Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
Vom Netzwerk:
hier raus!«
    »Dieses Zimmer befindet sich immer noch dort, wo es ursprünglich war«, erläuterte der Karpfen, »nämlich im alten Mittwochshafen. Unter Wasser. Ich weiß nicht, wie tief. Außerdem kann ich keinen Weg von hier nach draußen finden.«
    »Weil es keinen gibt oder aus einem anderen Grund?«, wollte Arthur wissen.
    »Möglicherweise existiert ein Ausgang«, antwortete der Karpfen. »Aber dieses Zimmer ist merkwürdig verschlungen, und ich hatte einfach nicht genug Zeit, seine exakte Lage innerhalb des Gefüges des Hauses zu bestimmen. Ich bezweifele allerdings, dass dies überhaupt irgendjemandem gelingen würde, mit Ausnahme der Architektin selbst.«
    »Der Atlas!«, rief Arthur. Er griff in seinen Stiefel und zog das grüne Buch heraus. »Können Sie den Vollständigen Atlas des Hauses benutzen?«
    »Nein, das ist mir nicht möglich«, entgegnete der Karpfen.
    Während seiner Worte entstand plötzlich in der Nähe der Tür zur Motte ein hektisches Durcheinander. Arthur sprang auf Kapitän Katzenkissens Deckentruhe, um über die Köpfe der Bürger hinwegsehen zu können. Sonnenstich, der damit beschäftigt gewesen war, die letzten paar Nachzügler einzuweisen, kam gerade herein.
    »Ein Stück des Himmels ist eingestürzt!«, brüllte er über das Stimmengewirr. »Und der See fängt an, sich wie Wasser über einem Abfluss zu drehen!«
    »Es muss einen Weg nach draußen geben!«, sagte Arthur. Er hielt den Atlas mit beiden Händen fest und konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit darauf.
    »Arthur –«, sagte der Karpfen.
    »Nicht jetzt!«, zischte der Junge. Er hielt das Buch so fest gepackt, dass seine Knöchel weiß hervortraten und einen krassen Gegensatz zu dem grünen Einband bildeten. »Ich muss mich konzentrieren!«
    »Arthur –«
    Arthur ignorierte den Karpfen und konzentrierte sich auf seine Frage.
    Wo ist der Weg aus diesem Zimmer zurück ins Haus?
    Der Atlas blieb beharrlich geschlossen. Ohne Schlüssel reagierte er einfach nicht.
    »Arthur!«, brüllte der Karpfen so laut, dass Arthur die Ohren klingelten. »Ich kann den Atlas nicht benutzen, aber ich kann dir dabei helfen! Lege deine rechte Hand auf mein Glas!«
    Jebenezer hielt unaufgefordert das Glas hoch, und Arthur drückte die Handfläche dagegen. Der Karpfen schwamm dicht an die Stelle heran, spitzte die Lippen und küsste die Innenseite des Glases bei Arthurs Fingern dreimal. Bei jedem Kuss erstrahlte er heller, und etwas von seinem Licht wanderte durch die Glaswand und umspielte Arthurs Finger.
    »Stelle deine Frage!«
    Arthur zog die Hand weg, ergriff erneut den Atlas und wiederholte seine Frage, wobei er mit einer Entschlossenheit versuchte, das Buch aufzuzwingen, die ihn alles andere vergessen ließ.
    Einige Augenblicke lang geschah nichts, gerade lang genug für den Karpfen, um zu sagen: »Wir müssen –«
    Dann sprang der Atlas auf. Arthur fiel von der Deckentruhe, doch Jebenezer, Susi, Blatt und andere Bürger standen so dicht gedrängt um ihn herum, dass er nicht einmal den Boden berührte.
    Er bemerkte es gar nicht. Er beobachtete gebannt die perfekte, schnelle Kalligraphie des unsichtbaren Schreibers. Worte flossen über die Seite, und Arthur las sie laut und hektisch vor.
     
    »Die Amtsstube des Bürovorstehers des Zweiten Kontors der Handelsgesellschaft des Blauen Mondes hat sich, bedingt durch inkompetente Renovierung, siebenmal seitlich verbogen und um zwölf Grad zum Unmöglichen hin geneigt. Drei Wege stehen zum Verlassen der Amtsstube offen. Einer führt durch den früheren Haupteingang auf das Schiff Motte . Der zweite mündet ins Nichts und ist unter dem Boden, zehn Schritt links vom Haupteingang, versiegelt worden. Der dritte führt in das Telegraphentürmchen der Handelsgesellschaft des Blauen Mondes im alten Mittwochshafen und beginnt hinter der verspiegelten Rückwand des ehemaligen Tresors für Aufzeichnungen, der jetzt als Kleiderschrank in Gebrauch ist –«
     
    »Nein!«, schrie Ichabod, aber seine Stimme ging im Ansturm der Bürger auf den Kleiderschrank unter.
    »Halt!«, brüllte der Karpfen. »Anhänger, einhaken!«
    »Motten, stillgestanden!«, röhrte Sonnenstich.
    »Gottesanbeterinnen, Stellung halten!«, schrie Pfännchen.
    »– und kann durch Abziehen der Tapete an der Rückwand des Schrankes aktiviert werden«, las Arthur zu Ende. Er knallte den Atlas zu, sprang herunter und wühlte sich zwischen den Bürgern zum Schrank durch. Der war ein riesiges, eichengetäfeltes Ungetüm, mindestens

Weitere Kostenlose Bücher