Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
ärgerte es sie, dass Colton sie „rettete“. Sie konnte genauso gut kämpfen, wie ein Mann und jedenfalls brauchte sie keinen künstlich aufgeblasenen Beschützer.
Der Kampfeslärm zwischen Narubo und Colton lenkte sie allerdings zunächst von jeder weiteren Handlung ab. Melissa beobachtete, wie der Dämon in die Luft stieg und dann auf Colton herabsank, wie die beiden gegeneinanderprallten und der Hirte nur durch sein geschicktes Manöver über den Rücken des Wurmes entkam.
Mit einiger Befriedigung beobachtete Melissa auch, dass Narubo durchaus nicht der übermächtige Gegner war, als den er sich vorher dargestellt hatte. Er war verletzbar und Colton wusste dies gut auszunutzen. Colton selbst gefiel ihr allerdings auch sehr gut. Es war ein Vergnügen, ihn sich bewegen zu sehen. Gerade jetzt kam sein mächtiger Körper besonders gut zur Geltung, sein strammer Hintern, den sie, als sie in der Pubertät war, unter Freundinnen Kanonenkugeln-Hintern genannt hätte, und natürlich seine muskulösen Beine.
Melissa schüttelte jede weitere Vorstellung ab. Zum Träumen würde sie später Zeit haben. Sie sah sich um und entdeckte etwas, was ihr sehr gut gefiel. Auf einer der Werkbänke lagen zwei Waffen, die ihr besonders handlich erschienen. Es waren nicht die Schwerter, die die Arbeiter-Zombies sonst herstellten, sondern zwei Doppelklingen. Jede von ihnen sah aus, als wären zwei Krummdolche an den Griffen miteinander verbunden worden, so dass sich die Klingen über diesen Mittelpunkt gleichsam spiegelten und einander entgegengesetzt saßen. Die Blätter der Waffen glänzten silbrig. Der Griff jedoch war aus einem goldenen Material.
Die junge Frau zögerte nicht. Sie schnappte sich die Waffen und ließ sie fast wieder fallen. Denn in dem Augenblick, als sie die Griffe berührte, hatte sie fast ein berauschendes Gefühl, es hätten diese Waffen eine geheime Macht, die sich auf sie übertrug. Melissa legte die eine Doppelklinge zurück und untersuchte die andere. Es gab aber keine Auffälligkeiten, die diese seltsame Wirkung hätten erklären können. Trotzdem wiederholte sich dieses Gefühl, als sie die Klingen erneut in die Hand nahm. Und jetzt konnte Melissa auch eher sagen, was sie spürte. Es war weniger ein Rausch, als das diese beiden exotischen Messer genau für sie gemacht zu sein schienen. Sie lagen gefällig in ihrer Hand schrieen förmlich nach einem Kampf und nach Tod.
Melissa wandte sich wieder Narubo und Colton zu.
Wieder schien Colton in Bedrängnis zu sein. Er sprang gerade rückwärts, um den zupackenden Krallen des Dämons zu entkommen, als ihn dessen Schwanz erwischte und einige Meter nach vorne schleuderte. Dabei flog ihm der Morgenstern aus der Hand und rutschte einige Meter weiter. Zu weit, um ihn vor dem nächsten Angriff rechtzeitig zu erreichen oder gar noch ihn zur Abwehr zu verwenden.
Melissa zögerte nicht. Sie stürmte auf das Monster zu, erreichte es genau in dem Moment, als es sich auf den Hirten stürzen wollte und schlug zu. Die Klingen drangen in das Fleisch ein, als sei es Butter.
Der Dämon brüllte auf und drehte sich.
»Du !« , zischte er. Die Tentakeln um sein Maul streckten sich gierig nach der jungen Frau aus.
Melissa achtete nicht weiter darauf. Sie rammte die Messer erneut in den Körper des Wurmes und verursachte eine weitere, klaffende Wunde. Noch im selben Moment musste sie den Armen ausweichen, schnitt drei von ihnen ab und tänzelte dann zurück. In genau dem selben Moment erschütterte aber auch ein gewaltiger Schlag den Körper des Gegners. Melissa konnte zwar nicht sehen, was passiert war, aber sie ahnte, dass Colton dem Dämon mit seinem Morgenstern einen wuchtigen und gut platzierten Hieb versetzt hatte.
Erneut brüllte das Wesen fürchterlich auf. Im nächsten Augenblick schlug es mit seinen Flügeln und entfernte sich aus der Reichweite der beiden Kämpfer.
Und nur den Bruchteil einer Sekunde später sah Melissa einen langen, goldenen Dorn auf sich zuschießen. Sie hatte nicht genau gesehen, woher er kam. Geschickt wich sie diesem aus, nur um sich sofort auf einen weiteren konzentrieren zu müssen. Es folgten ein dritter und ein vierter.
Sie hörte, dass Colton etwas rief, verstand aber nicht, was.
Zu ihrem Entsetzen merkte sie, wie sich der Boden zu bewegen begann. Offensichtlich wollte Narubo jeder weiteren direkten Konfrontation ausweichen und sie aus der Entfernung töten.
Der Hirte tauchte neben ihr auf und wehrte einen der fliegenden Pfeile mit
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