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Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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um ihn zu küssen und bei lebendigem Leib zu verbrennen. Er wollte nur eins: fortkommen von dieser entsetzlichen Waffe …
    Da klatschte etwas in seine rechte Hand. Arthur schrie gepeinigt auf: Die Harpune war zu ihm zurückgekehrt! Er kam nicht von ihr los!
    Die Harpune war offenbar der Ansicht, dass er sie bald wieder gebrauchen würde.

K APITEL S IEBZEHN

    O bwohl die Harpune wieder in Arthurs Hand lag, verebbte der Schmerz unvermittelt und verschwand so schnell, wie er gekommen war. Zurück blieb nur ein vages Unbehagen in den Zähnen und die grauenvolle Erinnerung.
    Arthur stellte fest, dass er mit dem Gesicht im feuchten Sand lag, und rollte sich hastig auf die Seite. Von dem Sonnenschemen oder irgendwelchen anderen Geysiren war nichts zu sehen. Behutsam setzte er sich auf; dann erhob er sich unsicher und ließ den Blick aufmerksam über seine Umgebung schweifen. Zwei Meter von ihm entfernt, knapp oberhalb der Gezeitenlinie, lag Susi im Sand und rührte sich nicht.
    »Susi!«, rief Arthur mit Panik in der Stimme. Hatten die Nebenwirkungen der Harpune sie getötet?
    Susi hob den Kopf und betastete ihr Gesicht, als wollte sie sich vergewissern, dass noch alles an der richtigen Stelle war. Dann stand sie torkelnd auf.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte Arthur sie eindringlich und ging einen Schritt auf sie zu. Sie wich zurück und streckte abwehrend die Hände aus.
    »Komm mir nicht zu nahe mit diesem Zahnstocher, Arthur! Ich werde dir in sicherer Entfernung folgen.«
    »Arthur! Fräulein Blau! Rasch, wir müssen ablegen!«
    Toms Ruf brachte die beiden Kinder schlagartig auf Trab. Arthur rannte ins Wasser und drehte sich seitlich, um den Wellen weniger Widerstand zu bieten, aber er musste auch schwimmen, wenn ihn ein größerer Brecher von den Füßen riss. Susi stürzte sich trotz ihrer Worte ebenfalls ins Wasser und hatte ihn bald eingeholt.
    Als sie sich dem Backbordausstieg und der Strickleiter näherten, begann das Wasser um den goldenen Rumpf des Sonnenschiffes zu zischen und zu brodeln. Tom beugte sich aus der Luke und trieb sie erneut zur Eile an.
    »Schneller! Die Sonnenschemen haben irgendetwas mit dem immateriellen Glas angestellt; unser Anker findet keinen Halt mehr, und das Steuerbordsegel füllt sich!«
    Arthur verdoppelte seine Anstrengungen, doch kurz bevor er die Leiter erreichte, stolperte er und tauchte völlig ins Wasser ein. In heißes Wasser. Er stieß sich vom Grund ab und spürte eine Hand unter seinem Arm. Als er wieder auftauchte, war Susi direkt hinter ihm und half ihm hoch.
    Sie warf ihn praktisch auf die Leiter. Die Harpune entglitt Arthurs Hand, als er nach der untersten Sprosse griff, aber sie fiel nicht, sie verschwand einfach.
    »Kehr bitte nicht zu mir zurück«, flehte Arthur flüsternd, während er hochkletterte. Oben angekommen, drehte er sich um, um Susi zu helfen. Überall in der näheren Umgebung des Sonnenschiffes kochte jetzt das Wasser, und ein rotes Leuchten mischte sich in das klare, grünblaue Wasser.
    Susi sprang behände an Bord, ohne Arthurs Hilfe.
    »Schließt die Luke und verrammelt sie!«, brüllte Tom von irgendwoher.
    Arthur zog daran, während Susi drückte. Die Luke war schwer, aus dem gleichen goldenen Metall wie der Rumpf und fast einen halben Meter dick. Sie bewegte sich quälend langsam über eine obere und eine untere Schiene; unterdessen stiegen Dutzende von Dampffontänen aus den Wellen auf. Sie standen einen Moment lang reglos in der Luft und nahmen dann alle Kurs auf die noch offene Luke.
    »Sonnenschemen!«, schrie Arthur. »Eine ganze Armee!«
    Er gab es auf, an der Luke zu ziehen, und lief stattdessen auf die andere Seite, um sich mit Susi dagegenzuwerfen.
    »Drücken!«, rief er. »Eins, zwei, drei – drücken!«
    Ein Arm aus zähflüssigem Feuer wand sich im selben Moment ins Schiff, als die Luke endlich zufiel. Er wurde glatt von seinem Eigentümer abgetrennt, rollte auf die Kinder zu und wand sich schon um ihre Füße, als ihnen einfiel, das Feuer auszutrampeln. Es erlosch, und gleich darauf erinnerte nur noch ein Häufchen schwarzer Asche an den Eindringling.
    Arthur hob eine lange Metallstange auf und legte sie in ihre Halterung, sodass die Luke fest verschlossen war. Er war kaum damit fertig, da ließ eine Salve von Schlägen den Schiffsrumpf erbeben – das war ein Lärm wie in einer Großschmiede.
    »Ich hoffe, sie können nicht herein«, sagte Susi. »Ich habe mein Entermesser im Meer verloren.«
    »Ich auch!«, schluckte Arthur und

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