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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Unser Stamm. Und das bedeutet, dass wir zu ihnen müssen. Das versteht ihr doch sicher.«
    Nachdenklich blickte Turk in den Schacht; zuerst hinab, dann hinauf. »Wir haben den anderen gesagt, dass wir sie oben wieder treffen. Wir würden sie sowieso nicht einholen, wenn wir unten entlanggehen. Lasst uns also mit den Menschlingen nach oben steigen.«
    Selbst die Verletzten folgten dem großen Troll, der geschickt den Schacht erklomm. Die Wunden der Trolle verheilten bereits, eine Besonderheit, die Sten zwar inzwischen gut kannte, die ihn aber immer noch in Erstauen versetzte. Auch er und Viçinia begannen den Aufstieg, wenn auch langsamer als die Trolle.
    »Einfach Stück für Stück«, flüsterte Viçinia. »Nicht an die ganze Strecke denken.«
    »Und schon gar nicht an die Strecke nach unten«, scherzte Sten halblaut, in dessen Geist sich die Gedanken beinahe überschlugen. Freude und Angst rangen in seinem Inneren: Vorfreude auf das Tageslicht, bekannten Boden unter den Füßen und seine Heimat und die Furcht vor dem, was sie an der Oberfläche vorfinden mochten.
    Der Aufstieg war beschwerlich. Glücklicherweise gab es immer wieder Felsvorsprünge oder Nischen, in denen die Trolle und Menschen sich ausruhen konnten. Einige Male kamen sie auch an Gängen und Höhlen vorbei, die in die Dunkelheit führten.
    Dennoch war der Weg nach oben kräftezehrend. Nach kurzer Zeit schmerzten Stens Finger, seine Schultern, seine Oberschenkel. Jeder Zug, jeder Tritt war eine Qual. Viçinia schien es nicht viel besser zu ergehen. Im dämmrigen Licht der Flechten konnte Sten den Schweiß auf ihrer Stirn, die Konzentration und Anspannung auf ihren Zügen erkennen. Trotzdem hielt sie gut mit und war meist sogar schneller als Sten selbst, da sie mit viel Geschick weniger Kraft zum Klettern einsetzte. In ihr brennt das gleiche Feuer wie in Ionna. Nur scheint es nicht so nach außen, weshalb es immer wieder überrascht, wenn man seine Hitze spürt, dachte der Wlachake stolz.
    Wie viel Zeit letztendlich verging, wie viele Schritt sie überwinden mussten, konnte Sten nicht sagen. Sein Geist war einzig und allein darauf ausgerichtet, weiterzuklettern, sicheren Halt zu finden und die Oberfläche zu erreichen.
    So überraschte es ihn, als er wieder einmal hinaufsah, dass sich über ihm eine runde Öffnung im Licht andeutete. Kurz darauf rief Turk: »Gleich haben wir es geschafft!«
    Als wolle ihn das Schicksal verhöhnen, spürte Sten mit einem Mal eine so unaufhaltsame Schwäche in seinen Gliedmaßen, dass er für einen Moment glaubte, so kurz vor dem Ziel noch zu scheitern und in den endlos tiefen Schacht zu stürzen. Doch Viçinias Stimme gab ihm die benötigte Stärke zurück: »Noch ein Stück, dann sind wir daheim.«
    Mit einer letzten Kraftanstrengung zog sich Sten weiter, erreichte die Kante und schob sich über sie hinweg. Einige Zeit blieb er auf dem Rücken liegen, schwer atmend, den Blick auf die Decke der großen Höhle gerichtet, die wie ein Keller unter dem Kloster lag. Hier hatten die Trolle vor einem Jahr die Rituale des Albus Sunas gestört und den Sonnenmagiern blutig das Handwerk gelegt. Seitdem war Sten nicht mehr an diesem Ort gewesen; die Vertreibung des Ordens hatten Ionnas Krieger ohne den damals frisch eingesetzten Bojaren durchgeführt.
    »Ich frage mich, ob es Tag oder Nacht ist. Wie lange waren wir wohl unter der Erde?«, fragte Viçinia, die bereits wieder aufgestanden war und sich zwischen den Stalagmiten neugierig umsah.
    »Ich weiß nicht.« Mit einem Lächeln betrachte Sten seine Frau, während die Trolle sich nahe dem Schacht versammelten und sich leise besprachen.
    »Wir sollten hinausgehen und nachsehen.«
    Seufzend erhob sich Sten. Auch wenn sein Körper unwillig war, die Ungeduld trieb ihn ebenso an wie Viçinia.
    »Wir gehen hinauf«, kündigte er an. »Was ist mit euch?«
    Die Trolle starrten zuerst ihn an und blickten dann zu Turk. Bevor der große Troll antworten konnte, erwiderte Kerr: »Ich komme mit.«
    »Schaut erst nach, was mit dem Himmelslicht ist«, bat Turk, ließ sich ohne viel Federlesens nieder, lehnte sich gegen einen Stalagmiten und schloss die Augen.
    Der Rest der Trolle entschied sich offensichtlich dagegen, die Menschen zu begleiten, denn sie folgten Turks Beispiel.
    Achselzuckend wandte Sten sich ab und verließ mit Viçinia und Kerr die Keller des Klosters. Die Schritte von Menschen und Troll hallten von den Wänden wider und verliehen dem Ort eine unheimliche Atmosphäre. Oder

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