Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
Vom Netzwerk:
ölig über die gelbe Erde kriechend aus.
    »Wie viel Zeit bleibt uns noch?«, fragte Arthur den Karpfen. »Können Sie etwas unternehmen, um es zu stoppen oder zu verzögern?«
    »Ich habe keine Macht über Gebilde wie diese. Ich schätze, das Weltchen wird noch zwischen sechs und zwölf Stunden Bestand haben. Vielleicht etwas weniger, vielleicht etwas mehr; das hängt von der wirklichen Ursache seines Untergangs ab. Langsame Zersetzung durch eindringendes Nichts oder kataklysmisches Zerplatzen in der Leere.«
    »Wie wolltest du rauskommen, Arthur?«, fragte Blatt.
    »In einem Tauchboot«, erklärte er. »Einem, das von den Erhobenen Ratten gefahren wird. Aber es kann höchstens noch ein halbes Dutzend Passagiere aufnehmen, und –«
    Während seiner Worte hatte er die Schachtel herausgeholt und geöffnet, um nach der Flasche zu sehen. Aber die Flasche war verschwunden; an ihrer Stelle lag ein grünes Häufchen Glasstaub und ein winziges Stück Korken.
    »– sie werden sowieso niemanden an Bord nehmen. Sie sind schon fort. Oder tot.«
    »Wir stecken also hier fest, was bedeutet, dass wir tot sind«, analysierte Blatt ihre Lage.
    »Was ist mit der Unwahrscheinlichen Treppe?«, schlug Susi vor. »Wir haben es schon einmal geschafft, Arthur. So schlimm ist es gar nicht. Du gehst voraus, und wir marschieren alle hinter dir her.«
    »Ich kann die Treppe ohne Schlüssel nicht betreten«, erklärte Arthur. »Aber das Vermächtnis vielleicht –«
    »Nicht in dieser Gestalt«, enttäuschte ihn der Karpfen.
    »Wenigstens haben wir Fieberauge vernichtet«, meinte Susi philosophisch. »Auch wenn es einer von diesen – wie sagt man noch? – Siegen ist, wo man gewinnt und dann abkratzt, bevor man sich über die Beute hermachen kann.«
    »Ein Pyrrhussieg«, half Blatt. »Na großartig. Es muss doch irgendeinen anderen Weg von hier weg geben. Wir müssen außerhalb der gewöhnlichen Bahnen denken. Oder quer. Oder Krebs- und Langustengedanken. Weg vom Normalen … obwohl ich schätze, dass das hier das Normale ist …«
    »Vielleicht gibt es tatsächlich einen Ausweg«, sagte Arthur langsam. »Wir müssen alle zum Hafen schaffen. Auf die Motte.«
    »Aber das ist ein alter Schrottkahn!«, protestierte Blatt. »Wenn du glaubst, dass wir ein Schiff rausbringen können, dann sollten wir die Gottesanbeterin nehmen!«
    Arthur schüttelte den Kopf.
    »Wir können kein Schiff rausbringen. Die Ratten sind sich sicher, dass Fieberauges Blutdrachen-Omenpuzzle das einzige Mittel ist, ein Tor in diesem Weltchen zu finden, und ich wette, sie haben Recht. Aber es könnte eine Möglichkeit auf der Motte geben, denn Teile ihres Inneren sind eigentlich irgendwo anders, nämlich im Haus.«
    »Wie bitte?«, fragten Blatt und Susi wie aus einem Mund.
    »Ich werde es euch erklären, wenn wir dort sind«, sagte Arthur. »Jebenezer, Sie sollten besser jemanden zurück zur Höhle schicken und die Anhänger zum Hafen bestellen lassen, bevor sie sich sonst wohin verkrümelt haben. Oh, und hat jemand diesen beiden Bürgen den Kopf wieder aufgesetzt … ah, prima … werden sie wieder gesund werden?«
    »Sie werden überleben«, sagte der Karpfen. »Aber sie werden viele Monate lang Schmerzen haben und mindestens ein Jahr lang nicht trinken können.«
    »Gut«, sagte Arthur geistesabwesend. »Lasst uns gehen! Karpfen, ich nehme an, dass Sie die Sklaven im Ort befreien können?«
    »Jetzt, da Fieberauge nicht mehr ist, kann ich ihre Ketten sogar von hier aus sprengen«, erwiderte der Karpfen. Er schwoll wie ein Kugelfisch an und strahlte einen Moment lang so hell wie die Sonne; dann zischte er in seiner üblichen Gestalt mehrere Sekunden lang in seinem Glas hin und her. »Wohlan, es ist vollbracht!«
    Als sie den Ort erreichten, fanden sie ein heilloses Durcheinander vor. Die unverhofft befreiten Sklaven hatten sich gegen alle Piraten gewandt, die noch nicht geflohen waren. Die jüngst hinzugekommenen Sklaven, die Mannschaften der Motte und der Fliegenden Gottesanbeterin, hatten sich unter ihren Offizieren und Maaten neu formiert und waren eifrig beschäftigt, ihre Schiffe wieder mit Vorräten zu beladen, wobei auch erlesene Stücke aus Fieberauges reichhaltiger Sammlung an Bergungsgut nicht verschmäht wurden. Die Sklaven, die schon länger ihrer Freiheit beraubt gewesen waren, saßen größtenteils einfach nur herum und warteten, dass ihnen jemand sagte, was sie tun sollten.
    Als Arthur eintraf, hatte er zuerst ein kurzes, aber hochwillkommenes Wiedersehen

Weitere Kostenlose Bücher