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Die Schoene im Schnee

Die Schoene im Schnee

Titel: Die Schoene im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Utah, und im Moment möchte sie nicht auf deren Unterstützung verzichten. Wahrscheinlich zieht sie erst einmal bei ihren Eltern ein. Wenigstens steht sie nicht auf der Straße. Aber ihr Ehemann fehlt ihr natürlich.“
    Seine Stimme klang traurig und verzweifelt.
    Mimi biss sich auf die Lippe, empört über sich selbst und ihre eifersüchtigen Gedanken, die sie sich zuvor über Brant gemacht hatte.
    „Das ist auch der Grund, weshalb ich überlege, das Haus zu verkaufen. Ich dachte, dass ich damit einen Fonds oder etwas in der Art gründen kann, um ihr unter die Arme zu greifen. Sie kennen sich mit so etwas wahrscheinlich besser aus, wo Sie doch für eine Wohltätigkeitsstiftung arbeiten.“
    Mimi wollte fragen, warum er einen solch harschen und anklagenden Ton anschlug, doch dazu ließ er ihr keine Gelegenheit.
    „Die Idee ist verrückt“, fuhr er fort. „Aber ich fühle mich mit dieser ganzen Sache wirklich überfordert.“
    „Und verantwortlich?“, vermutete sie.
    Brant stand eilig auf. „Ich muss wieder raus und sehen, ob ich wenigstens noch die Einfahrt freibekomme. Ich weiß nicht, ob ich vor Anbruch der Dunkelheit zurück bin. Bedienen Sie sich zum Abendessen einfach selbst. Ich habe ohnehin spät zu Mittag gegessen.“
    „Gut.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln, doch da war er auch schon im Windfang verschwunden, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Mimi fragte sich unwillkürlich, was sie denn nur gesagt hatte, um eine solche Reaktion bei ihm auszulösen.
    Warum habe ich nicht einfach den Mund gehalten?
    Brant stapfte in die bittere Kälte des Nachmittags hinaus und streifte sich dabei seine Arbeitshandschuhe über.
    Mimi scherte sich doch einen feuchten Dreck um ein paar Soldaten, Tausende Meilen von ihrem privilegierten Leben entfernt. Sie hatte wichtigere Dinge im Kopf, wie etwa ihre nächste Filmpremiere.
    Unmöglich, dass eine Frau wie sie die Grausamkeiten auf dieser Welt nachvollziehen konnte.
    Warum also hatte er ihr davon erzählt? Die Worte waren so aus ihm herausgesprudelt, dass er sie nicht mehr zurückhalten konnte.
    Allerdings hatte sie anders darauf reagiert, als er es erwartet hätte.
    Er hatte Entsetzen in ihren Augen gesehen, aber auch ein unerwartetes Mitgefühl. Am liebsten hätte er ihr sein ganzes Herz ausgeschüttet. Seinen Schmerz, seine Schuldgefühle und die Trauer um seine Freunde.
    Solange er allein mit Mimi auf der Ranch war, fiel es ihm aus irgendeinem Grund sehr leicht, zu vergessen, wer sie eigentlich war.
    Er konnte fast nicht glauben, dass die Frau, die ihn verführt, die seine Wände geschrubbt und den ganzen Morgen damit verbracht hatte, sein Schlafzimmer zu streichen, dasselbe flatterhafte, oberflächliche und öffentlichkeitssüchtige Dummchen war, das von der Boulevardpresse so geliebt wurde.
    Sie hatte ihn leidenschaftlich geküsst und ihn dann wieder weggestoßen. Ihm vorgeworfen, er sei nur ein sexsüchtiger Bastard, der sich an jede Frau heranmachte, die nur in seine Richtung sah.
    Das hatte geschmerzt. Und es war einfach nicht wahr. Brant hatte sie geküsst, weil er schon den ganzen Morgen, als sie zusammen das Zimmer gestrichen hatten, an nichts anderes denken konnte.
    Er wusste nun gar nicht mehr, was er von ihr halten sollte. Was an ihr war die Maske und was echt?
    Es geht mich nichts an, dachte er und startete den Traktor, der stotternd und brummend zum Leben erwachte. In wenigen Tagen würde er sich zum Dienst zurückmelden, und dann würde Mimi das Problem von Gwen Bianca sein.
    Er würde sie niemals wiedersehen, und ihre seltsame Begegnung wäre nur noch eine Geschichte, die er seinen Männern auf langweiligen Transporttouren erzählen würde.
    Das war es doch, was er wollte, oder nicht?
    Warum fühlte er sich dann bei diesem Gedanken so kalt und leer wie der trostlose Februarhimmel?

6. KAPITEL
    Das Zimmer sah fantastisch aus, wie Mimi voller Stolz und ohne falsche Bescheidenheit feststellte.
    Eine Stunde, nachdem Brant so eilig verschwunden war, um sich wieder seiner endlosen Mission des Schneeschippens zu widmen, hatte sich Mimi im frisch gestrichenen Zimmer auf die zweithöchste Sprosse der Stehleiter begeben, um die Vorhänge wieder aufzuhängen.
    Der zweite Anstrich machte das Zimmer viel heller und ließ alles neu und fröhlich aussehen.
    Im obersten Regal des Schlafzimmerschranks hatte sie zudem einen kleinen Schatz geborgen: mehrere staubige antike Flakons in unterschiedlichen Formen, Größen und intensiven Juweltönen – fast dieselbe

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