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Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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ihn nicht schnell genug gefunden, um den Schaden beheben zu können. Der frühere Grimmige Dienstag wurde von ganz oben in die Grube gestoßen oder geworfen.«
    »Sind Sie sicher, dass er tot ist? Ich meine, wirklich sicher?«, fragte Arthur. Es fiel ihm schwer, diese Neuigkeit zu akzeptieren. »Hat man seine Leiche gefunden?«
    »Teile davon«, sagte Mittag. »Er ist in einem Nichtspfuhl gelandet. Mehr als zwanzig Handwerker, die dabei waren, die Grube aufzufüllen, beobachteten den Aufprall. Es ist anzunehmen, dass auch er mit irgendeiner Zauberei angegriffen wurde, sodass er weder schreien noch einen Rettungsversuch unternehmen konnte.«
    »Weiß man, wer die beiden umgebracht hat?«
    »Wir wissen es nicht«, schaltete sich Dame Primus ein. »Wir können nur vermuten, dass die Täter etwas über die Morgigen Tage und deren Pläne gewusst haben, etwas, was die Morgigen Tage vor uns geheim gehalten haben. Es ist allerdings verwirrend, dass sie die zwei ehemaligen Treuhänder gerade jetzt beseitigt haben, wo ich sie doch bereits ausführlich verhört habe, ohne etwas Bemerkenswertes in Erfahrung zu bringen. Möglicherweise handelt es sich um einen Versuch, ein paar sehr beunruhigende Neuigkeiten zu verschleiern, die aus anderen Quellen ans Licht gekommen sind. Wir werden das in unserer Ratsversammlung besprechen.«
    »Ich will mehr über den Geistfresser erfahren«, sagte Arthur besorgt. »Ich meine, er hindert mich daran, nach Hause zu gehen, aber was wird er sonst noch tun? Wird er meiner Familie etwas antun?«
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete Dame Primus. »Wir … das heißt, ich bin an sich kein Hauszauberer. Ich habe den von dir zu Mittwochs Abenddämmerung ernannten Doktor Scamandros zum Tagraum bestellt, damit er uns etwas über Geistfresser erzählt. Es sieht so aus, als wäre er im Moment der einzige im Oberen Haus ausgebildete Zauberer, den man im Unteren Haus, den fernen Weiten oder der Grenzsee finden kann.«
    Ein Glöckchen bimmelte, und die Saiten des Streichquartetts kamen zitternd zur Ruhe. Doch die Aufzugstür blieb geschlossen.
    »Sichert den Tagraum«, wies Dame Primus Mittag an. Er verbeugte sich und berührte die Tür, die sich gerade so weit öffnete, dass er ein Dutzend Portiersfeldwebel und gewöhnliche Feldwebel hinausführen konnte. Ein weiteres Dutzend blieb um Arthur, Blatt, Susi und Dame Primus postiert.
    »Wir müssen wachsam sein«, erklärte Letztere. »Wir dürfen nicht zulassen, dass du ermordet wirst, Arthur.«
    »Ich?« Arthur legte die Hand auf den kleinen Dreizack, der in seinem Gürtel steckte. »Sollte der Dritte Schlüssel mich nicht vor Unheil bewahren?«
    »Das sollte er«, stimmte Dame Primus ihm zu. »Aber was die zwei ehemaligen Treuhänder getötet hat, war Hauszauberei von sehr hohem Rang. Insbesondere Grimmiger Dienstag war, wenngleich er seine Macht großenteils verloren hatte, sicherlich nicht leicht zu überwältigen. Vielleicht sind der oder die Assassinen in der Lage, den Schutz des Schlüssels zu umgehen oder zu neutralisieren. Und ihr Sterbliche seid ohnehin äußerst zerbrechlich.«
    »Zerbrechlich.« Arthur dachte unwillkürlich an Eierschalen, und sogleich erschien vor seinem geistigen Auge das schreckliche Bild des eigenen Kopfes, der Sprünge bekam wie ein aufgeschlagenes Ei, nachdem sich ein zaubernder Assassine von hinten an ihn herangeschlichen hatte.-
     
     
    Unter Aufbietung all seiner Willenskraft drängte Arthur die grausige Vorstellung beiseite, aber er konnte nicht anders, als einen Blick über die Schulter zu werfen. Dort sah er nur seine eigenen Wachen; dennoch schlug die Angst ihm auf den Magen.
    Nach außen hin nahm er die Sache auf die leichte Schulter.
    »Großartig«, sagte er. »Die Dinge entwickeln sich immer besser, nicht wahr?«
    »Es gibt noch mehr zu fürchten«, sagte Dame Primus. »Wir werden bald darüber reden.«
    »Alles sauber«, meldete Mittag von draußen, und die Aufzugstür glitt geräuschlos auf und enthüllte die Empfangshalle von Montags Tagraum. Baulich sah sie fast genauso aus wie bei Arthurs vorigem Besuch, nachdem sich die dampfenden Schlammlöcher und Eisenplattformen in altmodische Zimmer verwandelt hatten, die ihn an ein Museum erinnerten. Aber es gab einen großen Unterschied: Jetzt stapelten sich entlang der Wände vom Boden bis zur Decke Tausende von Papierbündeln, die von roten Bändern zusammengehalten wurden. Etwa alle drei Meter war zwischen den Stapeln eine Lücke gelassen, in der ein Portiersfeldwebel

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