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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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ab. Flagstaff Life. Warum kommt mir das so bekannt vor? Mit wem hatte ich denn noch mal über...
    »Martin und Janice!«, sage ich plötzlich. »Die sind bei Flagstaff Life! Schon seit fünfzehn Jahren!«
    »Dann wird sich das für sie richtig lohnen«, sagt Dad. »Je länger man eingezahlt hat, desto mehr bekommt man jetzt wohl auch.«
    Er blättert geräuschvoll um, und ich widme mich meiner Tasse Tee und einem Artikel über Osterkuchen. Ist doch ungerecht, denke ich auf einmal ärgerlich. Wieso bekomme ich nicht überraschend einen Gewinn ausgezahlt? Warum wird die Endwich Bank nicht übernommen? Dann könnten die mir einen Gewinn auszahlen, mit dem ich mein Konto ausgleichen könnte. Und Derek Smeath könnten sie bei der Gelegenheit gerne auch gleich kündigen.
    »Und - hast du was Bestimmtes vor heute?«, fragt Dad und sieht auf.
    »Nö, eigentlich nicht«, antworte ich und trinke einen Schluck Tee.
    Und - hast du was Bestimmtes vor mit dem Rest deines Lebens? Nö, eigentlich nicht.
    Den Vormittag verbringen Mum und ich ganz entspannt und friedlich damit, alte Klamotten für einen Wohltätigkeitsbasar herauszusuchen, und um halb eins gehen wir in die Küche und machen uns ein Sandwich. Mir schießt durch den Kopf, dass ich vor drei Stunden bei der Endwich Bank hätte vorstellig werden sollen - doch dieser Gedanke verschwindet genauso schnell, wie er mir gekommen ist. Mein Leben in London ist so weit weg und kommt mir völlig unwirklich vor. Hier gehöre ich hin. Weit ab von der rasenden Menge. Zu Hause bei Mum und Dad. Hier ist das Leben entspannt und unkompliziert.
    Nach dem Mittagessen setze ich mich mit einem von Mums Versandhauskatalogen auf die Bank unterm Apfelbaum. Kurz darauf höre ich eine Stimme von der anderen Seite des Zauns und sehe auf. Unser Nachbar Martin. Hmmmm. Ich bin gerade nicht sonderlich gut auf Martin zu sprechen.
    »Hallo, Becky«, sagt er leise. »Wie geht es dir?«
    »Gut, danke«, sage ich knapp. Und ich bin nicht in euren Sohn verliebt, würde ich am liebsten hinterherschieben. Aber dann würden sie mir wahrscheinlich erst recht nicht glauben.
    »Becky«, sagt Janice, die mit einer Gartenschaufel in der 2Q4
    Hand an Martins Seite auftaucht. Ihr Blick trieft nur so vor Mitleid. »Wir haben von deinem... von diesem Wüstling gehört«, flüstert sie.
    »Kriminell, so was!«, entrüstet Martin sich. »Einsperren sollte man solche Leute!«
    »Wenn wir irgendetwas für dich tun können...«, sagt Janice. »Ganz egal, was. Sag einfach Bescheid.«
    »Mir geht’s wirklich gut«, sage ich und bin schon wieder etwas milder gestimmt. »Ich möchte nur gern ein paar Tage hier sein. Abstand gewinnen und so.«
    »Ja, natürlich«, sagt Martin. »Sehr gute Idee.«
    »Ich habe heute Morgen schon zu Martin gesagt, du solltest eigentlich einen Leibwächter engagieren.«
    »Man kann ja nicht vorsichtig genug sein heutzutage«, meint Martin.
    »Aber so ist das wohl, wenn man berühmt ist«, sagt Janice und schüttelt den Kopf. »Das ist der Preis, den man zahlen muss.«
    »Na ja«, sage ich und versuche, das Thema zu wechseln. »Und wie geht es euch?«
    »Ach, uns geht’s gut«, sagt Martin. »Mehr oder weniger.« Ich bin überrascht, eine gezwungene Fröhlichkeit aus diesen Worten zu hören. Er schweigt und sieht zu Janice. Diese runzelt die Stirn und schüttelt kaum merklich den Kopf.
    »Aber ihr müsstet euch doch eigentlich riesig freuen«, . sage ich fröhlich. »Oder habt ihr noch nicht das Neueste von Flagstaff Life gehört?«
    Schweigen.
    »Nun ja«, sagt Martin. »Wir hätten uns natürlich auch gefreut, ja.«
    »Aber das konnte ja niemand wissen«, sagt Janice schulterzuckend. »So ist das halt im Leben. Pech gehabt.«
    »Wie? Was?« Ich bin völlig verwirrt. »Ich dachte, ihr bekommt eine riesige Gewinnsumme ausgezahlt?«
    »Das dachten wir auch...« Martin reibt sich über das Gesicht. »Aber so, wie es aussieht, bekommen wir gar nichts.«
    »Ja, aber... wieso das denn?«
    »Martin hat heute Morgen da angerufen«, erläutert Janice, »um sich zu erkundigen, mit wie viel wir rechnen können. In der Zeitung stand ja, dass langjährige Kunden ein paar tausend Pfund bekämen. Aber -a Sie sieht zu Martin.
    »Was aber?«, frage ich bestürzt.
    »Wir haben keinen Anspruch mehr auf die Gewinnauszahlung«, sagt Martin gequält. »Weil wir doch den Fonds gewechselt haben. Wenn wir bei unserem alten Profit-Fonds geblieben wären, würden wir jetzt Geld kriegen, aber...« Er hustet. »Ich meine, jetzt

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