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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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erlag.
    Unter seinem eindringlichen Blick wurde Elinor heiß. Sie atmete die frische Luft tief ein. In Murads konservativer Familie konnte es ihrem Ruf nur schaden, wenn sie hier mit Jasim allein war. „Ich muss jetzt zurück“, erklärte sie. „Zahrahs Reitstunde ist bald zu Ende.“
    „Die Kinderfrau kommt vom Haus herüber und holt sie ab. Sie brauchen sich deswegen also keine Gedanken zu machen. Ich habe uns Erfrischungen bestellt … Ach, da sind sie ja schon.“
    Erstaunt folgte Elinor seinem Blick. Über das Gras kam ein Geländewagen auf sie zugeholpert. „Sie haben uns Erfrischungen bestellt … hierher?“
    Belustigt zog Jasim eine Braue hoch. „Warum nicht?“
    Typisch! dachte Elinor. Er kam gar nicht auf die Idee, sich zu fragen, warum sie so reagierte. Erneut führte er ihr vor Augen, welche Kluft zwischen ihnen bestand. Außerdem störte es Elinor, dass er ihr Tagesprogramm einfach über den Haufen warf. Er hatte die Kinderfrau beauftragt, sich um Zahrah zu kümmern – dabei gehörte das ganz klar zu Elinors Aufgaben. Und jetzt hatte er Erfrischungen mitten in den Park bestellt. Aber nun … Für Jasim und seinen königlichen Bruder war es selbstverständlich, dass jeder Befehl ausgeführt wurde.
    Zwei Angestellte stiegen aus dem Auto und rollten einen kostbaren Teppich auf dem Rasen aus. Anschließend deckten sie ihn mit einer Auswahl heißer und kalter Getränke, Geschirr, Gläsern und kleinen Imbissen. Elinor war vollkommen erstaunt. Sie hatte höchstens erwartet, einen Plastikbecher in die Hand gedrückt zu bekommen.
    Als sie sich stärkten, fiel Elinor auf, dass Jasim nur Wasser trank. Etwas später lehnte er sich gelöst an einen Baum, während sie schweigend Kaffee aus einer zarten Porzellantasse trank. Dabei beobachtete sie fasziniert, wie das Sonnenlicht auf Jasims markanten Zügen spielte und wie der Wind sein glänzendes dunkles Haar zerzauste.
    „Und jetzt verraten Sie mir, wieso Ihr Geburtstag für Sie so enttäuschend war“, forderte er sie auf.
    „Ich hatte gehofft, Sie würden meine dumme Bemerkung vergessen“, gab Elinor zurück.
    Er lächelte ihr auf eine Weise zu, die ihr Herzflattern verursachte. Unauffällig musterte sie ihn, während sie ihm von den Nachtklubgutscheinen erzählte. Komisch – als sie von der Großherzigkeit seines Bruders schwärmte, presste er missbilligend die Lippen zusammen.
    „Murad ist ein großzügiger Arbeitgeber“, sagte er nur.
    Der Bericht bestätigte Jasims Vermutung. Yaminahs Besorgnis war also berechtigt. So viel Begünstigung kam nicht von ungefähr! Die Schöne musste mächtig mit Murad geflirtet und sich geschickt bei ihm eingeschmeichelt haben. Endlich verstand er, warum sein Bruder ihr die Familienlimousine zur Verfügung gestellt hatte. Natürlich hatte der Gute sicherstellen wollen, dass sie am Ende des Abends nach Woodrow Court zurückkehrte.
    „O ja“, gab Elinor ihm recht. „Eigentlich mache ich mir nichts aus Nachtklubs. Dort lerne ich sowieso niemanden kennen. Den meisten Männern bin ich viel zu groß …“
    „Aber genau richtig für mich“, unterbrach Jasim sie leise.
    Diese persönlichen Worte machten sie verlegen. „Jedenfalls hat eine Frau es nicht leicht, wenn sie so groß ist wie ich.“
    Jasim reichte ihr die Hand. „Stehen Sie auf und lassen Sie mich sehen.“
    Verwirrt stellte Elinor ihre Tasse ab. Sie ergriff seine Hand und ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. Als er sie lange betrachtete, spürte sie die Hitze in ihre Wangen steigen. Sie musste sich an den Baumstamm lehnen, weil die Knie unter ihr nachzugeben drohten.
    „Sie haben fantastische lange Beine“, meinte Jasim und strich ihr eine seidige Haarsträhne aus dem Gesicht. „Und wunderschönes Haar und einen Mund, der eine Versuchung für jeden heißblütigen Mann darstellt.“ Er blickte auf ihre vollen Lippen, sodass sie erbebte. „Schon als ich Sie zum ersten Mal sah, wollte ich Sie küssen.“
    „Sie waren wütend auf mich“, erinnerte sie ihn matt. Der Ausdruck in seinen Augen brachte sie völlig aus der Fassung.
    „Und trotzdem habe ich mich gefragt, wie es wäre, Sie zu küssen“, entgegnete Jasim.
    Er war ihr so nahe, dass sie kaum atmen konnte. Schließlich beugte er sich vor.
    Es war viele Monate her, seit Elinor zum letzten Mal geküsst worden war – doch nie zuvor hatte es sich so angefühlt wie bei Jasim bin Hamid al Rais. Seine Leidenschaft überwältigte sie, als er mit unbeschreiblicher Sinnlichkeit mit der Zunge ihre

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