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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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dank seiner immateriellen Stiefel nicht spürte.
    »Bewegt euch ein bisschen schneller!«, rief er, und der Karpfen wiederholte seine Worte. Ungefähr die Hälfte der Bürger war im Schrank verschwunden, sodass das Zimmer nicht mehr so überfüllt und die Gefahr, niedergetrampelt zu werden, geringer war.
    Fünf Minuten später begannen die Wände, schwarze, teerartige Tränen zu weinen, die die Größe von Arthurs Kopf hatten, und der Boden verbog sich und schwankte mindestens fünfzehn Zentimeter auf und ab.
    »Los jetzt, schneller!«, schrie Arthur. »Auf der Stelle laufen und lossprinten, sobald vor Ihnen eine Lücke ist!«
    Er demonstrierte das Laufen auf der Stelle, so gut es mit seinem krabbengepanzerten Bein auf einer sich bewegenden Oberfläche ging. Etwa zweihundert Bürger waren noch übrig, und das Zimmer war offensichtlich gewaltigen Belastungen ausgesetzt, was nur bedeuten konnte, dass die Motte und das Weltchen kurz vor ihrer endgültigen Zerstörung standen.
    »Können Sie erkennen, was draußen passiert?«, fragte Arthur flüsternd den Karpfen, während er sich lächelnd und unter ermutigendem Winken ein Stück entfernte. »Ich meine, mit der Motte und Fieberauges Weltchen?«
    »Sie sind immer noch da, denn wir sind auch noch hier«, sagte der Karpfen. »Warte einen Moment; ich werde nachsehen.«
    Er zischte ein paarmal in seinem Glas hin und her und hielt wieder an.
    »Die zugrunde liegende Struktur hält, aber die kosmetischen Bestandteile, wie Hügel und dergleichen, sind alle verschwunden. Wirklich bemerkenswert! Grimmigem Dienstag hat es zwar an wahrer künstlerischer Veranlagung gefehlt, doch seine Arbeiten waren immer ausgesprochen widerstandsfähig.«
    »Wie lange haben wir noch?«
    »Minuten, keine Stunde mehr«, antwortete der Karpfen. »Genauer kann ich es nicht sagen.«
    »Na gut«, meinte Arthur grimmig. Bei den hinteren Reihen der Bürger schien es irgendeine Verzögerung zu geben. Er wand sich zu der Stelle durch und fand Sonnenstich, Pfännchen und Kapitän Schwell, die gemeinsam auf Kapitän Katzenkissen einredeten, um ihn zum Loslassen einer seiner Vitrinen zu bewegen. Arthur war nur gelinde überrascht, Concort nicht zu sehen; sicher war er schon durch den Schrank geflohen.
    »Ich kann nicht gehen, ohne wenigstens das Herzstück meiner Sammlung mitzunehmen«, schluchzte Katzenkissen. »Nur diese eine Vitrine! Ihr könnt mir helfen, sie zu tragen! Wenn sie nicht mitdarf, komme ich auch nicht mit!«
    »Lord Arthur, bitte erklärt dem Kapitän, dass er seine Briefmarken zurücklassen muss!«, forderte Sonnenstich ihn auf.
    »Sie müssen sie hierlassen!«, bekräftigte Arthur. »Schauen Sie sich doch um! Dieser Ort wird nicht mehr lange bestehen. Wir müssen uns beeilen, um alle durchzubekommen, und Sie müssen mit gutem Beispiel vorangehen!«
    »Nein!«, erwiderte Katzenkissen störrisch. Er umarmte die Vitrine. »Wenn meine Sammlung nicht vor der Vernichtung gerettet werden kann, dann werde ich mit ihr untergehen!«
    »Ich denke, dann müssen wir ihn eben zurücklassen«, entschied Arthur. Er warf einen raschen Blick auf die verbleibenden Bürger. Vielleicht fünfzig waren noch übrig, die sich alle in der Nähe des Schrankes aufhielten, dessen Betreten immer schwieriger wurde, weil der Boden sich immer heftiger hob und senkte. »Alle anderen, ab durch die Spiegel!«
    Der Junge drehte sich um und begab sich ans Ende der relativ ordentlichen Schlange, die sich stetig in den Kleiderschrank schob. Er war froh, sich an den Bürgern um ihn herum festhalten zu können, denn der Boden schwankte so stark, dass er andernfalls gefallen wäre.
    »Da senkt sich die Decke herab, oder?«, fragte Arthur, als bis auf zwanzig alle Bürger hinter den Spiegeltüren verschwunden waren. »In der Ecke dort. Und zwar wirklich schnell!«
    In der hinteren linken Ecke hatte sich der Abstand zwischen Decke und Boden bereits halbiert, und immer noch bewegte sich die Decke wie eine industrielle Stampfe beständig nach unten. Sie erreichte einige Vitrinen, die dem Druck nur kurz standhielten und dann in einem Regen von Glas und Metall zerbarsten.
    »Katzenkissen! Das reicht! Kommen Sie jetzt, oder Sie werden sterben!«, rief Arthur, während er sich an den Schrank heranschob. Nur noch ein Dutzend Bürger standen vor ihm – und Susi und Blatt! Arthur erschrak; Katzenkissen war in dem Moment vergessen.
    »Ich habe euch doch gesagt, dass ihr durchgehen sollt! Jetzt schaffen wir es vielleicht nicht mehr!«
    Während

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