Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)
außerordentlich wichtig.“
Er fluchte leise. „Aber das Kernstück des Vertrags war schon von mir unterschrieben und rechtskräftig, bevor ich um deine Hand angehalten habe. Es blieben nur noch Kleinigkeiten zu vereinbaren.“ Im Stillen stellte er sich die bange Frage, ob sie ihm glauben würde, seine schöne geheimnisvolle Wüstenrose. Sein Wort stand gegen das ihres Vaters.
Zu seinem Entsetzen schimmerten auf einmal Tränen in ihren Augen. „Ich dachte, er hätte mich wenigstens ein bisschen lieb“, flüsterte sie. „Aber … ihm ging es immer nur darum, aus meinem Aussehen Kapital zu schlagen.“ Ihre Stimme war so von Schmerz erfüllt, dass Marc schon beim Zuhören litt. „Jetzt weiß ich, dass er nichts für mich fühlt. Wie kann ein Vater nur dermaßen kaltherzig sein, seine Tochter um eines Geschäfts willen mit einem Fremden zu verheiraten.“
Hira so gedemütigt zu sehen, konnte Marc kaum ertragen. Diese stolze Schönheit, vom eigenen Vater verraten. Er eilte zu ihr, setzte sich neben sie aufs Bett. Als er jedoch die Hand ausstreckte, um ihre Wange zu streicheln, war Hira wie erstarrt. „Ich werde nichts gegen deinen Willen tun. Also guck nicht wie ein scheues Reh im Scheinwerferlicht.“
Sie warf den Kopf in den Nacken. Ihre Augen funkelten. „Rede nicht so mit mir!“
Ja, das war die Frau, in die er sich verliebt hatte. Voller Temperament, eine Mischung aus Feuer und Eis. Marc überkam von Neuem heißes Verlangen. Unbewusst strich er ihr über Wange und Hals. Die zärtliche Berührung ließ Hira erzittern. Als er es bemerkte, erfüllte ihn sogleich neue Hoffnung. Seine kühnen Träume spornten ihn an. Er neigte sich zu ihr, um Hiras Lippen zu küssen.
Sie wandte jedoch schnell den Kopf ab und zeigte ihm ihr edles Profil. Die schroffe Geste brachte Marc wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Er ließ die Hand sinken und stand vom Bett auf. Während er zur Tür zurückging, versuchte er sich einzureden, dass Hiras Ablehnung ihm nichts ausmachte. „Begehrst du mich denn nicht auch ein bisschen?“ Es war eine sehr direkte Frage, aber er brauchte Gewissheit. Eine wunderschöne temperamentvolle Frau wie sie, die schon einmal einen Mann geliebt hatte, musste ihn verstehen.
Er hasste allein schon die Vorstellung, dass sie sich mit ihrem sonnenverwöhnten makellosen Körper vielleicht an einen anderen Mann geschmiegt hatte! Eigentlich beurteilte Marc Frauen nicht nach ihrem früheren Liebesleben und gestand jeder Frau ihre Freiheit zu, denn er war kein Heuchler. Aber bei Hira erging es ihm ganz anders.
Hira hatte sich eine Weile in die kunstvolle Stickerei der Tagesdecke vertieft. Jetzt schaute sie ihren frisch angetrauten Ehemann mit großen Augen an. Dabei zerrieb sie ein zartes rosa Blütenblatt zwischen den Fingern, sodass ein Hauch von Rosenduft in der Luft lag. „Du kennst nur mein Gesicht und meinen Körper, mehr weißt du nicht von mir, und wir haben nichts gemeinsam. Aber ich möchte nicht mit einem Mann schlafen, für den ich keine Zärtlichkeit empfinde.“ Bei den letzten Worten zitterte ihre Stimme kaum merklich.
Marc hatte aufmerksam zugehört. Hira glaubt auch nicht daran, dass sie jemals wieder einen Mann lieben kann, hämmerte es in seinem Kopf. Dazu kam der brennende Schmerz in seiner Brust. „Soll das heißen, dass ich dich während unserer Ehe niemals anrühren darf?“
Hira fuhr fort, Rosenblütenblätter zwischen ihren eleganten Fingern zu zerreiben. „Mein Vater hatte auch immer andere Frauen neben meiner Mutter. Können das amerikanische Männer nicht ebenso machen?“
Marc straffte die Schultern. „Ist es tatsächlich Sitte, dass die Männer hier neben ihrer Frau eine Geliebte haben?“ Er hatte geglaubt, dass Zulheil ein Land mit ehrbaren, aufrichtigen Menschen war. Ein Land, wo ein Mann eine Frau finden konnte, die zugleich schön und auch bereit war, eine liebende Ehefrau zu sein.
Hiras Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Nein, es gilt als unehrenhaft, und die meisten Frauen akzeptieren es auch nicht. Wenn sie sich nicht aus eigener Kraft gegen ihre untreuen Ehemänner durchsetzen können, wird ihr Clan ihnen beistehen. Das kann bis zur Scheidung gehen.“
Die ganze Zeit hatte Hiras ernster Blick auf ihm geruht. Aber jetzt verzog sie ihren hinreißenden Mund zu einem bitteren Lächeln. „Ich fürchte, in meiner Familie läuft das nicht so. Meine Mutter hat niemals Hilfe bei ihrem Clan gesucht, sondern sich immer meinem Vater untergeordnet. Er hat
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