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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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aller Kraft anzugreifen.
    »Vezét!«, rief Köves, und Tamár folgte dem Blick des Szarken zur nördlichen Mauer, wo ein erbitterter Kampf entbrannt war. Noch während er die Situation einschätzte, entrollte ein Krieger Marczeg Szilas’ Drachenbanner. Ein Triumphschrei aus hunderten von Kehlen brandete auf, als der Drache auf der Mauer geschwenkt wurde. Grimmig schob Tamár den Helm wieder über sein Gesicht, hob den Streithammer über den Kopf und rief: »Zu mir! Zu mir! Lasst uns den Drachen erschlagen!«
    Ohne auf die Reaktion der Soldaten zu warten, hastete der junge Prinz die Treppe hinunter auf die Mauer und stürzte sich ins Gefecht.
     
    Ein Stöhnen entrang sich trotz des Beißholzes Tamárs Kehle, als sich die Klinge langsam in die Wunde schob. Warmes Blut lief über seine nackte Brust, doch der Masride spürte es kaum; all seine Gedanken waren auf den glühend heißen Schmerz in der Schulter gerichtet, der gewillt zu sein schien, Tamárs Bewusstsein mit seinem Feuer auszulöschen. Die besorgten Gesichter der Soldaten rückten langsam von dem Masriden ab, die Steine der Mauern entfernten sich; selbst die Sonne schien zu einem winzigen Punkt zu werden. Dann floss Wasser über Tamárs Haut, kühlte sein trockenes, gespanntes Gesicht und benetzte die brennende Schulter. Die Kühle vertrieb einen Teil des Schmerzes und rettete den Prinzen vor einer Ohnmacht, die vor seinen Untergebenen beschämend gewesen wäre. Vorsichtig hob er den gesunden Arm und nahm das Stück Holz aus dem Mund, in das sich seine Qual in Form von Bissspuren eingegraben hatte.
    »Wir haben alle Splitter entfernt, Herr«, erklärte der Heiler, dessen Gesicht trotz der guten Nachricht von Sorgenfalten gezeichnet war. »Trinkt von dem Würzgebrannten, das wird Eure Schmerzen lindern.«
    »Branntwein macht alle Sinne stumpf und betäubt nicht nur die Schmerzen«, erwiderte Tamár, obwohl das Brennen in seiner Schulter mit jedem Herzschlag wieder aufflammte. »Wir wissen nicht, wann die Bastarde zurückkommen, also näht es zu und kümmert Euch um andere Verletzte.«
    Während der Heiler sich schweigend an die Arbeit machte, schalt sich Tamár im Stillen für seine Leichtsinnigkeit, die ihm den Pfeil in der Schulter eingebracht hatte. Wenigstens war es nur die Schulter und nicht zwei Handbreit tiefer. Aber Ignác würde mir die Ohren lang ziehen. »Schild hoch!«, war stets die Lektion, stattdessen stelle ich ihn ab.
    »Halt! Wartet!«, ertönte mit einem Mal eine Stimme, und der Sonnenpriester Sanyás bahnte sich einen Weg durch die versammelten Soldaten, welche die kurze Pause im Gefecht nutzten, um sich auszuruhen. »Ich werde die Wunde mit dem Heiligen Licht reinigen.«
    Zweifelnd blickte der Heiler Tamár an, der jedoch einfach nur nickte. Mit schnellen Schritten war der ruhige Priester bei ihm und kniete sich neben ihn. Seine weichen Hände, die noch selten eine Waffe oder ein Werkzeug gehalten hatten, legten sich sanft auf die Wunde, dann schloss er die Augen. Ein helles Licht flutete unter seinen Handflächen hervor. Doch anstelle des erwarteten Glühens empfand Tamár lediglich eine Wärme, die den pochenden Schmerz zurückdrängte. Unvermittelt brannte das Licht heiß auf, und Tamár musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzuschreien. Der Übelkeit erregende Geruch von verbranntem Fleisch drang ihm in die Nase, und mit einer seltsamen Teilnahmslosigkeit wurde ihm bewusst, dass es seine Schulter war, die da brannte und qualmte. So schnell, wie der Schmerz gekommen war, verschwand er wieder und ließ nur eine Taubheit zurück, die nach den Schmerzen der Behandlung ein wahrer Segen war.
    »Danke«, sagte Tamár schwach und wies den Heiler an, weiterzumachen. Die Magie des Sonnenpriesters sorgte dafür, dass der Prinz die Nadel kaum spürte, die immer wieder in seine Haut drang. Ohne auf den konzentriert arbeitenden Heiler zu achten, winkte Tamár Köves zu sich und ließ sich etwas Wasser bringen, mit dem er den schlechten Geschmack aus seinem Mund spülte. Endlich war der Heiler fertig, und Tamár besah sich sein Werk. Die Haut war gerötet und geschwollen, die Wunde selbst mit feiner Sehne vernäht worden.
    »Eine Narbe mehr«, stellte Tamár fest, als er aufstand und sich zu einem Lachen zwang. »Genießt die Ruhe! Aber haltet eure Waffen griffbereit. Ich bezweifle, dass Marczeg Laszlár nur gekommen ist, um mir ein Loch in den Pelz zu schießen!«
    Das entlockte selbst den erschöpften Kriegern ein Grinsen. Mit

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