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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Erregung, dass ihr der Mund trocken wurde und sie in den Stiefeln die Zehen einzog. Sie begehrte ihn. Die Erkenntnis gab ihrem Gezappel neuen Schwung.
    Sie wollte ihn – und das, obwohl sie aus Furcht vor Entdeckung ihren wahren Namen nicht einmal aussprach, wenn sie alleine war. Obwohl sie ihrem Körper keinen Moment der Freiheit gestattete. Sie entwickelte eine Kraft, die sie nicht von sich kannte, entwand sich seinem Griff und stolperte aus seiner Reichweite.
    »Phillip hat mich bloß gekitzelt, Jamie«, grinste Robbie. »Wie Jungs das eben machen.«
    James lachte, begriff seinen Fehler und grinste Phillipa entschuldigend an. Phillipa zwang sich zu einem kläglichen Kichern, um die beängstigende neue Erkenntnis zu kaschieren.
    Sie begehrte einen Mann, der sie für einen Mann hielt.
    Was für eine Zwickmühle!

8. Kapitel
    Nachdem Mr. Cunnington –
James
– sich lachend entschuldigt und sie verlassen hatte, um seinen überaus erstaunlichen Körper fertig anzukleiden, brauchte Phillipa eine Weile, um den aufgedrehten Robbie zu beruhigen.
    »Haben Sie ihn gesehen?«, fragte er immer wieder in ehrfurchtsvollem Ton. »Ist hier reingerannt, um
mich
zu retten! Haben Sie ihn gesehen?«
    »Ja, ich habe ihn gesehen«, antwortete sie jedes Mal lächelnd. In der Tat, sie hatte eine ganze Menge von Mr. James Cunnington gesehen, von den gemeißelten Schenkeln bis zum muskulösen Bauch. »Sehr beeindruckend.«
    Wirklich sehr beeindruckend.
    Sie hatte noch einige Schwierigkeiten, wieder zu Atem zu kommen. Mr. Cunnington war nicht nur äußerst attraktiv, Phillipa fand es auch überaus bezaubernd, wie er Robbie verteidigt hatte. Konnte ein starker Mann eine sympathischere Eigenschaft haben, als jemanden zu verteidigen, der schwächer war als er?
    Dazu noch die Fähigkeit, über seinen eigenen Fehler zu lachen… also das war wirklich hinreißend.
    Sie musste mit Cunnington über das reden, was sie heute herausgefunden hatte. Sie hatte Robbie zwar versprochen, das Ausmaß seiner Unkenntnis nicht preiszugeben, doch sie bezweifelte, dass Cunnington nichts davon wusste. Immerhin hatte er etwas in dieser Richtung angedeutet.
    Als Phillipa Robbies Zimmer verließ, war Denny draußen auf dem Gang. Er dirigierte sie mit einigem Gehüstel nach unten in den vorderen Salon zu Mr. Cunnington.
    Phillipa erinnerte sich an Cunningtons Warnung und entschuldigte sich bei Denny für die Unordnung im Frühstückszimmer, was ihr ein besänftigtes Nicken eintrug. Und ein weiteres Hüsteln.
    Die Tür zum vorderen Salon stand ein wenig offen. Phillipa wollte schon klopfen, da hörte sie Cunnington drinnen mit jemandem sprechen.
    »Sind Sie sicher, dass es nicht zu aufdringlich wirkt, wenn wir in einer Kutsche dort ankommen?«
    Phillipa hielt sich ruhig und drehte nur etwas den Kopf, um besser zu hören. Eine Stimme antwortete auf Cunningtons Frage, eine recht tiefe, gesetzte Stimme. »Es zahlt sich ebenso wenig aus, ein allzu offenkundiger Einzelgänger zu sein, habe ich festgestellt. Sie haben Lord Liverpool an jenem Tag quasi vor meinen Füßen das Leben gerettet. Ich bezweifle, dass irgendwer es bedenklich finden wird, wenn ich Sie begleite.«
    Phillipas Augen weiteten sich. Lord Liverpool, der englische Premierminister? Wie absolut
faszinierend.
Hieß das nun, dass Cunnington auf Seiten der Guten war?
    Wieder war Cunnington zu vernehmen. »Liverpool hat mir für nichts zu danken. Und der Prinzregent auch nicht.«
    Hm, vielleicht doch nicht. Ihre Neugier brannte heiß, und sie verfluchte sich dafür lautlos in einem obskuren arabischen Dialekt, während sie gleichzeitig näher an den offenen Türspalt trat. Sie konnte Papa förmlich hören. »Neugierig wie eine Katze«, sagte er. »Aber pass ja auf deinen Schwanz auf.«
    »Und von mir wissen alle, dass ich einfach nur der Schatten Seiner Lordschaft bin«, tönte eine andere, jüngere Stimme. Es war nicht James, aber die Stimme hatte denselben spöttischen Unterton, den auch James’ Stimme manchmal aufwies. »Der pflichtgetreue kleine Erbe, der mit hoch erhobener Nase hinter ihm hertrottet -«
    »Erspare uns die Einzelheiten, Collis, ich bitte dich«, unterbrach die Stimme, bei der es sich um »Seine Lordschaft« handeln musste. »Und, bitte, benimm dich heute Abend. Ich möchte dich nicht am Ende des Abends aus dem Dekolletee einer beschwipsten Ehefrau ziehen müssen.«
    »Aber dafür kann ich nichts«, protestierte der junge Mann, dieser Collis. »Sie trösten nun mal so gern verwundete

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