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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Fachleuten war mit der Pflege der Pferde betreut. Der Manager kam aus seinem Büro, um Jasim zu begrüßen. Hinter ihm eilten auch der auf dem Anwesen wohnende Tierarzt und weiteres Betreuungspersonal herbei.
    Obwohl Elinor eine Pferdenärrin war, konnte sie dem Gespräch bald kaum mehr folgen. Fachmännisch wurde über Gewinnchancen und neue Sieger auf den Rennbahnen geredet. Irgendwann schlenderte sie davon und sah nach, ob Zahrahs Pferd gesattelt war. Kurz darauf erschien bereits der Reitlehrer des Mädchens. Die beiden verschwanden, um mit dem Unterricht zu beginnen.
    „Reiten Sie Amaranth?“, fragte der Stallmeister Elinor.
    „Ja.“ Liebevoll begrüßte sie den großen braunen Wallach. Das Tier hatte sie an der Stimme erkannt und scharrte in seiner Box ungeduldig mit den Hufen. Sie tätschelte Amaranth und ließ ihn heraus. Der Stallmeister hatte ihr das Pferd erst anvertraut, nachdem sie es einen Monat lang regelmäßig besucht hatte. Auch das war ein Grund, warum Elinor die Stelle nicht aufgeben wollte: Hier konnte sie kostenlos reiten, wann immer es ihre Zeit zuließ.
    Jasim wollte sich von seinen Angestellten verabschieden, als er Elinor herausreiten sah. „Sie lassen das Kindermädchen Amaranth reiten?“, fragte er tadelnd.
    „Elinor ist ihm gewachsen, Euer Hoheit“, versicherte der Stallmeister ihm. „Sie reitet ausgezeichnet.“
    Prompt gab sie ihm Gelegenheit, sich selbst davon zu überzeugen. Sie trieb den Wallach auf eine Einfriedung zu und setzte so leicht und geschmeidig darüber hinweg, dass selbst Jasim beeindruckt war.
    Bald hörte Elinor hinter sich Hufgetrappel und blickte sich um. Auf dem Rücken seines mächtigen Hengstes Mercury holte Jasim schnell auf. Spontan trieb sie Amaranth zum Galopp quer über das üppig blühende Parkland an, das Woodrow Court zu einem wahren Reiterparadies machte.
    Jasim war verblüfft. Dieses Teufelsmädchen besaß tatsächlich den Nerv, ihn zum Wettreiten herauszufordern! Dabei war er sich sicher gewesen, dass sie das Pferd zügeln und auf ihn warten würde. Normalerweise ritt er nicht mit Frauen aus. Sie neigten dazu, ständig zu plaudern oder zu flirten, und dabei konnte er sich nicht entspannen. Doch Elinor gab ihm Gelegenheit zu einem sportlichen Wettrennen. Bewundernswert, wie sie ihr Pferd beherrschte! Das Mädchen konnte wirklich reiten!
    Am See brauchte Amaranth eine Verschnaufpause. Elinor zügelte den Wallach, brachte ihn im Schatten einer Baumgruppe zum Stehen und stieg ab.
    Jasim sprach in sein Handy, während er auf Mercury heranritt. Geschmeidig ließ er sich zu Boden gleiten und beobachtete Elinor. Sie nahm die Reitkappe ab, schüttelte ihr seidiges langes Haar und reckte sich – wobei sich ihre festen kleinen Brüste gegen das T-Shirt pressten. Er war überzeugt davon, dass sie ihn dadurch nur auf ihre Reize aufmerksam machen wollte. Trotzdem verfehlte der billige Trick seine Wirkung nicht.
    Verlangen erfüllte ihn mit einem Mal, und er spürte, wie sein Körper allzu deutlich reagierte. Da die Reithose nicht viel verbarg, nahm er rasch seine Kappe in die Hand und wandte sich ab. Er ging zum Seeufer hinunter, um seine verrücktspielenden Hormone unter Kontrolle zu bekommen. So etwas war ihm seit der Teenagerzeit nicht mehr passiert. Er ärgerte sich über sich selbst.
    Verträumt blickte Elinor über den See und bewunderte die blühende Sommerlandschaft ringsum. In Woodrow Court fühlte sie sich manchmal einsam. Dennoch würde sie diese Umgebung und das Gefühl der Freiheit, das sie hier verspürte, nie gegen den Lärm und die Hektik der Großstadt eintauschen wollen.
    „Sie sind eine ausgezeichnete Reiterin“, stellte Jasim ruhig fest.
    Sie bemerkte das Funkeln in seinen Augen. Offenbar hatte ihr Verhalten ihm ganz und gar nicht gepasst. „Ohne meinen großen Vorsprung hätten Sie mich auf Mercury spielend geschlagen“, erwiderte sie, um einen möglichen Patzer auszubügeln.
    Schweigend sah er sie an. Er war es nicht gewöhnt, abgehängt zu werden. Er war ehrgeizig und kampferprobt und empfand es als selbstverständlich, bei allem stets der Erste zu sein. Selbst sein bester Freund hätte ihn als schlechten Verlierer bezeichnet. Doch Elinors vergnügtes und doch so unschuldiges Lächeln verzauberte ihn. Es nahm ihm den Wind aus den Segeln. Jetzt verstand er, was sein Bruder an ihr fand. Natürlich legte sie es bewusst darauf an, ihn einzufangen – das stand für Jasim fest. Umso erstaunlicher, dass selbst er ihrem Zauber

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