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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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hatten alle durcheinandergebrüllt: »Er flieht!« und »Ihm nach!« und »Hinterher, schnell!« und dann hatte man Männer rennen sehen, Erdlinge aus Whiteheads Truppe, die versuchten, weite Sätze zu machen, und dabei ins Straucheln kamen …
    Und dann? Ja, dann war die Kuppelblase, die sie bis dahin umgeben hatte wie sanfter goldener Nebel, mit einem Schlag fest geworden. Richtig fest und stabil; die Männer waren dagegengeprallt und gestürzt und hatten geflucht. Jemand hatte gebrüllt: »Er ist draußen! Eikanger ist draußen!«, und Ronny hatte sich noch gewundert, wieso die Aliens den Terroristen auf einmal beschützten – und dann war es losgegangen.
    Ein Schlag, der sie alle von den Beinen gehauen hatte. Der Boden hatte sich regelrecht aufgebäumt, Wellen geschlagen, Steine waren meterhoch durch die Luft geflogen, Risse hatten sich überall aufgetan, im blanken Fels. Ein ungeheurer Knall war zu hören gewesen, nicht über die Helmlautsprecher, nein, von draußen, so laut, dass man ihn durch den Helm und den Raumanzug hindurch gehört hatte, der ganze Körper vibrierte unter den Schallwellen. Einen Moment lang hatte Ronny nicht mehr gewusst, wo oben und unten war, so hatte es ihn umhergeworfen. Dann hatte er auf dem Rücken gelegen und gesehen, wie sich die Kuppelblase über ihnen, die jetzt aussah, als sei sie aus massivem Gold, einbeulte und Wellen schlug und überhaupt aussah wie ein Zelt, an dem ein so ungeheurer Sturm zerrte, dass es jeden Moment zu reißen drohte.
    Alle schrien, ohrenbetäubend, panisch. Aber die Blase riss nicht, im Gegenteil, nach ein paar Minuten – oder Sekunden, so genau hätte er das gar nicht sagen können – beruhigte sie sich wieder, wurde wieder glatt und makellos und schließlich langsam wieder durchsichtig.
    Und was draußen los war! Mann! Galaktisch, aber wirklich! Das totale Chaos. Ein grauer Wirbelsturm, aber mindestens so wild wie der in Captain Nano und die Flucht durch den Blizzard . Grau und Schwarz und Weiß, alles wirbelte durcheinander, drehte sich, schoss rauf und runter und hin und her, schneller, als man schauen konnte …
    Und die Türme glühten! Ein silbriges Gleißen stieg von ihnen auf, flirrend, irisierend, funkelnd. Das Toben der Gewalten ringsherum schien ihnen nicht das Geringste auszumachen.
    Ronny sprang auf, als ihm einfiel, dass er diese Art Gleißen schon einmal gesehen hatte.
    »Das Sternentor!«, schrie er. »Das Sternentor öffnet sich!«
    Professor Jorge Caphurna erhob sich mit dem Gefühl zu träumen. Konnte das wahr sein? Sie waren in unmittelbarer Nähe zweier explodierender Atombomben gewesen – und hatten überlebt?
    Die Energieblase, die dem Höllenfeuer standgehalten hatte, nahm allmählich wieder ihre ursprüngliche Form an; vermutlich in dem Maß, wie die außerhalb davon tobenden Gewalten abnahmen. Unfassbar, dass dieses Gebilde es fertiggebracht hatte, rechtzeitig genug undurchsichtig zu werden, um zu verhindern, dass der nukleare Blitz sie alle verbrannte oder zumindest erblinden ließ! Wie war so etwas möglich? Ein Lichtblitz bewegte sich doch mit Lichtgeschwindigkeit, also der höchstmöglichen Geschwindigkeit überhaupt – es war physikalisch unmöglich, sich dagegen zu schützen!
    Dann fiel ihm ein, dass diese Wesen ja über eine Technologie verfügten, die es zum Beispiel möglich machte, dass jemand mit einem Schritt auf einen anderen Planeten wechselte – schneller als das Licht also. Offenbar nutzten sie Gesetzmäßigkeiten, von denen die irdische Wissenschaft noch nicht einmal ahnte, dass sie existierten.
    Und das, was sie zu sehen bekamen, als die Blase wieder durchsichtig wurde, gehörte zweifellos ebenfalls zu den Nutzanwendungen dieser unbekannten Gesetze. Die Türme, die vorhin nur in verhaltenem Türkisblau geschimmert hatten, glühten nun regelrecht. Die tobenden Wolken verdampften Gesteins schienen auf sie zuzufließen, von ihnen regelrecht aufgesogen zu werden … War es das? Hatten sie die Atomexplosionen überlebt, weil die Türme den größten Teil der frei gewordenen Energie aufgesaugt hatten?
    Seltsam irrlichternde Emanationen stiegen nun von den Türmen auf, ein heller, leuchtender Strom, der Caphurna an Nebelkammeraufnahmen exotischer Elementarteilchen erinnerte. Es war eine Sache weniger Augenblicke, bis die beiden schillernden Flüsse einander berührten und zu einer riesigen silbernen Kugel verschmolzen, die, unruhig wabernd und wogend, in der Mitte zwischen den beiden Türmen verharrte, wenigstens

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