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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Dame Primus hat Susi noch nie gemocht!
    Susi bemerkte seinen Blick. Sie schenkte ihm dieses falsche Lächeln und sagte: »Dame Primus hat verlangt, dass Ihr diesen Brief äußerst sorgfältig lest!«
    Sie kann nichts dafür, sagte sich Arthur und verkniff sich eine scharfe Erwiderung. Die Traurigkeit besiegte die Wut. Er konnte Susi nicht in die Augen sehen, also wandte er sich wieder dem Brief zu.
     
    Eines muss man den Erhobenen Ratten zugutehalten: Sie stehen zu ihren Vereinbarungen. Man muss nur sorgfältig abwägen, welche Vereinbarungen man mit ihnen trifft.
    Wir warten auf weitere Neuigkeiten von dir, Lord Arthur, und hoffen, dass wir bald durch deine Hand mit dem Dritten Teil des Vermächtnisses unserer Obersten Herrin wieder vereint sein werden.
    Bis dahin bleiben wir deine gehorsame und respektvolle Dienerin.
    Möge das Vermächtnis vollstreckt werden!
     
    »Das ist ja eine enorme Hilfe«, sagte Arthur zu sich selbst. Er schickte sich an, den Brief zusammenzufalten, aber er faltete sich von selbst, bis er nur noch so groß wie eine Briefmarke war. Susi streckte die Hand aus; Arthur gab ihn ihr, und sie steckte ihn in ihr rosa Handtäschchen zurück.
    Vorne erteilte Langschwanntz weitere Befehle.
    »Rückenauge ausfahren!«
    Die Steuerratte legte einige Schalter um, woraufhin die Kristallkugel zu schimmern begann. Nach ein oder zwei Augenblicken zeigte sie ein Bild des Meeres außerhalb des Tauchbootes. Die untere Hälfte war nur blaues Wasser, aber in der oberen war die davondampfende Rattus Navis IV zu sehen.
    »Rückenauge drehen!«
    Arthur erhaschte einen weiteren Blick auf Mittwochshafen, während sich die Sicht um dreihundertsechzig Grad drehte, bis sie wieder am Anfangspunkt stehen blieb.
    »Schnauzenauge ausfahren!«
    Das Schnauzenauge bescherte ihnen nur den Anblick blauen Wassers.
    »Schwanzauge ausfahren!«
    Das Bild in der Kugel änderte sich erneut. Größtenteils bestand es aus Wasser, aber ein Zipfel des großen, dunklen Berges von Mittwochshafen war zu sehen.
    Langschwanntz drehte sich mit seinem Sitz herum und überblickte die Brücke.
    »Wir sind bereit zum Auslaufen, Lord Arthur. Wann immer es Euch passt.«
    Arthur sah um sich. Da war Susanne, die ruhig an ihrem Tee nippte und überhaupt nicht mehr die zu allem bereite Hol’s-der-Teufel-Freundin war. Da war Doktor Scamandros, der krank aussah und sich kaum bewegte; seine Tätowierungen waren fast nicht sichtbar. Der Mariner war nicht da.
    Und dann bin da noch ich, sinnierte Arthur. Eine Beule am Kopf, ein Bein in einem Krabbenpanzer und völlig ohne Plan, was ich tun soll, falls wir je in Kalter Mittwochs Magen ankommen und ich mich in Fieberauges kleine Welt einschleichen kann.
    Eines von Langschwanntz’ Ohren zuckte.
    Arthur holte tief Luft und sagte: »Auf geht’s!«

K APITEL E INUNDZWANZIG

    D ie Steuerratte hantierte an den Hebeln, und das ferne Summen schwoll zu einem lauteren Vibrieren an, das den Deckel auf Susis Teekanne klappern ließ, bis sie die Hand darauflegte.
    »Beide Maschinen volle Kraft voraus!«, befahl Langschwanntz. »Ruder legen! Auf zwanzig Faden tauchen!«
    Die Sicht in der Kristallkugel füllte sich mit Blasen und blauem Wasser, das seine Farbe allmählich von einem hellen Azur zu einem tiefen Blauschwarz veränderte. Das U-Boot tauchte schräg ab; Susannes Tablett rutschte über den Tisch, bis es an dem erhöhten Rand gestoppt wurde. Arthur war er vorher gar nicht aufgefallen. Die Schieflage war nur gering, und nach kurzer Zeit legte sich das Boot wieder gerade.
    »Zwanzig Faden«, meldete der Steuermann. »Reisegeschwindigkeit erreicht. Achtzehn Knoten.«
    »Sehr gut«, bestätigte Langschwanntz.
    »Puh!«, sagte Susanne laut; alle fuhren zusammen. Sie riss sich den großen, weißen Hut vom Kopf und warf ihn auf den Boden. »Hab echt gedacht, mit dem Ding da an würd’ ich nie wieder eine Zimmerdecke zu Gesicht bekommen!«
    »Susi!«, rief Arthur aus. Er wollte aufstehen und musste überrascht feststellen, dass sich ein Sicherheitsgurt automatisch um seine Taille gelegt hatte, als das U-Boot getaucht war. Arthur brauchte ein paar Sekunden, bis er herausgefunden hatte, wie der altmodische, bronzene Haken-und-Ösen-Verschluss der Gurtschnalle sich öffnen ließ.
    Diese kurze Zeit genügte Susi, um sich die Puffärmel vom Kleid zu reißen und aus der rosa Handtasche einen schmuddeligen Lederkoffer mit zerbrochenem Griff zu ziehen. Sie öffnete ihren Gurt, stellte den Koffer auf den Boden und fing an, darin

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