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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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ich kann«, entgegnete Arthur geduldig. »Ich muss etwas betreten, das die Unwahrscheinliche Treppe genannt wird, und ich weiß ganz einfach nicht, ob wir beide dorthinauf können, das ist alles! Es überrascht mich, dass das Vermächtnis dir das nicht gesagt hat!«
    »Das Vermächtnis denkt nur an sich selbst«, grummel te Susi düster. »Tu dies, tu jenes, wir müssen den Willen der Architektin befolgen … hat mich wahnsinnig gemacht, genau das hat es! Na, dann lass uns mal loslegen, bevor Mittags Schläger mich einholen!«
    »Was?«
    »Die Unwahrscheinliche Treppe! Lass sie uns betre ten! Wo fängt sie an?«
    »Nein, das mit Mittags Schlägern, was heißt das?«
    »Na ja, es war kein Problem, die erste Meute abzuhängen, die Mittag losgeschickt hatte, um uns vom Büro des Generals für Effizienzierung zu folgen. Aber als ich zum Oberen Keller kam, stand ein ganzes Rudel Portiers Wache am Rand der Grube. Ich bin zwar an ihnen vorbeigekommen, aber ich schätze, dass ein paar von ihnen sich mittlerweile Flügel besorgt haben werden. Deshalb sollten wir besser die Beine unter die Arme nehmen; vielleicht können sie dir nichts tun, aber mir können sie ganz sicher weh tun!«
    Während sie sprach, sah Arthur nach oben. Zuerst konnte er nichts erkennen, bis er den Schlüssel zur Seite hielt und dessen Licht ihn nicht mehr blendete. Tatsächlich – da oben leuchteten schwache Lichter, die vorher nicht da gewesen waren! Die Lichter wurden heller und größer, während er sie beobachtete.
    »Suchlaternen«, erklärte Susi. »Portierfeldwebel, nehme ich an; ein halbes Dutzend.«
    Arthur wollte gerade etwas erwidern, als hinter ihnen ein wütendes Brüllen ertönte; ein Brüllen, das so laut war, dass Susi instinktiv ihren Hut festhielt, obwohl der so auf ihrem Kopf festgeklemmt war, dass kein Wind des Universums ihn hätte wegblasen können. Der Alte hatte die Portiers auch bemerkt.
    »Nimm meine Hand!«, wies Arthur Susi an. Er hielt ihr die linke Hand hin; in der rechten trug er den Schlüssel. Susi ergriff sie zögernd mit zwei Fingern, als wäre es eine tote Ratte.
    »Nein, greif fest zu!«, befahl Arthur. »Andernfalls wirst du mit Sicherheit zurückbleiben!«
    Susi gehorchte. Arthur wusste nicht, ob das wirklich stimmte und ob er sie überhaupt mitnehmen konnte oder nicht. Er wusste nicht einmal, ob er die Treppe finden würde, geschweige denn, sie benutzen.
    Was hatten sowohl der Alte als auch das Vermächtnis gesagt? Stell dir eine Treppe vor, wo keine ist. Konzen triere dich auf etwas, das Stufen ähnelt, und glaube dar an, dass die Treppe da sein wird.
    Dort in der Dunkelheit über der leicht zusammengesackten Pyramide, dachte Arthur. Dort wird die Treppe sein! Sie wird einfach über den natürlichen Kohlenstufen, die beim Abrutschen der Seite entstanden sind, weiterführen!
    Ja, dachte er. Eine breite Treppe, die geradewegs nach oben führt! Stufen aus weißem Marmor, die in der Dunkelheit schimmern! Er hatte das Bild deutlich vor Augen, aber war sie auch da an dieser dunklen Stelle?
    »Stopp! Bleib stehen, wo du bist!«, kam ein Ruf von oben, aber er war noch ein ganzes Stück entfernt. Er wurde von einem blauen Blitzstrahl beantwortet, der von der Uhr nach oben schoss, aber sein Ziel nicht erreichte und abprallte, als gäbe es eine gläserne Decke über dem ungewöhnlichen Gefängnis des Alten.
    Arthur ignorierte sowohl den Ruf als auch den Blitz. Er konnte die Treppe jetzt sehen, die marmornen Stufen. Sie lagen glänzend da, über der Pyramide. Alles, was er tun musste, war, auf die erste Stufe zu springen …
    »Au!«, schrie Susi, als Arthur ohne Vorwarnung vorwärtslief. Ihre Flügel flatterten von der Anstrengung, Schritt zu halten, als der Junge bei der Pyramide in die Luft sprang. Aber seine Füße kamen nicht auf der Kohle auf; sie landeten auf etwas, das Susi nicht sehen konnte, und er sprang noch einmal. Susi schlug heftig mit den Flügeln, um bei Arthur zu bleiben, und schloss die Augen. Sie spürte seinen nächsten Sprung und kniff die Augen noch fester zu, in der Erwartung, schmerzhaft auf der Erde zu landen, ob Flügel oder nicht.
    Aber das geschah nicht. Susis Füße berührten etwas, aber nicht beim Aufprall eines schweren Sturzes.
    Sie öffnete die Augen und blickte hinab: Weißer Marmor glänzte unter ihren schmutzigen Stiefeln! Sie schaute nach rechts und nach links und dann nach oben. Abgesehen von den Stufen, die vor ihr emporführten, konnte sie nur Licht sehen, blendend weißes Licht,

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