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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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merkten, dass Zwergenkrieger an die Oberfläche zogen, dachten wir uns, dass es in den Tunneln sicherer ist.«
    »Vor allem, da die Magie des Albus Sunas gebrochen war«, warf Sten ein. »Ohne den Einfluss des Dunkelgeistes konntet ihr eure Feinde wohl wenigstens erkennen, nicht wahr?«
    »Ja. Verfluchte Bastarde. Allesamt. Scheißmagier und Scheißzwerge! Feiges, hinterhältiges Pack. Aber wir haben es ihnen gezeigt!«
    »Was gezeigt?«
    »Dass wir Trolle sind!«
    »Das wussten sie vorher nicht?«, fragte Sten, lachte dann aber, als Pard ihn finster anfunkelte.
    »Schon gut«, lenkte der Mensch ein und wurde wieder ernst. »Wir führen unsere Kriege nicht, um zu zeigen, wer wir sind. Oder wie stark wir sind. Wir kämpfen für unsere Freiheit.«
    »Wir auch«, erwiderte Kerr. »Hätten die Zwerge uns in Ruhe gelassen …«
    In der Dunkelheit war Stens Gesichtsausdruck nicht zu erkennen, aber Kerr spürte, dass der Mensch ihm nicht glaubte.
    »Wir leben tief unter der Erde, aber ich weiß aus den Geschichten, dass wir früher weiter oben lebten. Dort, wo jetzt die Zwerge die Gänge und Höhlen beherrschen. Wir haben den Krieg nicht angefangen!«
    »Es fällt mir schwer, an eure Friedfertigkeit zu glauben«, sagte Sten zögerlich.
    »Pah! Friedfertigkeit? Was für ein Dreck!«, ereiferte sich Pard und spie aus. »Wir töten Zwerge, wo wir können. Bilde dir mal nichts anderes ein!«
    »So kenne ich euch«, erklärte Sten mit einem Nicken in Pards Richtung und beschleunigte seine Schritte. Bevor Kerr antworten konnte, ertönte hinter ihm ein dumpfer Schlag, und dann fluchte einer der Trolle lauthals. Erschreckt wandte Kerr sich um, doch es war nur Sek, einer der Jäger, der über einen umgestürzten Baum gestolpert war und nun seinem Ärger Luft machte, während die restlichen Trolle ihm spöttische Kommentare zuwarfen. Als Kerr sich wieder nach Sten umsah, entdeckte er den Krieger mit vor der Brust verschränkten Armen zwischen zwei der Baumriesen.
    Für einen Moment glaubte der junge Troll ein leichtes Kopfschütteln zu erkennen, während hinter ihm Sek aus voller Kehle über die Oberwelt schimpfte, dann wandte der Mensch sich ab und verschwand in den Schatten des Unterholzes.
     
    Mit großen Augen betrachtete Kerr das strömende Wasser zu seinen Füßen. Natürlich hatte er tief unter der Erde schon Seen und auch Flüsse gesehen, doch dieser hier war viele Trollschritt breit und sah wie ein endloser, dunkler Pfad aus. Das Wasser wirkte träge, doch in der Mitte des Stroms sah Kerr hin und wieder Treibgut, das erstaunlich schnell flussabwärts getragen wurde.
    »Meine Leute werden gleich hier sein«, erklärte Sten gerade Pard, der von dem Schauspiel weitaus weniger beeindruckt zu sein schien. Der große Troll antwortete mit einem Brummen und wandte sich an Kerr: »Siehst du die Lichter da drüben? Das ist die Stadt. Du fandest Dabrân schon groß, was?«
    In der Ferne sah Kerr tatsächlich flussabwärts einige kleine Lichter am anderen Ufer. Stumm nickte der junge Troll und schaute Pard an.
    »Dann warte mal ab«, sagte dieser mit einem kehligen Lachen.
    »Wie tief ist der Fluss wohl?«
    »Er reicht bis über deinen Kopf, Kleiner. Und das Wasser ist stark, es reißt an einem wie ein Schlinger.«
    Bei der Erwähnung der gefährlichen Räuber der Höhlenwelten sah Kerr den großen Troll erstaunt an.
    »Ihr solltet vorsichtig sein, wenn die Boote hier sind«, erklärte Sten. »Wer auf dem Fluss über Bord geht, ist in großer Gefahr. Die Strömung nimmt einen mit sich, und es ist schwer, das Ufer zu erreichen, selbst wenn man schwimmen kann.«
    »Das letzte Mal sind wir in die Stadt geschwommen«, erzählte Pard Kerr stolz. »Keiner konnte uns aufhalten, und wir haben in der Burg eine Schlacht geschlagen.«
    Als der gewaltige Troll Stens Seitenblick bemerkte, beeilte er sich hinzuzufügen: »Gegen die schlechten Menschen natürlich.«
    »Aber wir müssen nicht schwimmen, oder?«, erkundigte sich Kerr nervös und sah Sten fragend an.
    »Nein. Wir werden mit Booten fahren. Es gibt auch Fähren, aber es ist besser, wenn wir andere Schiffe benutzen. Lastkähne, die wir über den Fluss staken werden. Zum Glück steht das Wasser niedrig.«
    »Niedrig?«, fragte Kerr verwundert.
    »Ja. Im Frühjahr schmelzen das Eis und der Schnee in den Bergen, und die Bäche und Flüsse, die aus den Sorkaten kommen, speisen den Magy. Dann kann man den Fluss in seiner ganzen Macht sehen. Manchmal gibt es auch Überschwemmungen.«
    Wieder

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