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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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den Kopf. »Diese verdammten Ärzte.« Dann sieht er mich plötzlich kämpferisch an. »War sie privat versichert?«
    »Ähmmmm... weiß ich nicht«, sage ich und beschließe, mich aus dem Staub zu machen. Mir reicht’s. Warum habe ich nicht einfach gesagt, dass sie mir den verdammten Schal geschenkt hat? »Na ja, war nett, Sie gesehen zu haben. Jetzt muss ich aber weiter, meine Freunde vermissen mich sicher schon.«
    Ich winke ihnen so lässig und unverbindlich wie möglich zu, weiche Lukes Blick aus und drehe mich dann schnell um. Hämmernden Herzens und mit rotem Gesicht gehe ich zurück zu Suze. Gott, was für ein Fiasko!
    Bis das Essen serviert wird, habe ich mich wieder beruhigt. Das Essen! Ich habe gegrilltes Kammmuschelfleisch bestellt, und der erste Bissen lässt mich fast in Verzückung geraten. Nach so vielen entsagungsreichen, von billigem, rein funktionellem Essen geprägten Tagen ist das hier der Himmel auf Erden. Mir kommen fast die Tränen - wie einem Gefangenen, der in sein altes Leben zurückkehrt, oder Kindern nach dem Krieg, als die Lebensmittelrationierung ein Ende hatte. Nach den Muscheln esse ich ein Steak ä la Bernaise mit Pommes. Und als alle anderen die Dessertkarte dankend ablehnen, bestelle ich mir noch eine Portion Mousse au Chocolate. Wer weiß, wann ich mal wieder in einem solchen Restaurant essen werde? Möglicherweise liegen noch ganze Monate mit Käsesandwiches und selbst gekochtem Kaffee in-Thermoskannen vor mir, ohne jede Hoffnung auf Erlösung von der Monotonie.
    Ich habe mich wirklich für einen schweren Weg entschieden. Aber das Ziel ist es wert.
    Während ich noch auf mein Mousse au Chocolate warte, beschließen Suze und Fenella, dass sie unbedingt zu Benjy am anderen Ende des Raumes hinübergehen müssen. Sie springen also auf, zünden sich je eine Zigarette an und lassen Tarquin zurück, auf dass er mir Gesellschaft leiste. Er scheint nicht ganz so viel für Table-Hopping übrig zu haben wie die anderen. Eigentlich ist er den ganzen Abend ziemlich still gewesen. Und mir ist aufgefallen, dass er mehr getrunken hat als wir anderen. Ich rechne also damit, dass sein Kopf jeden Moment auf der Tischplatte landet. Hätte ich gar kein Problem mit.
    Zunächst herrscht Schweigen zwischen uns. Ehrlich gesagt, finde ich-Tarquin so durchgeknallt, dass ich mich auch gar nicht in der Pflicht fühle, mich mit ihm zu unterhalten. Dann sagt er auf einmal:
    »Magst du Wagner?«
    »Oh, ja«, antworte ich sofort. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich überhaupt jemals etwas von Wagner gehört habe, aber ich will ja keinen unkultivierten Eindruck hinterlassen - nicht einmal vor-Tarquin. Und ich war auch schon mal in der Oper - aber ich glaube, das war Mozart.
    »Der Liebestod aus Tristan«, sagt er und schüttelt den Kopf. »Der Liebestod.«
    »Hmm«, mache ich und nicke so intelligent wie möglich. Ich schenke mir etwas Wein ein, fülle auch sein Glas wieder auf und sehe mich nach Suze um. Das ist wieder mal typisch für sie, einfach abzudampfen und mich mit ihrem betrunkenen Cousin allein zu lassen.
    »Dahdahda/zdah, daaaah dah dah...«
    Oh, Gott, jetzt fängt er auch noch an zu singen. Nicht besonders laut, zugegeben, aber mit Nachdruck. Und dabei glotzt er mir in die Augen, als erwarte er von mir, dass ich einstimme.
    »Dahdahda/zdah...«
    Jetzt hat er die Augen zugemacht und schunkelt. Langsam wird’s peinlich.
    »Da diddleaidi daadaa daaaah dah...«
    »Herrlich«, sage ich heiter. »Es geht doch nichts über Wagner, was?«
    »Tristan«, sagt er. »Und Isolde.« Er öffnet die Augen. »Du würdest eine wunderschöne Isolde abgeben.«
    Ich würde was? Noch während ich ihn verwirrt anstarre, nimmt er meine Hand und fängt an, sie abzuküssen. Für die Dauer einiger Sekunden bin ich gelähmt vor Entsetzen.
    »Tarquin«, sage ich so streng wie möglich und versuche, ihm meine Hand zu entziehen. »Tarquin, bitte...« Ich sehe auf und suche das Restaurant verzweifelt nach Suze ab. Dabei begegne ich Luke Brandons Blick. Er bahnt sich gerade einen Weg aus dem Restaurant hinaus. Er runzelt die Stirn, hebt kurz die Hand und verschwindet dann durch die Tür.
    »Deine Haut duftet nach Rosen«, murmelt Tarquin auf meinen Handrücken.
    »Ach, halt doch die Klappe!«, fahre ich ihn an und entreiße ihm so energisch meine Hand, dass der Abdruck seiner Zahnreihe darauf zu sehen ist. »Lass mich einfach in Ruhe!«
    Ich würde ihm ja gern eine runterhauen, aber das würde er möglicherweise als Aufforderung

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