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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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erwiderte Josh.
    Sie funkelte ihn wütend an. »Soll das heißen, daß ich nicht geheimnisvoll genug bin? «
    »Carrie, du machst Ausflüchte. «
    Carrie ließ ihre Arme sinken. »Also gut«, sagte sie. »Nicht irgendeiner meiner Brüder kommt hierher, sondern Ring, mein ältester Bruder. Er ist vollkommen und hat keinen einzigen Fehler. «
    Josh sah sie verständnislos an. »Soweit ich es verstanden habe, hältst du all deine Brüder für makellos und wunderbar. «
    Carrie holte tief Luft. Wie konnte sie Ring beschreiben? »Ring ist der einzige, der wirklich vollkommen ist. Die ändern, na ja, jeder von ihnen hat kleine Fehler. « Josh hob in gespieltem Unglauben eine Augenbraue, und Carrie schnitt eine Grimasse. Er beruhigte sie mit Zärtlichkeiten und setzte sich danach in den Sessel, damit sie fortfahren konnte.
    »Ring würde nie lügen oder betrügen, und niemand kann von ihm behaupten, er hätte überhaupt eine menschliche Schwäche. Er kann alles besser als jeder andere. Das einzige, was man zu seinen Ungunsten anführen kann, ist, daß er der häßlichste meiner Brüder ist. « Carrie lächelte. »Ring ist übermenschlich. «
    Josh verdrehte die Augen. »Und warum macht es dich so unglücklich, daß dieser engelsgleiche Mann seinen Besuch angekündigt hat? «
    Carrie bedeckte wieder ihr Gesicht mit den Händen. »Ich weiß selbst nicht. Er ist sicher nicht mit dem, was ich getan habe, einverstanden. Wenn Mutter ihm erzählt hat, wie ich mir Vaters Unterschrift auf der Heiratserlaubnis erschlichen habe, ist er bestimmt außer sich. « Sie schniefte in Joshs Taschentuch, ehe sie beichtete, wie sie die Heiratsdokumente in einen Stapel Geschäftspapiere geschmuggelt hatte, um die Unterschrift ihres Vaters zu erhalten.
    Josh war bestürzt. »Und als du deinen Eltern alles gestanden hast, haben sie die Papiere nicht vernichtet und dich in deinem Zimmer eingesperrt? «
    Carrie schneuzte sich. »O nein, natürlich nicht. Meine Eltern und meine Brüder lassen mir immer meinen Willen. Nur Ring... « Sie schluchzte heftig.
    Josh brauchte einen Augenblick, bis er diese Eröffnung verdaut hatte. Das verwöhnte Nesthäkchen bekam also immer, was es wollte. Wenn sie es sich in den Kopf gesetzt hatte, ganz allein durch den Kontinent in das wilde Colorado zu reisen, um einen Mann, den sie nie zuvor gesehen hatte und mit dem sie sich noch dazu unter Vorspiegelung falscher Tatsachen verheiratet hatte, zu treffen, dann bekam sie den Segen ihrer Familie. Alles geschah nach dem Willen ihres Lieblings. Und was dabei herauskam, konnte jetzt jeder sehen, dachte Josh. Carrie war aus allem duftend wie eine Rose hervorgegangen. Sie hatte einen Mann und zwei Kinder, die sie mehr liebten als die Sonne und die Luft.
    »Warum siehst du mich so merkwürdig an? «
    »Ich dachte gerade daran, daß dein Bruder Ring recht hat, wenn er meint, daß alle zu nachsichtig mit dir sind. «
    »Oh, du bist abscheulich. Du klingst fast schon wie Ring. Er hat Vater immer wieder gesagt, daß er mich in ein Kloster schicken soll, und wir sind nicht einmal katholisch. «
    Josh hustete, um sein Lachen zu kaschieren, aber Carrie ließ sich nicht hinters Licht führen. Sie stand auf und schwor sich, nie wieder ein Wort mit Josh zu sprechen.
    Er zog Carrie auf seinen Schoß und überschüttete sie mit Küssen. Zuerst wehrte sie sich, aber sie gab ihren Widerstand rasch auf. »So, mein Liebes, jetzt sag mir, wovor du solche Angst hast«, forderte Josh sie schließlich auf, und als sie nicht sofort antwortete, fügte er hinzu: »Ist es meinetwegen? Du möchtest deinem Bruder nicht eingestehen, daß dein Mann ein armer Farmer ist, der dir nicht einmal... «
    »Halt den Mund! « schrie sie ihn an, als sie von seinem Schoß sprang. »Es hängt mir zum Hals raus, immer wieder über Geld zu sprechen. Die ganze Sache hat rein gar nichts mit Geld zu tun. Ich habe selbst genug Geld. «
    »Deine Familie hat Geld«, korrigierte er sie grimmig.
    »Nur zu deiner Information: Ich habe mir selbst Geld verschafft. « Als sie seinen ungläubigen Blick gewahrte, senkte sie ihre Stimme ein wenig. »Hast du nicht bemerkt, daß sich in dieser Stadt einiges verändert hat, seit du das letzte Mal hier warst? Du brauchst mir gar nicht zu sagen, daß du dich die letzten sechs Wochen nicht in Eternity hast blicken lassen, die ganze Stadt hat darüber gesprochen, daß du und die armen Kinder — die du nebenbei überhaupt nicht verdienst — Einsiedler geworden seid, stimmt’s? Los,

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