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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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war. Der Békésar-Greif, dachte die junge Bojarin. Tamárs Miene war ausdruckslos, als er eintrat, doch in seinen Augen schien ein dunkles Feuer zu brennen, als er Flores fixierte.
    »Ihr besitzt nun doch Informationen für uns?«
    »Wir müssen reden«, antwortete Viçinia, was ihr einen finsteren Blick einbrachte.
    »Eine List, ein billiger Trug?«, fragte Tamár kalt und wollte sich abwenden, doch Flores sagte schnell: »Wir können Euch helfen.«
    Mitten in der Drehung hielt der Masride inne.
    »Wie?«
    »Wir können kämpfen«, erklärte Flores.
    Doch Tamár lachte nur freudlos auf. »Und, wie viele seid ihr? Dort draußen stehen Hunderte, vielleicht Tausende vor den Toren unserer Stadt, und ihr wollt uns helfen?«
    »Ein halbes Dutzend Klingen sind besser als gar keine.«
    »Aber ein halbes Dutzend Bewaffnete, denen ich nicht trauen kann, sind in meinem Rücken schlimmer, als niemanden zu haben.«
    »Wie auch immer die Schlacht ausgeht, Prinz«, begann Viçinia, »es wird ein Danach geben. Ihr wisst so gut wie ich, dass Marczeg Laszlár Eurer Haus vernichten wird, wenn er kann.«
    »Wir werden Turduj verteidigen!«, brauste der Masride hitzig auf.
    »Für wie lange? Selbst wenn Ihr dies bewerkstelligt, heißt das nicht, dass Eure Truppen die Belagerer zum Abzug zwingen können!«
    »Und was schlagt Ihr vor, Viçinia cal Sares? Dass wir zu Eurer Schwester laufen, wie ein Vrasya mit eingeklemmtem Schwanz, und betteln?«
    »Selbst Eure Jagdhunde wissen, dass in Rudeln Stärke liegt. Ich schlage eine Allianz vor. Wir sind gekommen, um ein Bündnis auszuhandeln, und unser Angebot steht.«
    »Das ist doch Unsinn! Warum sollte Eure Schwester in diesen Kampf eingreifen? Ihre Feinde schwächen sich gegenseitig!«
    »Weil wir langfristig denken, Prinz. Weil wir Frieden wollen. Weil ein Bündnis zwischen Eurem Haus und dem meinen für alle von Vorteil ist. Laszlár Szilas ist nicht zu trauen, wie sein Verrat an Euch beweist. Ihr seid der einzige Partner, der in Frage kommt«, erklärte Viçinia. Im Gesicht des jungen Masriden arbeitete es, aber die Wlachakin merkte, dass sie ihn nicht überzeugt hatte. Erkenne den einzig vernünftigen Weg, flehte sie in Gedanken.
    »Mein Vater ist der Herr dieses Hauses, und er hat sich anders entschieden«, antwortete Tamár.
    »Seine Entscheidung ist falsch! Wenn Ihr uns festhaltet, wenn Ihr Euch gegen uns wendet, dann wird Ionna kämpfen. Sie wird Euch niemals verzeihen, wenn Ihr uns etwas antut«, verkündete Viçinia. Und Sie wird sich niemals verzeihen, fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Ihr droht mir? Hier und jetzt?«, fragte Tamár sichtlich erstaunt.
    »Nein. Denkt nach, Prinz. Gegen zwei Gegner kann Euer Haus niemals bestehen, das wisst Ihr so gut wie ich. Ich biete Euch vielmehr eine Chance, eine Möglichkeit, zu überleben und siegreich zu sein!«
    Mit grimmiger Miene trat der Masride näher an die beiden Wlachakinnen heran. Seine Hand ruhte auf dem Kopf des Streithammers, als er sich vorbeugte und flüsterte: »Eure Versprechungen und Beschwörungen sind hohl, Nemes Viçinia. Ihr habt das Heer dort draußen nicht gesehen. Schon bald wird Szilas stürmen lassen, und Turduj wird fallen, bevor die Sonne untergeht. Schon jetzt holen seine Soldaten Leitern und Rammen. Sie bringen schweres Gerät heran. Ich habe nicht genug Krieger, um eine Mauer zu verteidigen, geschweige denn die drei Seiten der Stadt. Bündnis hin oder her, mein Haus wird in den brennenden Ruinen seines Stammsitzes untergehen.«
    Als sich der Masride wieder aufrichtete, waren seine Züge vor Zorn über seine Hilflosigkeit angespannt, und es dauerte einen Moment, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. Mit heiserer Stimme sagte er: »Macht Euren Frieden mit Euren Göttern oder Geistern. Ich bezweifle, dass auch nur einer von uns die Sonne noch mehr als einmal aufgehen sehen wird!«
    Wieder wollte er sich abwenden, und wieder hielt ihn Flores auf: »Ihr seid ein verfluchter Narr, Békésar. Ihr setzt Euer Haus und Euer Land mit einer verfluchten Stadt gleich.«
    »Was wisst ihr davon?«, schnauzte der Masride sie an, doch die Söldnerin erwiderte: »Teremi fiel im ersten Ansturm Eures Volkes, doch jetzt herrscht dort wieder eine Wlachakin. Dabrân wurde meiner Familie genommen, doch jetzt herrscht dort mein Bruder. Ionna hat gekämpft, Sten hat gekämpft. Trotz all der Niederlagen, trotz all der Verluste, und sie waren siegreich. Ihr aber gebt Euch geschlagen, bevor der erste Schwertstreich fällt!«
    Wütend

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