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Die schöne Mätresse

Die schöne Mätresse

Titel: Die schöne Mätresse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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wenn ich all unsere trinkfesten Kameraden in Papas Stadtresidenz, diesem Mausoleum, empfange!“ Leise lachend verließ er den Raum.
    Natalie wollte ihm folgen, doch Emily hielt sie zurück. Trotz Robs Entschlossenheit war es allzu offensichtlich, dass ihre Schwägerin keineswegs begeistert über ihre Gäste war. Sie und Drew würden nicht bleiben, bevor Natalie sie nicht akzeptierte. Es war besser, die Sache sofort zu klären, bevor Rob seine Pläne in die Tat umsetzte.
    „Bitte, wollen Sie nicht mit mir Tee trinken? Wir hatten bisher nur wenig Gelegenheit zum Plaudern, und ich würde Sie gern näher kennen lernen.“
    Natalie wirkte, als ob sie ablehnen wollte, was ihr jedoch die Höflichkeit verwehrte. „Natürlich“, erwiderte sie mit unverhohlenem Widerwillen und nahm auf einem Stuhl Platz.
    „Zuerst möchte ich Ihnen noch einmal meine guten Wünsche für Ihre Heirat aussprechen“, begann Emily, während sie ihr eine Tasse reichte. „Der Rob, den ich kannte, war immer ein charmanter Leichtfuß. Und er war sich so sicher, niemals heiraten zu wollen. Sie müssen eine außergewöhnliche Frau sein, wenn Sie ihn eines Besseren belehren konnten.“
    Natalies hellblaue Augen weiteten sich überrascht. „Danke“, sagte sie verwirrt. „Obwohl ich gestehen muss, dass ich nicht im Geringsten außergewöhnlich bin.“
    „Im Gegenteil. Rob hat Ihre Reise beschrieben, und ich weiß genau, welche Unbequemlichkeiten eine Dame in den Dörfern auf sich nehmen muss, durch die Sie gefahren sind. Da Sie diese Odyssee ohne größeren Schaden überstanden haben, müssen Sie eine beachtliche Stärke und einen ausgeprägten Sinn für Humor besitzen.“
    Natalie entspannte sich sichtlich. „Es war tatsächlich … ein Abenteuer“, räumte sie mit einem kleinen Lächeln ein.
    Impulsiv beugte sich Emily zu ihr, um ihre Hände zu ergreifen. „Ich bin so glücklich für euch beide! Rob ist einer meiner liebsten Freunde, und ich habe mir stets gewünscht, dass er die Frau seines Herzens findet.“
    Natalies Lächeln schwand. „Er mag Sie auch, so viel steht fest. Seit Monaten höre ich ständig Geschichten über die schöne, perfekte und mutige Auriana.“
    Emily stöhnte innerlich. Kein Wunder, dass ihre Schwägerin sie für eine Rivalin hielt! Rob war ein taktloser Dummkopf!
    „Meine Güte, das muss ermüdend für Sie gewesen sein. Wie Sie zweifellos bereits wissen, lieben ehemalige Soldaten nichts mehr, als über frühere Kameraden und Erlebnisse zu reden. Ich nehme an, bei all diesem Leid im Krieg fühlt man sich enger verbunden, als es unter normalen Umständen üblich wäre.“
    Natalie nickte nur. Emily überlegte. Offensichtlich missfiel der Dame, dass ihr Ehemann Emily zugetan war. Das war nur natürlich. Doch wie konnte sie ihre Schwägerin davon überzeugen, dass sie keine Bedrohung für sie darstellte?
    Vielleicht war es das Beste, geradeheraus zu sprechen.
    „Verzeihen Sie meine Direktheit, aber mir ist klar, dass Sie sich Gedanken wegen meiner Freundschaft mit Rob machen. Ich bitte Sie inständig, mir zu glauben. Obwohl Andrew seinem Bruder sehr ähnlich war, sind meine Gefühle für Rob – und seine für mich – rein geschwisterlicher Natur.“
    Zum ersten Mal blickte Natalie sie offen an. Sie musterte ihr Gesicht, als ob sie sich von Emilys Ehrlichkeit überzeugen wolle. „Das würde ich gerne glauben.“
    „Es gibt noch eine Tatsache über Männer beim Militär, die Sie sicher kennen – wenn sie einmal einen bestimmten Kurs eingeschlagen haben, ist es beinahe unmöglich, sie wieder davon abzubringen! Doch trotz Robs Absicht, uns aufzunehmen, werde ich nicht einwilligen, bis ich fühle, dass Sie von Herzen zustimmen. Sie sollten sich nicht einfach seinem Willen unterwerfen.“
    Nun lächelte Natalie wirklich. „Er kommandiert mich gerne herum, als wäre ich ein Soldat, der seine Befehle erwartet.“
    Emily lachte. „Ich verstehe! Sicher haben Sie bereits weibliche Listen entwickelt, um seine Anordnungen zu umgehen. Falls nötig, können wir in dieser Hinsicht zusammenhalten. Ich gebe zu, ich würde es meinem Sohn wünschen, hier willkommen zu sein. Aber ich werde mich niemals aufdrängen – nicht auf Kosten Ihres Glücks.“
    Nun war es heraus. Was als Nächstes geschah, hing allein von der anderen Frau ab. Geduldig wartete sie Natalies Antwort ab.
    Es würde genügen, wenn Rob Drew öffentlich anerkannte und ihn gelegentlich nach Maxwell’s Rook oder in sein Stadthaus einlud. Sie würde auch allein

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