Stöhnen. Der Mensch ergriff Kerrs ausgestreckte Hand. Selbst Trollkinder hatten kräftigere Hände als Menschen, weshalb Kerr sehr vorsichtig war, um Sten nicht zu verletzen.
    Durch den feuchtwarmen Nebel drangen die Rufe ihrer Verfolger nur gedämpft, und der Dunst verschluckte ihre eigenen Schritte.
    »Verflucht, ist das warm«, schimpfte Sten. »Mir läuft der Schweiß in Strömen herunter.« Durstig griff der Krieger nach dem Wasserschlauch und trank einen Schluck.
    Auch Kerr schwitzte bald. Die Luft wurde immer heißer. Je

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