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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Leslie drückte den Rücken durch, so dass seine Wirbelsäule an einigen Stellen gefährlich knackte. Er gönnte sich noch einen Moment Ruhe, massierte sich mit Daumen und Zeigefinger die Nasenwurzel und atmete tief durch, um aus der vertrauten Stimmung, die ihn beim Gespräch mit Daniel erfasst hatte, wieder herauszukommen. Jetzt musste er wieder ganz der Star Corps-Commander sein, wie es von ihm erwartet wurde.
    »Dann wollen wir doch mal hören, wohin du uns dieses Mal schickst, Rudenko«, murmelte er und stellte eine Verbindung zur SEVEN STARS her.
     
     
    »Commander Leslie!«, rief Admiral Rudenko keine halbe Minute später aus, als der Kontakt zu seinem Raum auf dem Dreadnought SEVEN STARS hergestellt worden war. »Das ging ja erfreulich flott. Schön, dass wenigstens das einigermaßen klappt. Was man vom Rest, der so passiert ist in letzter Zeit ja nicht unbedingt behaupten kann …«
    Geht das schon wieder los! , stöhnt Leslie innerlich auf. Rudenko wurde nicht müde zu betonen, wie bedauerlich der Verlust der verbündeten Xabong-Flotte für die Solaren Welten einzuschätzen wäre. Dabei machte er zu einem nicht unerheblichen Teil auch Bruder Patrick dafür verantwortlich, weil dieser bei den quasi nicht stattgefundenen Verhandlungen mit dem Alpha-Dominanten nicht noch einmal besonders eindringlich auf die Bündnispflichten der Affenartigen gegenüber den Solaren Welten gepocht hatte. Und da Bruder Patrick zur Crew der STERNENFAUST gehörte, färbte diese Schuldzuweisung natürlich auch auf ihn, Leslie, ab.
    »Sir, Sie haben mir signalisiert, dass Sie neue Einsatzpläne für die STERNENFAUST haben?«, überging der Captain den letzten Halbsatz des Admirals ohne mit der Wimper zu zucken. Er hatte nun wirklich keine Lust, sich mit dem Oberbefehlshaber der gesamten Flotte anzulegen.
    Rudenko schien einen Moment zu überlegen, ob er seiner schlechten Laune noch weiter freien Lauf lassen sollte, entschied sich aber dann anscheinend dagegen. »So ist es, Commander. Da wir hier im Dambanor-System nichts mehr ausrichten können, werden wir unsere Zelte hier so bald wie möglich abbrechen. Sie werden zurück nach Tau Ceti beordert und werden wieder Commodore Seijon Allister unterstellt, der weiterhin die Verteidigung gegen den zwar schwindenden, aber doch leider noch vorhandenen Brückenkopf der verdammten Vögel dort koordiniert. Nehmen Sie Ihre Patrouillenflüge wieder auf – und halten Sie bitte besonders die Augen und Ohren offen!«
    Es kam dem Captain der STERNENFAUST merkwürdig vor, dass der Admiral gerade den letzten Satz besonders betont hatte. »Ist etwas vorgefallen, Sir, dass ich wissen sollte? Ich meine, Sie wissen doch, das wir doch sowieso nicht blindlings stur unsere Routen abfliegen, sondern uns sehr wohl im Klaren darüber sind, dass wir auch eine gewisse Aufklärerfunktion damit übernehmen.«
    »Genau darum geht es«, sagte Rudenko und schlug mit der flachen Hand auf die Platte des Schreibtisches, hinter dem er saß. »Unsere Aufklärer am Rande des Niemandslandes haben beunruhigende Beobachtungen gemacht. Lange bestehende kridanische Stellungen wurden aufgegeben, und Flugrouten, die ansonsten von Patrouillen der Geierköpfe nur so wimmelten, sind seit einiger Zeit so leer wie der Raum zwischen den Galaxien.«
    Leslie runzelte die Stirn. »Das ist in der Tat ungewöhnlich.« Er überlegte einen Augenblick. »Hat man beobachten können, in welche Richtungen sich die Kridan abgesetzt haben?«
    Rudenko machte eine zustimmende Geste. »Einige unserer Drohnen haben beobachtet, wie sich die Schiffe zunächst an bestimmten Sammelpunkten zusammenfanden und sich dann ins Innere des Vogelreiches aufmachten. Die dadurch entstandenen Lücken in der Grenzüberwachung zum Niemandsland sind dermaßen weitläufig, dass wir ungesehen mit einer ganzen Armada hindurch fliegen könnten.«
    »Das riecht nach einer Falle, Sir. Oder einem Ablenkungsmanöver.«
    »Das sieht das Oberkommando genauso, Commander. Irgendetwas ist da im Busch, und wir müssen schleunigst herausfinden, was da los ist.«
    Für einen Moment war Leslie verwirrt. »Sir, warum fliegen wir dann keine Aufklärungsflüge im Niemandsland und müssen mit der STERNENFAUST zurück nach Tau Ceti?«
    Statt einer Antwort sah der Captain den Admiral ein paar Schaltungen an seiner Konsole vornehmen und bekam gleich darauf eine Datei auf seinem Bildschirm angezeigt. Sie bildete die Verteilung der Star Corps-Einheiten jeweils einmal bei Tau Ceti und einmal

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