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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Wir haben einiges zu besprechen«, befahl Ionna und wandte sich an Andres: »Richtet Zimmer für den Gesandten her. Bereitet den ganzen Ostflügel dafür vor. Nur das Beste. Wenn es sein muss, lass Arbeiter vom Csalas kommen.«
    Mit einer Verbeugung entfernte sich der Diener, und auch Flores nickte zum Abschied noch einmal kurz, bevor sie in Gedanken versunken davonging. Ein Gesandter des Goldenen Imperiums hier am Hofe. Das bedeutet, dass die Dyrier Ionnas Herrschaft anerkennen, und wird die Position der Fürstin den beiden Marczegs gegenüber stärken. Hoffentlich erreicht dieser Mund des Imperiums Teremi, bevor wir aufbrechen müssen. Ich würde zu gern sehen, wie sich die Mächtigen aus dem sagenhaften Imperium geben.
    Wehmütig erinnerte sie sich an ihren eigenen Wunsch, das Goldene Imperium einmal zu bereisen, den sie sich aber wegen Krieg und Chaos bisher nicht hatte erfüllen können. Eines Tages, schwor sie sich nicht zum ersten Mal, werde ich mit eigenen Augen sehen, wie andere Völker leben.
     
    In den folgenden Tagen war die gesamte Stadt in Aufruhr, und es fiel Flores nicht leicht, ihre Ausrüstung ausbessern zu lassen und sich ein angemessenes Gewand zu besorgen, denn die halbe Stadt drängelte sich in den Schneidereien und verlangte neue Kleider. Erst als Flores ihre Beziehungen zu Ionna spielen ließ, wurde ihren Wünschen Genüge getan.
    Mitten in die Vorbereitungen am Hof fiel auch Viçinias Ankunft in Teremi, und Flores freute sich aufrichtig, als ihre Freundin schließlich vor der Tür ihres Quartiers stand.
    »Lass mich raten: Mein Bruder hat dich doch noch um den Verstand gebracht, und du bist endlich aus Dabrân fortgelaufen?«
    Die Frage ließ Viçinia schmunzeln.
    »Er gibt sich wirklich Mühe, aber noch habe ich meine Sinne recht gut beieinander. Was auch nötig ist, denn irgendjemand muss sich ja um die Verwaltung der Baronie kümmern, während Sten Tag und Nacht versucht, alles wieder aufzubauen. Jetzt im Sommer ist er kaum von den Feldern herunterzubekommen.«
    Sten als Bauer, dachte Flores amüsiert. Jahrelang kriecht er mit dem Schwert in der Hand durch das Unterholz, und kaum sind die Masriden besiegt, gräbt der stolze Rebell Felder um und pflanzt Bäume!
    Plötzlich wurde der Söldnerin bewusst, dass sie ihren Bruder vermisste. Doch für sie war Dabrân immer noch mit den Erinnerungen an den gewaltsamen Tod ihrer Eltern und die Herrschaft des Baró Házy verbunden, mit Erinnerungen an die wilde Flucht vor den Häschern des Szarken und an die Jahre im Exil in Désa. Selbst auf der Festung ihrer Vorfahren zu leben, konnte sie sich noch immer nicht vorstellen.
    »Gibt es in der Stadt irgendwo noch etwas zu trinken, was nicht für den Legaten der Dyrier aufgekauft wurde?«
    Mit dieser Frage riss Viçinia Flores aus ihren Gedanken.
    »Ich denke, dass kein Dyrier stark genug für Lareas Selbstgebrannten ist«, entgegnete Flores mit einem unschuldigen Grinsen. Viçinia verzog das Gesicht. »Die Dyrier nicht und wir armen Landadligen wohl auch nicht. Aber ich sehe dir gern zu, wie du ein weiteres Mal deinen Mut unter Beweis stellst.«
    Flores ergriff Viçinias Arm und zog sie mit sich auf die Straße. »Dann lass uns gehen. Und unterwegs musst du mir jede Einzelheit über Stens neu entdeckte Liebe zu Mistgabeln erzählen …«
     
    Die Reiter kamen in den frühen Mittagsstunden zurück und berichteten, dass der Gesandte bald eintreffen werde. Tatsächlich konnte Flores von ihrem Beobachtungsposten hoch oben im Bergfried aus schon das Funkeln der Sonne auf den goldenen Rüstungen der Dyrier erkennen, die sich langsam auf der Straße von Norden näherten. Neben ihr sagte Viçinia: »Beeindruckend. Glaubst du, dass die Rüstungen wirklich aus Gold sind? Vermutlich würde es kaum schützen und wäre unerträglich schwer, aber das Imperium könnte damit prahlen: Seht her, selbst unsere Soldaten tragen Panzer aus purem Gold!«
    Das erheiterte Flores zwar, doch sie antwortete ernst: »Nein, vielleicht sind sie lackiert, oder es ist eine besondere Legierung. Diese Rüstungen sind gut, sie wurden sicherlich für den Kampf geschmiedet, keineswegs nur für Protzerei.«
    Schweigend betrachteten sie den Vormarsch der Gesandtschaft, die aus drei oder vier Dutzend Personen zu bestehen schien, hauptsächlich schwer gerüstete Soldaten zu Pferd, aber auch einige Personen zu Fuß. In der Mitte der Formation befand sich eine prächtige Sänfte, die von vier Pferden getragen wurde. Vor und hinter der Sänfte

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