Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)
ersten Mal sah, hatte ihr Herz wild gepocht. Und bei jedem Gedanken an ihn hatte sie seither Schmetterlinge im Bauch zu spüren geglaubt. Zwischen ihnen hatte es eine Faszination gegeben, die über die rein körperliche Anziehung weit hinausging. Aber diese geheimnisvolle Magie war längst verflogen. Und Marc war daran schuld.
2. KAPITEL
A
m nächsten Morgen erwachte Hira etwas später als gewohnt, aber sie hatte sehr schlecht geträumt. Nachdem sie rasch geduscht und sich angekleidet hatte, bereitete sie sich seelisch auf eine Konfrontation mit ihrem ärgerlichen Gatten vor. Denn welcher Mann würde eine Frau nicht hassen, wenn sie sich ihm in der Hochzeitsnacht verweigerte?
Hira sah ja ein, dass sie sich unmöglich verhalten hatte, aber es tat ihr dennoch nicht leid. Mit einem Mann zu schlafen, mit dem sie kaum ein Wort gewechselt hatte und für den sie nichts empfand, hätte gegen ihre Überzeugung verstoßen. Sie betrachtete den Liebesakt als zärtlichste und intimste Begegnung zwischen Mann und Frau.
Aber, obwohl du ihn abgewiesen hast, musst du zugeben, dass du gestern Nacht heißes Verlangen nach diesem Mann hattest, hörte Hira auf einmal eine innere Stimme sagen. Das stimmte, Hira konnte nicht widersprechen. Je mehr sie darüber nachdachte, desto erschütterter war sie.
Warum kenne ich mich selbst nicht mehr
?
Auch jetzt überlief sie bei dem Gedanken an gestern Abend ein wohlig warmer Schauer. Aber das machte sie wütend, und sie versuchte, schnell an etwas anderes zu denken. Das war jedoch nicht so einfach, weil der Mann, der dieses Verlangen in ihr weckte, Marc Pierre Bordeaux war, ihr rechtmäßiger Ehemann.
Dann blieb ihr nichts anderes übrig, als nach unten zu gehen, wo er sicher mit ihr streiten würde. Aber was sie in der Halle im Erdgeschoss vorfand, war weitaus beunruhigender als ein verärgerter Ehemann. Da stand eine ganze Reihe gepackter Koffer. Einige davon gehörten Hira.
Als sie daran vorbei in den Salon ging, traf sie dort auf Marc. Er beugte sich über einen Tisch und unterschrieb irgendwelche Papiere. „Reisen wir ab?“, fragte sie unvermittelt.
Er hob kurz den Kopf, sodass sein dunkelbraunes Haar in der schräg einfallenden Sonne glänzte. „Ja, in einer Stunde.“ Dann widmete er sich wieder seinen Papieren.
„Wohin?“, erkundigte sich Hira prompt, obwohl sie seine abweisende Art sehr kränkte.
„Zu mir nach Hause, nach Louisiana, in die Nähe der Stadt Lafayette“, antwortete er kühl.
Sie überlegte kurz. „Das ist ein amerikanischer Bundesstaat mit viel Wasser, aber auch Grasland, und er grenzt an den Golf von Mexiko. Lafayette liegt in der Nähe von Baton Red, nein, Baton Rouge heißt es. Manchmal wird das Land auch Cajun Country genannt, nicht wahr?“
Marc schaute sie erstaunt an. „Liest du in deiner Freizeit etwa Lexika?“
Erraten, genau das tat Hira. Sie ärgerte sich jedoch über seinen spöttischen Unterton. „Aus Lexika kann man eine Menge lernen“, verteidigte sie sich. Sie war für jede Information dankbar, die ihren Horizont erweiterte.
Hiras Vater hielt nichts von höherer Bildung für Frauen, und so hatte sie sich ihr Wissen selbst aneignen müssen. Zunächst durch Bücher, und später hatte sie sich heimlich an den Computer gesetzt und auch mithilfe des Internets gelernt. Als Teenager hatte sie noch dagegen protestiert, dass sie nicht die gleichen Bildungschancen wie ihre total desinteressierten Brüder bekam. Aber sie hatte schnell begriffen, wie zwecklos das war.
„Was ist dein Lieblingsfach?“ Marcs Ton klang plötzlich gar nicht mehr sarkastisch und ließ Hira aufhorchen.
„Machst du dich auch nicht über mich lustig?“, fragte sie vorsichtig. Sie verstand nicht, wieso er sich dafür interessierte. Er hatte doch allen Grund, sich über seine misslungene Hochzeitsnacht zu beklagen. Stattdessen versuchte er, seine frisch angetraute Frau in ein Gespräch über ihre Vorlieben zu verwickeln. Das hätte sie wirklich nicht von ihm erwartet.
Marc schaute sie fest an. „Nein.“
„Gut, wenn du es tatsächlich wissen willst, ich interessiere mich sehr für Wirtschaftswissenschaften, Managementtheorien und solche Dinge.“ Hira war sich durchaus bewusst, dass dies keine typisch weiblichen Interessengebiete waren, und sie erwiderte Marcs Blick fast trotzig.
„Schon gut, Prinzessin, ich glaube dir ja.“ Bei diesen Worten schien er ein Lächeln zu unterdrücken.
Plötzlich brach Hiras ganze aufgestaute Wut aus ihr heraus. „Wie kannst du
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