Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub
einen Schlag, und du darfst den ersten führen. Wenn du mich tötest, sind du und die deinen frei. Wenn ich dich töte, erbe ich alles, was dir gehört. Ich werde Rechtmäßiger Erbe des Hauses!«
»Ich weiß nicht, ob das so funktionieren würde«, antwortete Arthur. »Selbst wenn ich damit einverstanden wäre.«
Irgendwo muss die Sache einen Haken haben, dachte er. Wie in der Geschichte mit Sir Gawein und dem grünen Ritter. Ich weiß, dass Fieberauge seinen Kopf wieder aufsetzen kann, besser noch als die meisten Bürger. Aber Sonnenstich hat gesagt, wenn ich Sand oder Erde in seinen Halsstumpf reiben oder die flache Seite meiner Klinge darauflegen kann …
»Lass das meine Sorge sein«, sagte Fieberauge. »Der alte Fisch soll Zeuge sein. Nimm ihn aus deiner Tasche und setz ihn ab, damit er alles beobachten kann. Nun denn, ich gebe dir eine Minute nach meiner Uhr für die Entscheidung. Eine freundschaftliche Wette oder ein Kampf gegen mich und meinen Piratenhaufen!«
Er lächelte und zog eine juwelenbesetzte Uhr von der Größe einer Orange aus der Tasche. Gleichzeitig trat er beiläufig zurück, sodass Arthur keine Chance hatte, ihn zu treffen, bevor die restlichen Piraten bei ihm waren.
Arthur warf einen raschen Blick auf Blatt, nur eine Sekunde lang. Sie wirkte ganz normal, aber sie sah ihn nicht an. Sie starrte Fieberauge an.
»Und ich habe den ersten Schlag?«, fragte Arthur. »Und Ihre Mannschaft wird sich nicht einmischen?«
»Sie werden wie Bäume an einem windlosen Tag stehen«, versicherte Fieberauge.
»Kann Stahl Sie verletzen?«, wollte Arthur wissen.
»Stahl oder Silber, Eisen oder Bronze, alle Klingen spalten mein Fleisch. Es ist eine ehrliche Wette, wie schon gesagt, zwischen zwei Sterblichen, die von der Zeit, vom Haus, von Zauberei und vom Nichts verändert wurden.«
Arthur drehte den Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete Fieberauge noch einmal aus den Augenwinkeln. Nach dem dürren, unmenschlichen Wesen zu schlagen, das da in zerknittertes Papier gekleidet war, würde viel leichter sein als nach jemandem, der wie ein Mensch aussah. Auch schien der Hals in seiner wirklichen Gestalt dünner zu sein.
»Ich will zuerst mit dem Karpfen reden«, sagte er. »Geben sie mir eine weitere Minute!«
»Eine weitere Minute«, sagte Fieberauge kalt. »Weil du es bist.«
Arthur blieb am Baum stehen und behielt sein Schwert in der rechten Hand; mit der linken zog er das Marmeladenglas heraus und hielt es dicht an seinen Kopf.
Ich habe jetzt jede Menge Angst, dachte er. Können Sie mich hören, Karpfen?
Ich höre dich, antwortete der Karpfen lautlos. Du musst Vertrauen haben, Arthur –
Stopp! Sagen Sie mir nur, ob Fieberauge Ihres Wissens getötet werden kann, wenn ich ihm den Kopf abschneide und die flache Klinge auf den Halsstumpf drücke?
Vielleicht, meinte der Karpfen. Das würde sogar bei den meisten höheren Bürgern funktionieren, aber Fieberauge ist verschlagen.
Vielleicht!! Was für eine Antwort … egal. Können Sie irgendetwas unternehmen, um Susi und Jebenezer und die anderen zu befreien? Oder meine Freundin Blatt? Sie muss in seinem Bann stehen; andernfalls hätte sie sich nie mit den Piraten abgegeben –
Ich habe dich vor Fieberauges Spruch beschützt. Vielleicht gelingt mir das bei einem anderen auch …
Da war das Wort wieder. Arthur hatte allmählich die Nase voll.
Vielleicht!, wiederholte er im Stillen. Sie sind derjenige, der etwas Vertrauen gebrauchen könnte –
In der Tat, Arthur. Ich habe auch nie etwas anderes behauptet –
»Die Zeit ist um!«, unterbrach Fieberauge ihren stummen Dialog. »Oder zumindest fast. Wie lautet deine Entscheidung, Arthur?«
»Ich akzeptiere«, sagte Arthur. Während dieser Worte stieg eine plötzliche Übelkeit in ihm auf, aber er bezwang sie durch die Kraft seines Willens.
»Ausgezeichnet!«, sagte Fieberauge. »Dann werde ich hier niederknien, und du führst deinen Schlag, wenn du bereit bist. Bitte achte darauf, dass der Fisch das Geschehen deutlich sehen kann.«
Arthur nickte und schickte sich an, das Glas neben sich auf den Boden zu setzen, aber dann überlegte er es sich anders und stellte es gegen Susis rechten Fuß. Gleichzeitig hob er unbemerkt eine Handvoll Erde auf.
»Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!«, drängte Fieberauge. Er hatte bereits seine Flügel entfernt und legte sie zur Seite, als er sich hinkniete. Sein vorgegaukeltes Ich hielt sein langes, schwarzes Haar zurück, um seinen Hals zu entblößen. In
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