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Die Schlacht um den Planet der Affen

Die Schlacht um den Planet der Affen

Titel: Die Schlacht um den Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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arbeitete in den Archiven. Jetzt hilft er den Affen!« Er spuckte aus. Nach einem Moment fügte er hinzu: »Wer der Orang-Utan ist, weiß ich nicht.«
    Cäsar, Virgil und MacDonald stiegen über einen Schutthaufen, wo eine Wand zusammengebrochen war, dann gingen sie um eine Ecke. Im nächsten Augenblick machten sie erschrocken halt. Im Korridor vor ihnen, inmitten von Schmutz und Betonbrocken, waren Fetzen von Zeitungen, verfaulende Aktenkoffer, schimmlige Kleiderfetzen und Knochen. Viele Knochen. Ein Totenschädel grinste sie hohl an.
    »Dies ist keine Stadt«, sagte Cäsar, »es ist eine Katakombe.« Er ging unbeirrt weiter, gab aber acht, nicht auf die verrottenden Skelette zu treten. Virgil folgte. MacDonald sah, daß sie die Blicke abgewendet hatten. Er selbst tat es nicht – er hatte etwas bemerkt, was ihnen entgangen war. Nicht alle Skelette waren komplett. An verschiedenen Stellen sahen die Gebeine wie durcheinandergeworfen aus, und einige von ihnen zeigten Spuren, als seien sie benagt worden. MacDonald sah zerbrochene Oberschenkelknochen, die offenbar zerschlagen worden waren, um das Mark herauszuholen.
    Er packte die Waffe fester und schloß näher zu Cäsar auf, ohne sich Rechenschaft zu geben, warum er es tat. Vielleicht gab es hier unten kein Leben mehr, aber es hatte einmal welches gegeben.
    In der Befehlszentrale schaltete Mendez auf ein weiteres Monitorgerät um und behielt die drei Eindringlinge so im Blickfeld.
    »Es sind nur die drei«, sagte er.
    »Es müssen mehr sein«, sagte Alma. »Ich frage mich bloß, wieviele es sind?«
    Kolp rieb sich bedächtig die Hände und sagte: »Das ist eine Frage, die wir uns beantworten lassen, wenn wir diese drei fangen.«
    Auf dem Bildschirm sahen sie, daß die drei Eindringlinge einen schmalen und kurzen dunklen Korridor erreicht hatten. Die beiden Affen zündeten Fackeln an und stocherten vorsichtig in die Finsternis, dann bewegten sie sich zögernd vorwärts, schnüffelten und lauschten. Die Luft roch nach Tod, war beladen mit dem Aroma von Fäulnis und Zerfall. Irgendwo surrte etwas ganz leise.
    Der Durchgang war mit Schutt und morschen, zerbrochenen Holztrümmern verstopft. Stellenweise war der Schutt so hoch angehäuft, daß er der Decke nahekam. Sie mußten sich bücken, um durchzukommen. Als sie weiter vordrangen, sahen sie, daß früher einmal jemand versucht hatte, in einem Winkel zwischen Schutt und geborstenen Wänden zu wohnen. Zerfallende, feuchte Decken waren dort ausgebreitet, und in der Nähe lagen rostige leere Konservendosen und ein verblichenes Foto in einem aufgequollenen Rahmen.
    Ein Stück weiter sprang plötzlich eine Gestalt vor ihnen auf, eine häßliche, mißgestaltete Silhouette. MacDonald und seinen Begleitern fuhr der Schreck in die Glieder, und als MacDonald zur Besinnung gekommen war und die Maschinenpistole auf das unsichere Ziel richtete, war die Gestalt hinter einem Schutthaufen verschwunden. Er sprang ein paar Schritte vor, die Waffe im Anschlag, aber wer immer oder was immer es gewesen war, hatte sich durch einen unbeleuchteten Seitengang in Sicherheit gebracht. Die Schritte hallten laut durch die enge Röhre und zitterten noch lange in der Luft nach.
    Die drei wechselten erschrockene und besorgte Blicke. MacDonald entdeckte, daß seine Hände zitterten, und zwang sich, mehrere Male hintereinander tief Atem zu holen. Dann arbeiteten sie sich weiter vor, nur um nach kaum zwanzig Schritten abermals stehenzubleiben. MacDonald nahm Cäsar die Fackel aus der Hand und trug sie zu einer rissigen Betonmauer. Dort stand, verblichen von acht Jahren Staub, Schmutz und Verfall, die Inschrift: NOTVERWALTUNG – ZENTRALARCHIV.
    »Hier ist es«, sagte MacDonald und zeigte mit der Fackel. »Hier müssen wir 'rein.«
    Der flackernde rötliche Lichtschein erhellte eine verbogene Stahltür und einen halb eingefallenen Raum dahinter. Sie begannen über den Schutt und die verbogenen Metallteile zu klettern und drangen ins Archiv ein.
     
    Schließlich wandte sich Kolp von den Bildschirmen ab, nahm ein Mikrophon auf und verkündete mit offenkundigem Vergnügen: »Alle Sicherheitskräfte Achtung! Sämtliche Abteilungen in den Planquadraten M 5, R 7 und R 8 sind gründlichst zu durchsuchen. Drei Fremde, die dort eingedrungen sind, müssen unverzüglich aufgestöbert und festgenommen werden.«
    Unten in der Werkhalle hielten die Leute in ihrer Arbeit ein, wandten sich um und starrten verdutzt und neugierig zu den Fenstern der Befehlszentrale auf.

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