Die Schlacht um den Planet der Affen
Aktivität, wie man sie mit einem Ameisenhaufen oder einem Bienenstock in Verbindung bringt.
Diese große unterirdische Werkhalle war ein teilweise eingestürzter öffentlicher Luftschutzbunker. Nun war sie Hauptwerkstätte und Sammelpunkt für die aus dem Untergrund der Stadt geborgenen Güter.
Auf der anderen Seite der Halle war eine weitere Befehlszentrale. Diese war größer als diejenige, die Kolp zu seinem Hauptquartier gemacht hatte. Mendez, Kolps Stellvertreter, benutzte sie zur Koordinierung der Sammelunternehmungen und der Verteilung und Verwertung von Lebensmitteln und anderen Gütern. Wie alle Menschen, die in den Ebenen unter den Ruinen wohnten, war auch er von der Strahlungskrankheit gezeichnet. Er war Kolp ergeben und jederzeit bereit, auf einen Befehl seines Chefs in den Krieg zu ziehen, aber noch glücklicher machte ihn das Bewußtsein, daß es keinen Feind zu bekämpfen gab.
»Mendez!« bellte Kolp, als er in die Befehlszentrale kam. »Jemand hat das Warnsignal beim Zugangspunkt F 6 ausgelöst.«
Mendez blieb ruhig. »Muß einer von unseren Sammlern gewesen sein.«
»Nein. Dieser Zugang ist gesperrt. Wir haben ihn nie benützt.«
Mendez kratzte sich gedankenvoll die Wange. »Die Warnanlage ist immer noch funktionsfähig?«
Alma nickte eifrig.
»Also kann es niemand von uns sein«, beharrte Kolp. »Es muß jemand anders sein. Ich will, daß die Sicherheitsstreitkräfte alarmiert werden.«
»Nun«, meinte Mendez zweifelnd, »ich weiß nicht. Wir sollten zuerst nachprüfen, Sir.«
»Also, dann tun Sie es!« schnappte Kolp. »Und ein bißchen schnell!«
Mendez führte sie zu einem breiten Steuerpult. Darüber war eine Reihe noch funktionierender Fernseh-Überwachungsschirme angeordnet. Er beugte sich über das Pult und begann sie einzuschalten. Eine nach der anderen flackerten die Bildschirme auf und zeigten langsame Schwenks über Teile der unterirdischen Korridore und der verwüsteten Stadt darüber.
»Da ist niemand«, sagte Kolp ungeduldig. »Los, Mendez, schalten Sie auf die anderen Kameras um.«
Mendez begann Knöpfe zu drücken. Die Szenen auf den Bildschirmen begannen in rascher Folge zu wechseln. Dann sahen sie ganz plötzlich eine erschreckend große Aufnahme eines wildblickenden humanoiden Schimpansen, gefolgt von einem mondgesichtigen Orang-Utan und einem nervösen Schwarzen, die sich vorsichtig durch einen schwach erhellten Korridor bewegten. Im nächsten Augenblick erlosch das Bild, und eine andere Ansicht nahm seine Stelle ein. Kolp schrie beinahe auf.
»Idiot! Das war es! Schnell zurück!«
Mendez schaltete zurück. Die Kamera hatte weitergeschwenkt, aber als Mendez auf Rücklauf umschaltete, erschienen die drei Gestalten erneut auf dem Bildschirm.
»Mein Gott!« keuchte Kolp.
»Was ist los?« fragte Alma. Mendez blickte ihn scharf an. Kolps Gesicht war aschgrau. »Das ist Cäsar!«
»Cäsar?«
»Dieser verdammte Schimpanse! Er ist zurückgekommen, um die Stadt zu erobern!«
»Glaube ich nicht«, sagte Mendez. »Wozu sollte er? Es gibt hier nichts, was ihn interessieren könnte. Und er muß wissen, daß er hier nicht leben kann. Sehen Sie, der andere neben ihm hat einen Geigerzähler.«
»Vielleicht suchen sie unsere Vorräte, wer weiß?« sagte Kolp. Sie beobachteten den Bildschirm, als die zwei Affen und der Mann in einen heller erleuchteten Abschnitt des Korridors kamen.
»Hier ist es nicht mehr so heiß«, sagte Virgil. Er hielt den Geigerzähler hoch und bewegte sich von einer Wand zur anderen, den Blick auf die Anzeigeskala gerichtet. Dann ging er langsam voraus und beobachtete weiterhin sorgfältig seine Meßdaten.
»Könnte jemand hier leben?« fragte Cäsar. »Ich meine, nach so langer Zeit?«
»Oh, warum nicht?« erwiderte Virgil. »Mit genügend Proviant und Medikamenten könnte es möglich sein. Aber ich glaube nicht, daß es ein lohnendes Leben sein würde.«
Die drei bewegten sich weiter. MacDonald hatte die Maschinenpistole entsichert im Hüftanschlag.
Kolp, der ihre Mundbewegungen sehen konnte, wünschte, daß die Mikrophone noch arbeiteten. Er hätte viel darum gegeben, zu wissen, worüber die drei sich unterhielten.
»Wer sind die anderen?« fragte Alma.
»Der Schwarze ist der Bruder von Brecks persönlichem Referenten, demjenigen, der Cäsar zur Flucht verhalf«, sagte Kolp ärgerlich. »Das paßt gut zusammen – wahrscheinlich liegt es bei denen im Blut. Die verdammten Verräter! Verräter an der menschlichen Rasse! MacDonald heißt er; er
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