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Die schlafende Armee

Die schlafende Armee

Titel: Die schlafende Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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geradezu lächerlich getarnte, fliegende Kamera, die wahrscheinlich aus irgendeinem Rebellenstützpunkt kam, die es fast überall noch gab und die einzeln aufzuspüren und zu eliminieren den gewaltigen Aufwand einfach nicht lohnte, den ein solches Unternehmen bedeutet hätte. Trotzdem hatte Stone Befehl gegeben, sie nicht abzuschießen, sondern sie unbemerkt mit einem Finder zu versehen. Den Rest konnten dann seine Sturmtruppen erledigen, sobald sie den Rebellenstützpunkt mit Hilfe des telepathischen Insekts ausgemacht hatten. »Und?« fragte er. »Der Abbruch der Impulse könnte bedeuten, daß das Tier versehentlich getötet wurde«, antwortete die Ameise. »Aber es könnte auch entdeckt und eliminiert worden sein. Und das wäre ungewöhnlich.« »Wieso?« »Weil die Eingeborenen nichts von der Existenz der Finder wissen«, antwortete die Ameise. »Sie haben weder die technischen noch die geistigen Fähigkeiten, telepathische Impulse zu messen.« »Die hat Captain Laird auch nicht«, antwortete Stone. »Nein. Aber der aus Paris geflohene Megakrieger kennt diese Geschöpfe.« Stone schwieg einen Moment. Obwohl es jeder Logik widersprach und er nicht den mindesten Beweis dafür hatte, daß es wirklich so war, wußte er, daß Charity Laird und die anderen es wieder einmal geschafft hatten: Sie mußten sich in dem Rebellenversteck befinden, aus dem die Spionagesonde gekommen war. »Konnte die genaue Position der Rebellen ermittelt werden, bevor der Finder vernichtet wurde?« »Nein. Aber wir werden sie aufspüren. Zwei Abteilungen Krieger durchkämmen bereits das Suchgebiet.« »Dann zieht zwei weitere hinzu«, befahl Stone. »Und bringt mich zu der errechneten Position.« Die Ameise zögerte eine Sekunde. »Davon würde ich abraten«, widersprach sie vorsichtig. »Die Rebellen in diesem Gebiet sind nicht sehr aktiv, aber sie sind gefährlich. Schon mehrere unserer Erkundungstrupps sind...« »Ich habe dich nicht um deine Meinung gefragt!« unterbrach Stone grob. »Bringt mich hin!« Die Ameise an Bord des Gleiters antwortete nicht mehr. Aber nur wenige Sekunden später hob das gewaltige Fahrzeug ab, schwebte fast lautlos über Stone und sank dann wieder in die Tiefe. Die Ladeluke an seiner Unterseite öffnete sich, und zwei riesige stählerne Greifer sanken herab, um den tonnenschweren Anzug in die Höhe zu ziehen.
     
    *
     
    Felss, Hartmann und ein dritter Soldat folgten ihnen mit gezogenen Waffen, während sie durch den niedrigen Tunnel hasteten, der aus dem Rebellenversteck herausführte. Einer der beiden Techniker bildete die Spitze ihrer kleinen Kolonne, von dem anderen war keine Spur zu sehen. Charity hatte Hartmann nach ihm gefragt, aber keine Antwort erhalten. Der Tunnel - bei dem es sich um nichts anderes als ein leeres Kanalisationsrohr handelte - führte eine gute Meile geradeaus, ehe er sich in einen beleuchteten und einen unbeleuchteten Gang gabelte. Stern lief ohne zu zögern in den hell erleuchteten Gang hinein, aber Hartmann winkte hastig ab, als Charity ihm folgen wollte. »Das ist der falsche Weg«, sagte er. »Sie wissen doch - der breitere Weg führt nicht immer zum Himmelstor. Steht doch schon in der Bibel.« »Hoffentlich wissen die Moroni das nicht auch«, sagte Net. »Ich glaube kaum, daß sie die Bibel lesen.« Charity deutete auf Stern, dessen Gestalt schon fast in dem rötlichen Licht des Tunnels verschwunden war. »Wo geht er hin?« »Er bereitet eine kleine Überraschung für Ihre Freunde vor«, antwortete Hartmann unwillig und gestikulierte gleichzeitig mit beiden Händen, schneller zu gehen. Sie rannten jetzt fast, aber Charity wußte, daß diese Eile begründet war. Kurz bevor sie Hartmanns Versteck verlassen hatten, hatte sie noch einen Blick auf die Monitore geworfen, und was sie gesehen hatte, hatte sie zutiefst erschreckt. Obwohl Kyle das telepathische Insekt vernichtet hatte, näherten sich die Ameisen weiter ihrem Versteck. Es konnte nicht mehr allzu lange dauern, bis sie den getarnten Eingang zu Hartmanns unterirdischer Basis fanden; und damit auch den Eingang zu dem Fluchttunnel. Sie liefen eine weitere halbe Meile durch fast vollkommene Finsternis, die nur durch den Lichtstrahl eines Scheinwerfers erhellt wurde, der an Hartmanns Gürtel befestigt war, dann gab der Leutnant ihnen mit Handzeichen zu verstehen, stehenzubleiben. Mit schnellen, aber sehr sicheren Bewegungen löste er einen elektrischen Schraubenzieher vom Gürtel und öffnete mit seiner

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