Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
Vom Netzwerk:
phantastisch hier. Die Schule, das Kloster – ich kann mir gut vorstellen, mein ganzes Leben hier zu verbringen und nur in den Archiven zu stöbern, immer auf der Suche nach weiterer Erkenntnis über das Universum und die Lebewesen, die in ihm leben. Ich kann mir keine bessere Weise vorstellen, auf die man die wahre Gestalt Gottes suchen könnte, als in der Erforschung Seiner Schöpfung.« Bruder Daniel schloss für einen Moment genießerisch die Augen. »Ach, dir würde das auch gefallen, Rich. Manchmal bedauere ich es, dass wir nicht beide gemeinsam hier auf Sirius III sein können.«
    Ich auch, Bruder , dachte Richard Leslie, sprach es aber nicht aus, weil es möglicherweise einen leicht bitteren Beiklang in seiner Stimme gegeben hätte. Stattdessen antwortete er:
    »Unsere Wege sind gar nicht so verschieden, wie du vielleicht meinst. Während du die Erkenntnis in den Schriften deines Ordens suchst, gewinne ich mein Wissen durch den unmittelbaren Kontakt mit fremden Spezies. Das ist nicht immer ganz angenehm, und ich hasse es, das sagen zu müssen, aber wir befinden uns immer noch im Krieg. Keiner kann sagen, wie lange noch.« Leslie seufzte. »Mir wäre es auch lieber, das Star Corps würde sich wie die Christophorer nur darauf beschränken, in wissenschaftlicher Mission unterwegs zu sein. Aber soweit sind wir leider noch nicht. Im Moment ist es unser Job, die Solaren Welten gegen jede Art von Aggressoren zu verteidigen. Und davon gibt es leider Gottes eine ziemliche Menge hier draußen. Vor nicht allzu langer Zeit waren es die Msssarrr, aktuell sind es die Kridan, die versuchen, die Menschheit im Namen ihres fanatischen Glaubens zu unterwerfen.«
    Der Captain der STERNENFAUST schlug die Augen nieder bei dem, was er als nächstes sagte: »Manchmal habe ich Angst, dass es ihnen gelingen könnte, Daniel. Dieser Konflikt schwelt nun schon einige Zeit und ich habe das Gefühl, irgendwann in nächster Zeit könnte es einen gewaltigen Knall geben. Nenn es Intuition, oder …« Ihm fehlten die richtigen Worte, um den Satz zu beenden.
    Daniel blickte seinen Bruder mitleidsvoll an. »Ich verstehe das vollkommen. Manchmal hat man solche Ahnungen. Dazu muss man kein Christophorer sein. Andererseits: Wäre doch komisch, wenn ich die gesamten emphatischen Fähigkeiten, die es in unserer Familie gibt, alleine gepachtet hätte!« Ein verschmitztes Grinsen huschte über das Gesicht des jungen Mönchs. »Wie dem auch sei, es war schön, wieder einmal mit dir zu reden, Richard. Ein beruhigender Gedanke, dass mein großer Bruder dort draußen herumfliegt und mich vor all dem Bösen zu beschützen versucht. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir auch öfter einmal Sorgen mache, ob es dir gut geht. Diese ständige Bedrohung durch irgendwelche Feinde – ich weiß, du willst mich damit nicht belasten, aber ich bin mir sehr wohl bewusst darüber, dass die STERNENFAUST ein Kriegsschiff ist. Und als solches gerät sie zwangsläufig immer wieder in Feuergefechte mit dem Feind. Ich meine …« Er machte eine hilflose Geste. »Also es wäre schön, wenn du dich ab und zu melden könntest. Du kannst mich leichter erreichen als umgekehrt, wie wir jetzt festgestellt haben. Manchmal vergisst man in den altehrwürdigen Mauern hier, dass es da draußen noch eine andere, nicht ganz so vergeistigte Welt gibt, und zu der möchte ich – so gerne ich auch hier bin – nicht unbedingt den Anschluss verlieren.«
    Captain Leslie zeigte es nicht, aber es rührte ihn zutiefst, was sein kleiner Bruder ihm gerade anvertraut hatte. »Ich kann dir nichts versprechen, Dan, aber ich werde versuchen, mich regelmäßiger zu melden, wenn meine Zeit es zulässt, okay? Und ich bin froh, dich bei so guter Laune in so guten Händen zu wissen.«
    Bruder Daniel nickte zufrieden. »Dann bis zu nächsten Mal, Rich.«
    Captain Richard Leslie nickte ebenfalls zum Abschied. »Mach's gut, Dan.«
    Damit wurde die Verbindung unterbrochen und der Bildschirm wurde für einen Moment schwarz, bevor sich wieder die gewohnte Benutzeroberfläche des Touchscreens öffnete.
    STERNENFAUST, bereithalten für neue Instruktionen! , blinkte immer noch am unteren Bildschirmrand.
    Gerade als Captain Leslie die Benachrichtigung mit einem Fingertippen deaktivieren wollte, wechselte die Schriftfarbe von gelb zu rot und der Text hatte sich ebenfalls geändert.
    STERNENFAUST, neue Instruktionen verfügbar. Ritte melden Sie sich umgehend bei Admiral Rudenko auf der SEVEN STARS.
    Richard J.

Weitere Kostenlose Bücher