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Die schlimmsten Dinge passieren immer am Morgen

Die schlimmsten Dinge passieren immer am Morgen

Titel: Die schlimmsten Dinge passieren immer am Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brenner
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»Promi«-Geschäftsführung verhielt.
    Der Laden war ziemlich leer, weit und breit kein Hund zu sehen. Dieter kauerte kleinlaut hinter der Theke, Elvira hatte offensichtlich ein schlechtes Gewissen.
    Schmalenbach empfand Genugtuung. Die Vernunft hatte über den Fanatismus gesiegt.
    Elvira brachte ihm ein Glas Champagner. »Das geht aufs Haus. Du ahnst ja nicht, wie wir den Vorfall von neulich bedauern«, flüsterte sie. »Dieter hat nächtelang nicht geschlafen.«
    Schmalenbach trank den Champagner und prostete dem scheuen Dieter zu. Er streckte die Beine aus. Es ist doch angenehm, sein Revier zu beherrschen, dachte er.
    In diesem Moment inneren Friedens bog Pfeifenberger um die Ecke. Er breitete die Arme aus, als er Schmalenbach erblickte. »Du bist wieder da, mein Bester.«
    Schmalenbach war durch so viel naive Freundlichkeit entwaffnet. Er gab Elvira ein Zeichen. Sie brachte ein zweites Glas Champagner. Pfeifenberger setzte sich und seufzte. »Schön, dass wir wieder hier zusammensitzen«, sagte er. Es kam von Herzen.
    »Fehlt nur noch unser Freund Germersheimer«, sagte Schmalenbach.
    »Ich kenne noch jemanden«, sagte Pfeifenberger mit einem einnehmenden Lächeln. Er pfiff auf zwei Fingern – und Zappa stürmte herein, sprang und landete auf Schmalenbachs Schoß.
    Schmalenbach saß wie gelähmt da. Das Champagnerglas fiel ihm aus der Hand. Zappas Zunge – ein blutroter Sonntagsbraten – schleckte sein Gesicht ab.
    »Ich glaube, da will sich jemand bei dir entschuldigen«, sagte Pfeifenberger – nicht ohne Stolz. »Zappa isst schon seit Tagen nichts mehr. Aus Kummer. Er mag dich nämlich.«
    Zappa legte sich zu Schmalenbachs Füßen ab und schaute mit treuen Augen zu ihm hoch. Es war ein eigenartiger Blick: unterwürfig, voller Reue, brüderlich und ergeben.
    Schmalenbach spürte eine Seelenverwandtschaft mit Zappa. Dieses Tier war unverbogen, es schien ihn zu lieben, wirklich zu lieben, unbedingter, als eine Frau zu lieben vermochte.
    Er beugte sich hinunter und streichelte den Kopf des Freundes. Zappa schloss die Augen und gähnte zufrieden.
    »Ist er nicht ein lieber Kerl?«, fragte Pfeifenberger.
    »Brav«, sagte Schmalenbach. Er schüttete etwas Champagner nach und hielt das Glas an Zappas Maul. Zappas Zunge schleckte es aus.
    »Das ist so wie Blutsbrüderschaft«, behauptete Pfeifenberger begeistert. »Wenn du jetzt auch noch aus dem Glas trinkst, ist die Sache besiegelt.«
    Schmalenbach zögerte nur ein, zwei Sekunden – dann ließ er sich nachschenken und trank. Zappa wedelte dazu mit dem Schwanz.
    In diesem Augenblick betrat Germersheimer das Lokal. Als er die Idylle sah, blieb er in der Tür stehen. Schmalenbach sprang auf und winkte den Freund heran. »Keine Angst! Zappa ist ein Lieber. Wirklich, Germersheimer. Komm nur ruhig näher!«
    Germersheimer kam wirklich näher. Er setzte sich sogar zu den beiden an den Tisch. Zappa schaute kurz auf und knurrte. »Germersheimer ist einer von uns«, sagte Schmalenbach.
    Zappa schien das zu genügen. Er wollte die Augen schon wieder zufrieden schließen, da ertönte ein durchdringender Pfiff – diesmal von Germersheimer. Und nur Sekundenbruchteile später schoss ein Kugelblitz herein, einer jener gefürchteten Kampfhunde, die ständig in den Schlagzeilen waren. Das kleine Muskelbündel stand lechzend in der Mitte des Lokals und fletschte die Zähne.
    »Das ist Jack«, erklärte Germersheimer. »Ich habe ihn aus dem Tierheim. Sein Vorbesitzer musste ihn dorthin bringen. Wegen eines Trauerfalls in der Familie. Jack, sitz!«
    Jacks Blick fiel auf Zappa. Er knurrte gefährlich, sein Stummelschwanz legte sich an.
    Zappa riss entsetzt die Augen auf. Er war sofort auf den Beinen. Jack ging in Kampfstellung, seine Beine bogen sich wie Krummsäbel.
    »Jack mag Zappa nicht«, sagte Germersheimer.
    Zappa machte einen Ausfallschritt, schon war Jack bei ihm und zeigte ihm sein Gebiss. Zappa schaute Pfeifenberger an. Pfeifenberger schwitzte. »Ruf ihn zurück, Germersheimer!«
    »Zurück«, sagte Germersheimer so dahin.
    Jacks kantiger Schädel zuckte in Richtung von Zappas Hals. Zappa knurrte – es klang weniger aggressiv als besorgt. Jack schien das zu spüren. Er riss seinen Höllenschlund auf.
    Schmalenbach fürchtete um seinen Freund Zappa und ging dazwischen. Jack verbiss sich in sein Hosenbein.
    »Aus!«, schrie Germersheimer. Jack gehorchte und stürzte sich auf Pfeifenberger.
    »Zappa, fass!«, schrie der Cartoonist in seiner Not. Zappa aber hatte längst den

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