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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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bekommen wir natürlich auch Geld, aber höchstens hundert Pfund oder so.«
    Entsetzt starre ich ihn an.
    »Aber ihr habt doch erst -«
    »Vor zwei Wochen den Fonds gewechselt«, sagt er. »Ironie des Schicksals. Wenn wir nur ein bisschen länger gewartet hätten... Aber gut, passiert ist passiert. Bringt ja nichts, jetzt zu jammern.« Er zuckt resigniert mit den Schultern und lächelt Janice an. Janice lächelt zurück.
    Ich sehe weg und beiße mir auf die Unterlippe.
    Mich beschleicht schon wieder so ein ekliges Gefühl der Kälte. Martin und Janice haben den Fonds auf meinen Rat hin gewechselt, oder etwa nicht? Sie haben mich nach meiner Meinung gefragt, und ich habe ihnen geraten, zu wechseln. Jetzt, wo ich drüber nachdenke... hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht sogar schon gerüchteweise von der Übernahme gehört? Oh, Gott. Wusste ich womöglich im Grunde schon davon? Hätte ich dieses Desaster verhindern können?
    Woher hätte man auch wissen sollen, dass bei einer Übernahme solche Gewinne fällig werden?« Janice legt Martin tröstend eine Hand auf den Arm. »Solche Sachen werden doch bis zum allerletzten Moment geheim gehalten, stimmt’s, Becky?«
    Meine Kehle ist wie zugeschnürt, ich kann gar nicht antworten. Jetzt erinnere ich mich ganz klar und deutlich. Von Alicia hatte ich als erstes von der Übernahme gehört. Einen Tag, bevor ich letztes Mal hierher kam. Und Philip hat es auch erwähnt. Und er hat etwas davon gesagt, dass diejenigen, die in den Profit-Fonds eingezahlt hatten, tatsächlich profitieren würden. Das Problem war nur... Ich habe nicht richtig zugehört. Ich glaube, da habe ich mir gerade die Nägel lackiert.
    »Wenn wir bei dem alten Fonds geblieben wrären, hätten wir etwa 20 000 Pfund bekommen«, sagt Martin traurig. »Mir wird ganz schlecht, wenn ich daran denke. Aber Janice hat Recht. Woher hätten wir das wissen sollen? Das hat ja niemand wissen können.«
    Oh, Gott. Das ist alles meine Schuld. Alles meine Schuld. Wenn ich doch nur einmal mein Gehirn eingeschaltet und mitgedacht hätte...
    »Ach, Becky, was machst du denn für ein Gesicht!«, sagt Janice. »Das ist doch nicht deine Schuld! Du konntest das doch nicht wissen! Niemand konnte das wissen. Niemand hätte uns vorher sagen können, dass -«
    »Ich wusste es«, sage ich niedergeschlagen.
    Verblüfftes Schweigen.
    »Wie bitte?«, piepst Janice.
    »Also, ich wusste natürlich nichts Ge?iaues«, sage ich und sehe zu Boden. »Aber ich habe schon vor einer ganzen Weile Gerüchte über die Übernahme gehört. Das hätte ich euch sagen sollen, als ihr mit mir darüber geredet habt. Ich hätte euch warnen sollen. Euch raten sollen, noch zu warten. Aber ich... habe einfach nicht nachgedacht in dem Moment. Ich hatte das vollkommen vergessen.« Ich zwinge mich, aufzusehen und Martins überraschtem Blick zu begegnen. »Es... es tut mir Leid. Das ist meine Schuld.«
    Es folgt betretenes Schweigen. Janice und Martin sehen einander an, und ich schlinge die Arme um mich und ekle mich vor mir selbst. Ich höre, wie bei uns das Telefon klingelt und jemand abnimmt.
    »Verstehe«, sagt Martin schließlich. »Na ja... mach dir keine Sorgen. So was passiert nun mal.«
    »Du bist nicht daran Schuld, Becky«, tröstet Janice mich. »Schließlich haben wir uns dazu entschieden, den Fonds zu wechseln. Das war nicht deine Entscheidung.«
    »Und du darfst nicht vergessen, dass du einem entsetzlichen Druck ausgesetzt warst in letzter Zeit«, fügt Martin hinzu und legt mir mitfühlend eine Hand auf den Arm. »Mit dieser grässlichen Telefonterror-Geschichte, meine ich.«
    Jetzt muss ich aber wirklich gleich heulen. So viel Nachsicht und Güte habe ich überhaupt nicht verdient! Ich habe diese Leute um 20 000 Pfund gebracht, bloß weil ich zu faul bin, mich über Ereignisse auf dem Laufenden zu halten, über die ich eigentlich Bescheid wissen sollte! Herrgott noch mal, ich bin Finanzjournalistin! Ich bin vom Fach!
    Ich stehe also da, im Garten meiner Eltern, und stürze ohne Vorwarnung in die tiefste Krise meines Lebens. Was habe ich denn schon geleistet bisher? Nichts. Absolut gar nichts. Ich kann nicht mit Geld umgehen, ich nehme meinen Beruf nicht ernst und ich habe keinen Freund. Ich habe meine beste Freundin verletzt, ich habe meine Eltern angelogen - und jetzt habe ich auch noch meine Nachbarn ruiniert. Ich sollte mich einfach komplett verabschieden und in ein buddhistisches Kloster oder so verschwinden.
    »Becky?«
    Mein Vater. Überrascht sehe

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