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Die Schnelligkeit der Schnecke

Die Schnelligkeit der Schnecke

Titel: Die Schnelligkeit der Schnecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Malvaldi
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wie er seinen Gefährten nennen sollte. Agente Turturro? Signor Turturro? Meine persönliche Eskorte?
    »Turturro«, sagte der Agente einfach zum Concierge.
    »Eine Sekunde«, antwortete der Concierge, während er eine Nummer in sein Telefon tippte. »Dottore Pittaluga? Hier sind Viviani und Turturro für Sie. Soll ich sie heraufschicken? Gut.« Er legte den Hörer auf. »Er hat gesagt, Sie sollen hier warten, er kommt herunter.«
    »Danke.«
    »Haben Sie hier studiert?«, fragte Turturro Massimo.
    »Nein. Ich habe Mathematik studiert. In der Via Buonarroti.« Und du könntest mich ruhig duzen, verdammt noch mal. Seh ich etwa so alt aus?
    »Ich habe mich für ein Ingenieurstudium eingeschrieben. In der Via Diotisalvi, da unten.« Er machte eine Handbewegung, vielleicht um zu unterstreichen, dass jener Gestank nicht bis in die Via Diotisalvi kam. »Zwei Jahre hab ich gemacht. Viel Theorie und keine Praxis.« Er lächelte. »Das war nichts für mich.«
    Massimo machte eine Kopfbewegung, sagte aber nichts. Teils, weil er nicht mehr als unbedingt nötig atmen wollte, und teils, weil er sich in Situationen, in denen er in Gesellschaft von praktisch Unbekannten warten musste, immer etwas unwohl fühlte. Ihm wurde klar, dass er unhöflich erscheinen könnte, wenn er nichts sagte, andererseits, was gab es noch zu sagen, wenn man bereits geklärt hatte, dass es ein schöner Tag war? Darüber hinaus kam ihm Agente Turturro vor wie der klassische Fall eines Holzkopfes, der sich eingeschrieben hatte, ohne überhaupt eine Vorstellung davon zu haben, worum es ging, und als er endlich gemerkt hatte, dass es nicht reichte, wie besessen vor dem Computer zu klemmen, sondern dass man auch lernen und die Dinge begreifen musste, um die Prüfungen zu bestehen, alles hinwarf und sich rechtfertigte, indem er sagte, er sei mehr so der praktische Typ, dass er etwas tun wolle und es nicht nötig habe, all diese unnützen Dinge zu studieren und so weiter. Massimo waren solche Leute unsympathisch. Im Grunde, dachte Massimo, gibt es nicht viele Leute, die mir sympathisch sind. Zum Glück hörte er in dem Moment, wie jemand schwer engagiert die Treppe herunterpolterte, und wusste, dass Carlo im Anmarsch war. Er drehte sich um und sah den Genannten die letzten Stufen herunterkommen und feierlichen Schrittes auf sie zugehen.
    Carlo Pittaluga fing mit einem Paar Tennisschuhen Größe 48 an und endete, gut zwei Meter weiter oben, mit einem strahlenden Lächeln unter zwei grünen, beunruhigend wachen Augen. In der Mitte ein kariertes Hemd und Hosen passend zum Umfang. Außer dass er zu der beschränkten Menge jener Menschen gehörte, die Massimo sympathisch waren, war Carlo auch noch mit Abstand einer der intelligentesten Menschen, die er kannte. Nachdem er sein Studium mit Bestnoten abgeschlossen hatte, war er als examinierter Techniker an der chemischen Fakultät geblieben, obwohl er sowohl vom Lebenslauf als auch von seinen Fähigkeiten her eine deutlich höher qualifizierte Stelle verdient gehabt hätte. Wie auch immer, jetzt war er technischer Informatiker am Rechenzentrum der Fakultät, eine Rolle, die er zwar sehr unregelmäßig, aber überaus kompetent ausfüllte.
    »Salute, Viviani«, grüßte er schon von Weitem.
    »Salute, Pittaluga«, antwortete Massimo lächelnd. »Das hier ist Agente Turturro. Und das, was Agente Turturro da in der Hand hat, ist der Laptop, von dem ich dir erzählt habe.«
    »Gut. Dann gehen wir direkt in den Computerraum und lesen die Platte aus. Danach gehen wir ins Büro und ich ziehe euch das auf einen Stick oder eine CD, schauen wir mal.« Damit begab er sich zurück zur Treppe. Massimo und Turturro folgten ihm.
    »Riecht das hier immer so?«, fragte Turturro, während sie hinaufgingen.
    »Nein, es muss jemand unten bei den Organikern einen Kühlschrank aufgemacht haben. Dem Beigeschmack nach Exkrementen nach, muss es irgendwas von Cognetti sein. Aber so schlimm ist es nicht«, bekräftigte er, während Massimos Gesichtsfarbe das Gegenteil ausdrückte. »Wenn sie den Kühlschrank von Crudeli aufmachen würden, wär’s viel schlimmer.«
    »Warum, was ist denn im Kühlschrank von Crudeli?«, fragte Massimo. »Irgendwas Giftiges?«
    »Insektenpheromone. Synthetische Sexuallockstoffe für verschiedene Insektenarten.«
    »Und sind die gefährlich?«
    »Na ja, vor drei Jahren zum Beispiel ist denen mal eines von diesen Fläschchen kaputt gegangen und man hat gesehen, dass sie die wohl ziemlich gut synthetisiert hatten,

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