Die Schöne mit dem Flammenhaar
geöffneten Lippen liebkoste. Ein süßes, fast quälendes Ziehen breitete sich zwischen ihren Schenkeln aus, und sie stöhnte leise. Ihre Brustspitzen prickelten und pressten sich schmerzhaft gegen ihren BH.
Halt suchend klammerte sie sich an Jasims Schultern. Als er sich nun sanft an sie schmiegte, konnte sie spüren, wie erregt er war. Unwillkürlich reagierte sie auf die intimen Berührungen. Zum ersten Mal in ihrem Leben erfuhr sie, wie es war, einen Mann wirklich zu begehren. Die Stärke dieses Verlangens rüttelte sie auf und machte ihr bewusst, was sie tat.
Hastig riss sie sich von Jasim los und wandte das Gesicht ab. Mit zittrigen Fingern strich sie sich das Haar aus der Stirn. Sie fuhr sich über die brennenden Lippen und konnte kaum fassen, was sie empfunden hatte.
„Entschuldigung … aber das dürfen wir nicht tun“, flüsterte sie entsetzt.
Jasim hatte sich von der unerwarteten Zurückweisung erholt und deutete ihre Reaktion als geschickten Schachzug einer erfahrenen Frau. Nichts war quälender für einen Mann, als einen Vorgeschmack auf verbotene Früchte zu bekommen und dann abgewiesen zu werden. Auch ihm war der Kitzel einer atemlosen Jagd lieber als die schnelle Eroberung. Diesmal war er allerdings so erregt gewesen – fast wäre er bereit gewesen, das erotische Verführungsspiel deutlich abzukürzen.
„Und warum nicht?“, wollte er wissen.
„Ich arbeite für Ihre Familie. Uns trennen Welten. Wie viele Gründe soll ich Ihnen nennen?“, gab Elinor zu bedenken, obwohl sie ihn eigentlich nicht fortschicken wollte.
Jasim fasste einen Entschluss. Er würde ihr den Grund liefern, nach dem sie sich offenbar sehnte. Und dadurch würde er sie dazu bringen, seinen Bruder aufzugeben und sich ihm zuzuwenden. Ganz gegen seine sonst so gelassene, unverbindliche Art beschwor er sie: „Ich finde Sie unheimlich attraktiv. Ich bin kein Snob, Elinor. Glauben Sie mir, ich habe viele Frauen gekannt. Aber so habe ich noch nie empfunden. Wir müssen herausfinden, was uns zueinander zieht.“
Beunruhigt sah sie ihn an. Sie fühlte sich so stark zu ihm hingezogen und wollte ihm vertrauen. Doch gleichzeitig hatte sie Angst, verletzt zu werden – wie ihre Mutter bei jener Märchenromanze, die schnell zerbrochen war und sie für den Rest ihres Lebens unglücklich gemacht hatte.
„Ich glaube nicht, dass Ihr Bruder das billigen würde. Außerdem möchte ich meinen Job behalten“, erwiderte sie leise.
Jasim erschien das ihre ehrlichste Antwort zu sein. In welchen Bruder würde sie nun ihr Vertrauen setzen? Sicherlich würde sie nicht riskieren, sich zwischen alle Stühle zu setzen und beide Männer zu verlieren. Jasim nahm ihre Hand und drückte sie. „Ich verspreche Ihnen, dass Sie bei mir nichts zu befürchten haben.“
Elinor dachte noch immer über Jasims Versprechen nach, während sie sich auf dem Heimweg zu den Stallungen ungezwungen über Pferde unterhielten. Eine gewöhnliche Sterbliche konnte sich nur Probleme einhandeln, wenn sie sich mit jemandem aus dem Königshaus einließ – so viel stand für sie fest.
Die Kinderfrau war bereits bei Zahrah, als sie bei den Ställen ankamen. Die Betreuerin reagierte seltsam überrascht, Elinor mit Jasim zu sehen. Merkt man mir an, was geschehen ist? fragte sie sich verunsichert. Jasim bestand nun darauf, sie zum Herrenhaus zu begleiten – eine weitere Vorzugsbehandlung, die anderen auffallen musste.
Am Nachmittag nahm Elinor ihren gewohnten Alltag wieder auf und ging mit Zahrah einkaufen. Danach sahen sie sich im Kino einen neuen Kinderfilm an. Wie an den meisten Samstagen begnügten sie sich anschließend mit einem leichten Abendessen im Kinderzimmer. Nachdem Elinor die Kleine dann gebadet hatte, brachte sie Zahrah ins Bett, deckte sie liebevoll zu und gab ihr wie stets einen Gutenachtkuss.
Elinor war zu aufgewühlt, um den Abend vor dem Fernseher zu verbringen. Kurzerhand schlüpfte sie in einen Badeanzug, zog den Frotteemantel darüber und ging ins Hallenschwimmbad hinunter. Wenn Zahrahs Eltern zu Hause waren, schwamm sie dort nur zusammen mit dem Mädchen. Da sie jedoch verreist waren, fand sie nichts dabei, allein einige Bahnen zu ziehen.
Der Badebereich war riesig und bot alle modernen Annehmlichkeiten: Es gab einen eindrucksvollen Wasserfall, einen Whirlpool und auf einer Seite sogar einen ganzen Wellnessbereich.
Jasim trat aus dem Aufzug. Beeindruckt stellte er fest, dass Elinor im Wasser bereits auf ihn wartete. Die Schöne verlor keine Zeit.
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