Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Schockwelle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
Vom Netzwerk:
immer noch professionell zu handeln. Im Gegensatz zu Nowikow … Schwarzhatte seine Fähigkeiten zuletzt bei der Eliminierung des Computeringenieurs Bauer unter Beweis gestellt. Jemand hatte sich Bauer genähert und durchblicken lassen, etwas über dessen Machenschaften mit Richter zu wissen, und Schwarz hatte sofort und ohne Zögern gehandelt.
    »Es gibt Probleme«, sagte Feliks. »Wie genau hast du das Haus von Gerhard Frey durchsucht?«
    »Sehr genau.«
    »Dort ist nichts entwendet worden, außer dem Material, das du mir ausgehändigt hast?«
    »So ist es. Das Haus wirkt vollkommen unberührt.«
    »Das genügt nicht. Es war ein Fehler, es nicht anzuzünden.«
    »Das hätte zu viel Aufmerksamkeit erregt …«
    »Die Lage hat sich geändert. Jemand kann einbrechen und etwas suchen, und Frey kann etwas versteckt haben, was du nicht gefunden hast. Fahr hin und zünd das Haus an.«
    »Aber die Polizei wird …«
    »In dieser Situation ist die Polizei das geringste Problem. Du nimmst als Brandbeschleuniger etwas, bei dem die Polizei nicht gleich auf Brandstiftung kommt. Du weißt schon.«
    »Wenn du unbedingt willst. Ich fahre morgen hin.«
    »Nicht morgen, sondern jetzt. Du machst dich in dieser Sekunde noch auf den Weg nach Eisenhüttenstadt.«

45
    Das Dorf nördlich von Eisenhüttenstadt war wie ausgestorben, in keinem der Häuser brannte Licht, nur der kahle Platz vor dem kleinen Lebensmittelmarkt wurde von ein paar Straßenlaternen erleuchtet. Riku war müde, es ging auf ein Uhr zu, aber der Gedanke, dass der ehemalige Stasi-Offizier ihm womöglich etwas über seinen Vater erzählen konnte, hielt ihn wach.
    Sie hatten an einer Autobahnraststätte etwas gegessen, anschließend führte sie der Weg fast eine Stunde lang über kleinere Landstraßen. Die wenigen Fakten hatten sie längst besprochen, und die Stimmung im Auto wurde immer angespannter, je kürzer die Entfernung wurde, die das Navigationsgerät bis zu Gerhard Freys Haus anzeigte. Inzwischen lag nur noch gut ein Kilometer vor ihnen.
    Sie befanden sich am östlichsten Rand von Deutschland , die Oder verlief direkt an der Stadt entlang. Rikus Vater war viel in der DDR unterwegs gewesen, aber was hatte er mit Stasi-Leuten zu tun gehabt? Laut Elina war es durchaus möglich, dass er wegen seiner guten Kontakte im Westen von der Stasi oder dem KGB als Spion angeheuert worden war. Es fiel Riku extrem schwer, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen.
    Hinter einem Dorf schlängelte sich die Straße durch eine Ackerlandschaft, anschließend bogen sie in eine Nebenstraße ein, die in einen Kiefernwald hineinführte. Hier standen keine Häuser mehr.
    »Ob die Adresse stimmt?«, murmelte Elina.
    Sebastian musste wegen der Schlaglöcher im Schritttempofahren, bis er schließlich ganz anhielt. Hinter hohem Gras und Hecken zeichneten sich die Umrisse eines zweistöckigen Hauses ab, auf dessen Grundstück zwei weitere flache Gebäude standen. Sebastian schaltete die Scheinwerfer aus, woraufhin die Dunkelheit die gesamte Umgebung verschluckte. Die Bewohner des Hauses schienen zu schlafen, falls überhaupt jemand da war.
    Riku stieg aus und spürte die kühle Nachtluft im Gesicht. Sebastian hatte sich bereits mit der Lampe in der Hand auf den Weg zum Haus gemacht. Riku und Elina folgten ihm. Das Anwesen war nur von Wald und Feldern umgeben, nirgendwo waren Lichter anderer Häuser zu sehen.
    Das Hauptgebäude war ein vor langer Zeit sandfarben gestrichenes Bauernhaus, zu dem eine heruntergekommene Scheune und ein kleinerer Stall gehörten, in dem vermutlich seit Jahren keine Tiere mehr gehalten wurden.
    Sebastian ging ohne Zögern die Treppe zur Haustür hinauf und klopfte. Nichts rührte sich. Er klopfte lauter, aber ringsum säuselte nur der stille Wald. Er drückte die Klinke, aber die Tür war abgesperrt.
    Riku ging um das Haus herum. Es war beschwerlich, da das Gras hoch stand.
    »Es sieht so aus, als wäre schon lange niemand mehr hier gewesen«, meinte Elina. »Ist es denn auch wirklich die richtige Adresse?«
    Sebastian überlegte kurz, hob dann ein Brett vom Boden auf und schlug damit ein Fenster ein.
    Riku und Elina sahen sich an. Aber alles blieb still, weiterhin rührte sich nichts.
    Sebastian stieß mit dem Brett die restlichen scharf hervorstehenden Glasstücke aus dem Fensterrahmen, kletterte mühelos hindurch, fand im Raum einen Lichtschalter und öffnete dann Riku und Elina die Tür.
    Vom Flur aus fiel ihr Blick in ein geräumiges Wohnzimmerund in eine offene

Weitere Kostenlose Bücher