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Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Schockwelle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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eine Waffe in der Hand hielt und nicht so aussah, als wäre er ein gewöhnlicher Fotograf, der gerade zum ersten Mal auf einen Menschen geschossen hatte.
    »Wer bist du eigentlich, verdammt noch mal?«, keuchte Riku außer Atem.
    »Das weißt du doch. Ich bin Sebastian Keller«, antwortete der Mann ausdruckslos und ging die Treppe hinunter auf den Vorplatz. Er näherte sich der Leiche, auf die ein seltsam flackernder Lichtschein fiel.
    »Es brennt, ich sehe Flammen im Fenster vom Obergeschoss!«, rief Elina in diesem Moment.
    Riku fuhr herum und rannte hinauf in den ersten Stock. Sie hatten die Fotos und Papiere noch längst nicht alle durchgesehen, doch er kam gar nicht mehr in den Raum hinein, in dem die Flammen hell loderten und der Rauch ihm sofort den Atem nahm. Riku rannte wieder nach unten und suchte nach einem Feuerlöscher, obwohl er schon ahnte, dass es in dem Haus keinen gab.
    Sebastian war ebenfalls ins Haus zurückgekommen und wühlte im Wohnzimmer mit unglaublicher Geschwindigkeit in den Regalen.
    »Kommt da raus!«, schrie Elina von der Haustür aus hysterisch.
    Bücher fielen auf den Boden, das Brausen im ersten Stock wurde immer lauter. Es knackte bereits im Gebälk.
    »Wir müssen raus«, rief Sebastian.
    Riku warf einen Blick in einen geräumigen Wandschrank, dessen Schließmechanismus defekt war. Innen war der Türknauf abgefallen. Auf dem Boden lagen Kleidungsstücke und Schuhe kreuz und quer durcheinander. Verwundert betrachtete er die Spuren am Türrahmen.
    »Nun komm schon«, drängte Sebastian an der Haustür. »Der Rauch ist zu stark, das ist gefährlich.«
    Riku hob die Kleiderstange auf, die zu Boden gefallen war. »Komm her und schließ die Tür hier«, sagte Riku, der nun in dem Wandschrank stand.
    Sebastian zögerte zunächst, lief dann aber ins Haus zurück. Riku setzte den inneren Türknauf ein, platzierte die Kleiderstange quer im Türrahmen, sodass sie schräg unter der Klinke klemmte und ihre Enden auf den Kratzspuren am Rahmen lagen.
    »Jemand hat sich hier verschanzt …«
    Riku sah sich die Kleiderstange genauer an. Sie wies rote Flecken auf, die er zunächst für Rost gehalten hatte. Er befeuchtete die Fingerspitze und wischte über einen Fleck. Was sich löste, war kein Rost.
    »Blut.«
    »Hier ist noch mehr davon«, schnaufte Sebastian, der Jacken und Mäntel zur Seite geräumt hatte. »Auf dem Fußboden …«
    Aus dem ersten Stock war ein lautes Krachen zu hören. Das Feuer loderte immer stärker. Riku öffnete die Schranktür, hielt aber inne, als er unter einem Stiefel einen Bleistiftstummel entdeckte. Mehr instinktiv als aus einer Überlegung heraus drehte er sich um und betastete die Taschen der Mäntel: ein Taschentuch, ein Autoschlüssel, auf dessen abgegriffenem Anhänger »WARTBURG« stand, noch ein Taschentuch, eine Tankquittung. Gerade wollte er die Quittung fallen lassen, als er aufder Rückseite von Hand geschriebene Wörter sah. Die Schrift war kaum leserlich, die Wörter waren offenbar in großer Eile geschrieben worden:
    SIE SIND METEOR AUF DER SPUR .
    Riku blickte auf und sah in Sebastians ernstes Gesicht. Auch er hatte den Satz gelesen. Rasch steckte Riku die Quittung ein, dann rannten sie zusammen aus dem Haus. Im Flur war der Rauch bereits so dicht, dass ihnen die Augen tränten und sie husten mussten.
    Elina stand kreidebleich und völlig schockiert vor dem Haus. Sebastian lief zu einem der Nebengebäude, während Riku schützend den Arm um Elina legte und sie vom Haus wegführte.
    »Wir müssen mit Sebastian vorsichtig sein«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass er uns alles erzählt hat, was er weiß.«
    Er zeigte Elina die Rückseite der Tankquittung. »Jemand hat versucht, sich im Wandschrank zu verstecken, ist aber entdeckt worden. Vielleicht Frey selbst. Das hier hat er hinterlassen.«
    »Was ist ›Meteor‹?«, fragte Elina mit zitternder Stimme.
    Durchs Fenster sahen sie, wie das Feuer nun auch rasch im Erdgeschoss um sich griff. Am Nebengebäude klirrte eine Scheibe. Sebastian schien dort einzudringen.
    Riku rannte hinüber, und als er ankam, stand das Tor bereits offen. Drinnen war es dunkel, aber plötzlich ging das Licht an. In der Scheune stand Sebastian und neben ihm ein orangefarbener Wartburg.
    »Was suchst du hier?«, fragte Riku.
    Sebastian nahm die Hand vom Lichtschalter und ließ den Blick über den Boden schweifen, auf dem ein paar Grasbüschel wuchsen. »Das Gleiche wie im Haus. Spuren, Zeichen, Botschaften.«
    Vor einem Stuhl neben

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