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Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Schockwelle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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davon wissen?«
    »Sie konnten es gar nicht wissen. Niemand wusste davon. Ich werde das Tanner bringen, er ist der Einzige bei der Polizei, der das richtig einordnen kann …«
    In dem Moment klingelte ihr Handy. Sie schob das Heft in ihre Handtasche, die sie über die Rückenlehne des Stuhls gehängt hatte. Gleichzeitig nahm sie das Handy heraus.
    »Das Krankenhaus«, sagte sie besorgt.
    Eine lautstark diskutierende Gruppe von Studenten drängte an ihnen vorbei zur Treppe. Elina musste sich zur Seite drehenund sich das Ohr zuhalten. Sebastian nutzte die Gelegenheit, schob schnell und unbemerkt die Hand in ihre Tasche und nahm das Heft und ihr Portemonnaie heraus. Zumindest den Namen Ralf Tanner hatte Elina noch nicht entdeckt.
    Elina war erleichtert, als sie die Stimme ihres Vaters hörte. Er klang etwas rauer als sonst, aber ansonsten machte er einen munteren Eindruck. Sie wechselten ein paar Worte, bevor Elina das Gespräch beendete.
    »Vater geht es besser«, sagte sie lächelnd zu Sebastian und steckte das Telefon in die Handtasche zurück.
    Plötzlich änderte sich ihr Gesichtsausdruck. »Mein Portemonnaie …« Hastig grub sie in der Tasche. »Jemand hat mein Portemonnaie gestohlen!«
    »Bist du dir ganz sicher?«
    »Und das Heft. Es ist auch verschwunden!«
    Sebastian blickte sich um und stand auf. »Das muss einer von den Studenten gewesen sein.«
    »Das darf nicht wahr sein! Wo sind die hin?« Elina rannte bereits zur Tür.
    »Ich habe nicht so genau hingesehen«, antwortete Sebastian, während er hinter Elina die Treppe hinaufeilte.
    Oben angekommen riss Elina die Eingangstür auf, aber auf der Straße waren die Studenten nicht zu sehen.
    »Warum, um Himmels willen, stiehlt jemand das Heft aus meiner Tasche?«, rief Elina Sebastian zu, der ihr nachgekommen war.
    »Ich weiß es nicht. Aber ich hätte es merken müssen. Es tut mir leid …«
    »Es ist nicht deine Schuld, natürlich nicht. Wir Finnen sind bloß so dämlich vertrauensselig in solchen Dingen. Ich hätte selbst besser auf meine Tasche aufpassen müssen«, sagte Elina verärgert. Sie nahm ihr Handy und fing an, Tanners Nummer zu wählen.
    »Wen rufst du an?«
    »Ich melde den Verlust meiner Kreditkarte. Bargeld war nicht viel im Portemonnaie. Aber vorher erzähle ich der Polizei von den Notizen.«
    »Das dürfte ziemlich sinnlos sein. Ich glaube nicht, dass Veras Notizen irgendetwas mit dem Mord an ihr zu tun haben.«
    »Das ist mir egal. Wichtig ist es, jede Kleinigkeit in Betracht zu ziehen. Und die Polizei muss unbedingt wissen, dass die Laaksonen in Veras Notizheft erwähnt wird. Wer wohl diese Olga Rybkina ist?«
    »Keine Ahnung. Und ich glaube nicht, dass die Polizei daran interessiert ist, noch weitere Kräfte in den Fall zu investieren, da sie Veras Mörder ja kennt.«
    Elina ließ es lange läuten.
    »Tanner meldet sich nicht. Ich versuche es über die Zentrale.«
    Sie rief die Auskunft an und fragte nach der Nummer der KRP-Zentrale.
    »Könntest du vom Auto aus anrufen?«, fragte Sebastian plötzlich etwas ungeduldig.
    »Wieso haben wir es denn so eilig?«
    »Ich schlage vor, dass wir nach Berlin fliegen. Wir müssten nur zuerst deine Sachen holen.«
    »Was redest du da? Heute?« Elina lachte. Die Idee kam überraschend, war aber nicht unangenehm. Läge ihr Vater nicht im Krankenhaus, wäre sie vielleicht geflogen.
    Sebastian wartete nicht länger ab, sondern verließ das Bibliotheksgebäude. Wieder einmal wunderte sich Elina über ihn. Aber das gestohlene Portemonnaie und das Heft beschäftigten sie mehr, weshalb sie Sebastian ohne weitere Fragen folgte, während sie bei der Zentralkripo anrief. Sie trug dem Diensthabenden in der Zentrale ihr Anliegen vor und wurde daraufhin mit Tanners Vorgesetztem Markku Jalava verbunden.
    Jalava hörte sich die Geschichte von Veras Schließfach, von dem Notizheft darin, von den Namen und vom Diebstahl des Portemonnaies und des Heftes an.
    »Mich interessiert besonders, warum der Name der Abgeordneten Laaksonen in Veras Notizheft auftaucht«, sagte Elina. »Ich wüsste jedenfalls nicht, dass sie sich kannten. Könnte Frau Laaksonen etwas wissen? Wahrscheinlich sollte man sie …«
    »Danke, wir kümmern uns selbst um die Ermittlungen.«
    »Ich möchte gern mit Riku Tanner sprechen.«
    »Er ist gerade mit einem anderen Fall beschäftigt. Aber ich richte ihm Grüße aus und bitte ihn zurückzurufen, sobald er Zeit hat.«

21
    Didier saß mit eingegipstem Arm in dem alten, schäbigen Wohnwagen, der am

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