Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)
so … herablassend sein! Du siehst doch nur, was du sehen willst. Was in meinem Kopf steckt, das interessiert dich nicht, wenn nur die äußere Hülle hübsch genug ist!“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und riss die Tür auf.
Während der Wind Hira ihren langen weiten Rock um die Beine wehte, rief Marc ihr nach: „Ich bin in einer Stunde reisefertig!“
Seine Arroganz machte sie noch wütender. Aber unter dieser Wut verbarg sich weit mehr. Es waren die Scherben eines Traums, dass ihr amerikanischer Ehemann ihr erlauben würde, ihre Flügel auszubreiten und selbstständig zu fliegen. Diese Hoffnung schien ihr jetzt in weite Ferne gerückt zu sein.
Marc war genau wie ihr Vater und wollte sie in einen goldenen Käfig sperren, glaubte Hira. Sie war auf sein charmantes verführerisches Lächeln hereingefallen. Dabei hätte sie es ihm schon am Gesicht ansehen können. Er war eine Kämpfernatur, ein harter Mann, gegen den sie kaum eine Chance hatte.
Die beiden wechselten kein Wort mehr miteinander, auch als sie bereits nebeneinander in der Ersten Klasse einer Linienmaschine saßen und über den Wolken schwebten. Da es Hiras allererster Flug war, fühlte sie sich jedoch bald sehr alleingelassen und wünschte, Marc würde sich ein wenig um sie kümmern, anstatt sich in seine Unterlagen zu vertiefen. Er behandelte sie zwar manchmal herablassend, dennoch war er der einzige Mensch, den sie hier kannte. Um sie herum saßen nur Fremde, und selbst die ewig lächelnden Stewardessen musterten Hira mit kalten Blicken.
Ihr war schon klar, dass sie sie auch nur nach ihrem Äußeren beurteilten. Die Stewardessen mussten sie für das neuste Spielzeug eines reichen Mannes halten. Die lässige Art, wie Marc sich ihr gegenüber benahm, verstärkte diesen Eindruck nur noch.
Im Grunde kannte Hira das ja. Überall wurde sie nur als schönes Dummchen betrachtet. Niemand machte sich die Mühe, ihre Persönlichkeit entdecken zu wollen. Es tat Hira so weh, dass sie sich immer mehr zurückzog. Sie hatte sich längst eine dicke Haut zugelegt und gelernt, eine Maske der Gleichgültigkeit aufzusetzen.
Manchmal, wenn es ihr zu viel wurde, schrie sie vor Zorn, oder sie brach in Tränen aus. Aber das erlaubte sie sich höchstens, wenn sie nachts allein in ihrem Zimmer war und niemand sie hörte.
Wem hätte sie sich auch anvertrauen können? Armes reiches Mädchen! hätte jeder sie nur verhöhnt. Aber ein schönes Gesicht und eine reiche Familie bedeuteten nicht alles für Hira. Gibt es den niemanden, der mich versteht? fragte sie sich oft verzweifelt.
Wie sie die Durchschnittsfrauen beneidete, die um ihrer selbst willen geheiratet wurden. Sie mussten sich keine Sorgen machen, dass ihre Haut im Alter faltiger wurde und sie ihre jugendlich schlanken Figuren verloren. In den Augen ihrer Männer blieben sie immer Schönheiten. Eine Weile versank Hira in solch düstere Gedanken. Wieder einmal hätte sie vor Verzweiflung über ihr Schicksal aufschreien oder sogar in Tränen ausbrechen können.
Natürlich tat sie keins von beidem, denn sie war zur perfekten Tochter und Ehefrau erzogen worden. Eine bildschöne junge Dame, die bezaubernd anzuschauen war, der man sonst aber nichts zutraute.
Als die blonde Stewardess jetzt durch den Gang kam, lächelte sie Marc besonders liebenswürdig an. Er reagierte zu Hiras Erleichterung jedoch überhaupt nicht darauf. Wenigstens ist er so taktvoll, nicht in meinem Beisein mit anderen Frauen zu flirten, ging es ihr durch den Kopf. Aber er wird schon genug andere Gelegenheiten dazu finden.
Marc war kein besonders gut aussehender Mann, hatte jedoch eine starke Ausstrahlung. Kraft, Entschlossenheit und Leidenschaft, all das drückte er aus und beeindruckte Frauen damit sehr. Hira machte da keine Ausnahme, auch wenn sie mehr oder weniger gezwungen worden war, ihn zu heiraten. Obwohl es ihr peinlich war, musste sie sich selbst eingestehen, dass er durchaus erotische Fantasien in ihr weckte.
Damals, bei der ersten Begegnung in ihrem Elternhaus, als sie Marc zunächst noch heimlich beobachtete, hatte sie ihn schon sehr attraktiv gefunden. Von der Galerie hatte sie sich eigentlich nur vergewissern wollen, dass beim Bankett für die Geschäftsfreunde ihres Vaters nichts fehlte. Da war ihr plötzlich Marc unter den Gästen aufgefallen, ein interessanter junger Mann mit kantigen Gesichtszügen. Er hatte ihr spontan gefallen, und sie hatte ihren Blick gar nicht mehr von ihm abwenden können.
Auf einmal war er
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