Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)
aber dieser Augenblick puren Glücks hatte für Marc alles bedeutet. Keine Frau hatte ihn jemals so tief beeindruckt. Von da an brannte er vor Sehnsucht nach Hira, er war unsterblich in sie verliebt.
„Ja, mein Vater hat mich um Zustimmung zu unserer Hochzeit gebeten“, erklärte sie. „Ich hatte die gleiche Wahl wie alle Frauen ohne eigenes Einkommen und ohne die Möglichkeit, für ihre Freiheit zu kämpfen oder wenigstens zu fliehen.“ Bis dahin hatte Hiras Stimme völlig gefühllos geklungen, aber im nächsten Satz schwang Verachtung mit. „Auf jeden Fall fand ich dich besser als die Alternative.“
„Aha, du hattest also die Wahl zwischen mir und einem anderen Mann. Wer war das?“
„Du kennst ihn vielleicht. Er heißt Marir.“
„Ja, dein Vater hat ihn mir vorgestellt.“ Marc konnte sich gut an den schmierigen Kaufmann erinnern und wusste, dass er ein alter Bekannter von Hiras Vater war. Aber dass er auch als Schwiegersohn in Betracht gekommen war, daran hätte Marc nicht im Traum gedacht. Marir schien nicht sehr vermögend zu sein, und vom Alter passte er erst recht nicht zu Hira, denn er war an die sechzig. „Wieso hatte dein Vater gerade Marir als Heiratskandidaten für dich erwogen?“, wollte Marc wissen. Ihm war wohl bewusst, dass die Familie Dazirah ihn nur akzeptiert hatte, weil er als Millionär und Geschäftsmann weltweit bekannt war.
„In Marirs Adern fließt blaues Blut. Er ist, wenn auch nur sehr weitläufig, mit unserem Herrscherhaus verwandt“, antwortete Hira und verzog den Mund. „Mein Vater wollte immer schon Verbindungen zur Familie des Scheichs haben.“
Damit kann ich nun wirklich nicht dienen, ging es Marc durch den Kopf. Ich habe ebenso wenig blaues Blut in den Adern wie eine Ratte aus dem Cajun-Sumpf. „Aber warum hat dein Vater sich dann für mich entschieden?“
„In den Augen meines Vaters bist du als Amerikaner auch etwas Besonderes. Zudem hast du viel Geld und machst sogar mit unserem Scheich Geschäfte. Das ist für meine Familie fast genauso viel wert wie die Abstammung vom Herrscherhaus.“
Marc ballte seine Hände in den Taschen noch fester zusammen. „Das war es also, warum du mich Marir vorgezogen hast. Außerdem bin ich nicht so alt und nicht so fett wie er.“ Er versuchte zwar, sich nichts anmerken zu lassen, aber im Grunde seines Herzens war er sehr enttäuscht von Hira.
Als sie graziös mit dem Kopf nickte, brach sich das Licht der edlen Kristalllüster in den Brillanten ihrer Ohrgehänge, sodass sie prächtig funkelten. „Ich kenne dich gar nicht. Du bist ein Fremder für mich. Auch wenn mein Vater dagegen war, dass du Kontakt zu mir aufnimmst, hättest du wenigstens versuchen können, mit mir zu sprechen.“
Tatsächlich hatte Marc Hiras Vater mehrmals um Erlaubnis dazu gebeten. Dazirah war jedoch hart geblieben und hatte sich auf die strengen Hochzeitsbräuche von Zulheil berufen. Da Marc sich mit der Tradition des fremden Landes nicht auskannte, hatte er das Verbot schließlich akzeptiert. Er wollte auf keinen Fall die Hochzeit mit Hira gefährden. Aber jetzt sah er ein, dass er wahrscheinlich zu früh aufgegeben hatte. Er hätte darauf bestehen sollen, selbst mit der Braut zu sprechen.
„Kannst du dir vorstellen, dass sich deine Gefühle für mich ändern, wenn du mich näher kennenlernst?“ Trotz allem sehnte sich Marc zumindest nach ein bisschen Wärme von Hira, nach einem Lächeln, wie sie es ihm damals geschenkt hatte. Aber er würde sich ihr niemals aufdrängen, selbst wenn sein Verlangen nach ihr wie Feuer in ihm brannte und er sich vor Leidenschaft verzehrte.
Ein Schatten huschte über Hiras Gesicht und trübte den strahlenden Goldton ihrer Iris. „Du musst wissen, dass ich einmal einen Mann geliebt habe.“ Ihre langen schwarzen Wimpern flatterten. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich jemals wieder verlieben werde.“
Ihre Worte glichen Pfeilen, die seinen Traum zunichtemachten. Dieser Traum war ihm selbst zwar erst seit Kurzem bewusst, dafür spielte er jetzt aber eine umso wichtigere Rolle. Ja, er war für Marc lebenswichtig. „Warum hast du mich dann überhaupt geheiratet?“, fragte er Hira vorwurfsvoll. „Warum willst du uns beide so quälen?“
Marc entging nicht, wie ihre Augen vor Ärger aufblitzten, als sie den Kopf hob. „Mein Vater sagte mir, dass du den Vertrag mit ihm nur unterschreiben würdest, wenn ich dich heirate. Diese Geschäftsverbindung mit dir ist für unseren ganzen Clan
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