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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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eingehenden Studium der Heiligen Schriften hatte er wieder auf den rechten Weg gefunden, alle Selbstzweifel in den Hintergrund gedrängt und sich zusammengerissen.
    Zugute kam ihm außerdem, dass er wohl ein paar Gönner in den obersten Kreisen der Elitetruppe der Selif-Tanjaj hatte, von denen er bisher keine Ahnung gehabt hatte. Es hatte nicht lange gedauert, bis er wieder das Kommando auf der SCHNABELWEISER übernehmen durfte. Zwar wurde er zunächst nur mit Patrouillenflügen beauftragt, aber die Hauptsache war, er war wieder im Dienst und konnte sich das Vertrauen seiner Crew zurückverdienen. Ein Unterfangen, das ihm mehr als gut gelungen war, wie er heute wieder einmal festgestellt hatte.
     
     
    »Eine ergreifende Rede!«, begrüßte der Erste Offizier den Kommandanten, als er die Brücke betrat. Auch die anderen Mitglieder der Brückencrew bedachten Sun-Tarin mit bewundernden Blicken, als er zu seinem Kommandostand ging. Anscheinend hatten sie alle über das Interkom der Ansprache gelauscht.
    »Ich danke dir«, gab Sun-Tarin zurück. »Wie ist unser Status?«
    »Wir sind noch einige Stunden vom berechneten Austrittspunkt entfernt«, meldete der Rudergänger der SCHNABELWEISER.
    »Von Flaggschiff der Mar-Tanjaj sind die Pläne für die Angriffsformation gekommen, die wir nach Erreichen des Flugziels unverzüglich einzunehmen haben«, berichtete der Kommunikationsoffizier.
    »Lege sie mir auf meine Anzeigen!«, forderte der Kommandant, und betrachtete gleich darauf eingehend die taktischen Ausarbeitungen, die der Mar-Tanjaj ihnen hatte zukommen lassen.
    Der Erste Offizier trat an den Kommandostand heran und schaute Sun-Tarin über die Schulter. »Zwei gestaffelte Halbkreisreihen, gegeneinander um 45 Grad gedreht«, stellte er fest. Wenn man die Formation von vorne betrachtete, dann bildete sie ein X.
    »Der Mar-Tanjaj geht davon aus, dass die Menschen, sobald sie uns auf ihren Schirmen haben, eine hastig zusammengestellte Streitmacht ins Feld schicken werden«, kommentierte Sun-Tarin die schriftlichen Ausführungen des Oberbefehlshabers. »Wenn sie nach der gewohnten Taktik verfahren, werden sie frontal angreifen.«
    Mit einem Tippen seiner Krallen veränderte Sun-Tarin die Anzeigen. Eine neue Formation wurde angezeigt. Der Kommandant wies den Ersten Offizier auf die Veränderungen hin. »Sobald die Menschen in Feuerreichweite gelangen, wird sich die Halbkreisreihe, die von frontal gesehen oben links nach unten rechts geht, in Formation einmal um das Feld der Angreifer drehen und so einkesseln.«
    Auf den Darstellungen sah es so aus, als würden sich die Achsen des X vertauschen, die hintere Reihe rückte um die angreifende Flotte der Menschen nach vorne, so dass jetzt wiederum ein X entstand, allerdings mit den Schiffen der Menschen zwischen den beiden Achsen. In einer Ansicht, die den Schlachtplan von oben darstellte, konnte man nun sehr gut das kreisförmige Gebilde sehen, das dadurch entstand und den Menschen keine Chance mehr ließ, auszubrechen.
    »Ein ebenso effektiver wie anmutiger Plan«, stellte der Erste Offizier bewundernd fest. »Der Mar-Tanjaj und seine Berater haben diesmal ganze Arbeit geleistet.«
    »Wie gewohnt«, gab Sun-Tarin zu bedenken. »Zusammen mit den etwa 200 Jägereinheiten, die wir zur Verfügung haben – und der Aussicht auf Verstärkung im Verlaufe der Schlacht gibt es gar keine andere Möglichkeit als siegreich zu sein.«
    »Nicht zu vergessen, dass Gott auf unserer Seite ist!«, warf der Tugendwächter ein, der unbemerkt herangetreten war. Sun-Tarin und sein Erster Offizier waren so sehr in die Anzeigen vertieft gewesen, dass sie gar nicht wahrgenommen hatten, wie der Priester die Brücke betreten hatte.
    »Natürlich, ehrenwerter Tugendwächter!«, pflichtete der Erste Offizier dem Priester bei.
    »Falls eure Zeit es zulässt, empfehle ich euch, vor der Schlacht noch einmal das rituelle Sandbad durchzuführen«, sagte der Tugendwächter, wobei er einen Handspeicher schwenkte, auf dem man eine Liste erkennen konnte. Offenbar führte der Priester tatsächlich eine Liste, wer von der Crew wann welche religiösen Handlungen vollzog. Scheinbar war es um die Tugenden der beiden Schiffsführer nicht sonderlich gut gestellt. Das sah man der Miene des Priesters an, der mahnend fortfuhr: »Und plant auch genug Zeit für die Meditationen ein.«
    »Ich werde gleich damit beginnen«, versprach Sun-Tarin. »Führe du das Schiff, bis ich zurück bin«, befahl er seinem

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